Versehentlich war der Text des Blogs dann gestern am Nachmittag schon online gegangen, so kommt dann jetzt noch die Ergänzung…
Am Nachmittag hatten wir nach einer Siedlungsrunde gemütlich
früh zu Abend essen wollen, um dann nochmal bei Karstine zu fangen.
Aber beim Mail-Check sah ich die Nachricht von Urlaubern, die ich zwei Tage zuvor mit meiner üblichen „Katzenfrage“ angesprochen hatte. Sie schrieben mir, dass sie auf dem Grundstück eine tote Katze entdeckt hätten. Also setzte ich mich schnell ins Auto und fuhr in die Straße „Sneppen“. Als ich das Auto abstellte, traute ich meinen Augen kaum, saß doch da eine schwarz-weiße Katze und sah mich an. Und das war doch tatsächlich der, der am Sonntag bei uns auf der Terrasse war.
Und da fiel mir auf, dass ich so hastig ins Auto gesprungen
war, dass ich doch tatsächlich - und das passiert mir hier in Dänemark sonst
nie!!! - kein Katzenfutter dabei hatte. Nun gut, also schnell wenigstens ein
Foto des Tieres gemacht, mal gelockt und gerufen und dann ging ich zu den
Urlaubern mit dem traurigen Fund. Die Dame zeigte mir dann auch gleich das
Tier. Es war kein von uns kastriertes, aber es handelte sich um das, was uns im
letzten März beim Umladen von der Falle in den Transportkorb entflohen war. Und
wie das Schicksal es will, fanden wir den kleinen Kerl, ja, es war ein Kater,
nun auf genau diesem Grundstück tot.
Ich gehe davon aus, dass er angefahren wurde und sich dann
noch 30 Meter weiterschleppte. Er lag langgestreckt, hatte keine sichtbaren
Verletzungen und auch keine Zeichen für eine Vergiftung oder sonstige
absichtliche Handlungen…
Ich nahm ihn mit und werde ihn beerdigen.
Danach aßen wir ganz schnell - ohne Appetit und traurig -
unser Abendessen.
Wir beschlossen auf dem Weg in die Inselmitte einfach eine
Falle dort aufzustellen, wo ich kurz zuvor die schwarz-weiße Katze gesehen
hatte.
Im Anschluss fuhren wir schließlich zu Karstine. Zuerst entließen wir unser erstes in diesem Frühjahr kastriertes Mädchen, die kleine Sylvia, in die Freiheit. Sie ließ sich nicht lange bitten!
Im Anschluss wurden die Fallen aufgestellt und dann begann
es wie aus Kübeln zu schütten.
Trotzdem ging schon nach wenigen Minuten ein graues Tier in
die Falle. Beim näheren Hinschauen schien es sich um ein wirklich altes
Exemplar zu handeln, einen fellmäßig sehr ungepflegten Kater wohl, dessen
ursprünglich weiße Füße richtig braun-gelb waren…
Es randalierte in der Falle aber wir ließen ihm keine Chance
zum Ausbruch - mit den an die Falle anzusetzenden Umsetzkäfigen funktioniert
das wirklich perfekt.
Ja, und als nächstes war doch schon wieder die kastrierte
Jytte in der Falle, das Mädchen hatte anscheinend so gar kein Problem mit dem
Klapp des fallenden Metalls, unglaublich. Ein verfressenes Wesen!
Danach dauerte es eine Stunde, aber schließlich hatten wir
einen weiteren Fangerfolg. Ein Tigerchen mit weiß, noch ohne Tätowierung.
Danach packten wir ein und versorgten die noch vor Ort
befindlichen Tiere mit ausreichend Futter. Zudem ließen wir die Wildkamera
stehen, um zu sehen, wer nun in der Nacht überhaupt noch dort erscheint (denn
immerhin hatten wir ja vier bereits kastrierte und zwei frisch gefangene Tiere
noch bei uns im Ferienhaus und die frisch freigelassene Sylvia würde sicher
auch nicht gleich wieder zum Haus kommen).
Die Fallenkontrolle in Sneppen war auf dem Heimweg (noch!?)
leider negativ.
Zuhause setzten wir dann noch das kastrierte Mädchen Nicki
mit ihrem Transportkorb in den Aufwachkäfig - und dann gingen wir selbst ins
Bett.
Tatsächlich hatten wir nun schon acht Katzen gefangen, davon
immerhin zwei Mädchen (und zwei noch unbekannten Geschlechts)!
Am Mittwochmorgen Weckerklingeln um 6 Uhr. Ein schneller
Kaffee, dann packten wir die drei freizulassenden Kater und die zwei frisch
gefangenen ins Auto.
Kontrolle in „Sneppen“: Jawohl, das erhoffte Tier saß in der
Falle, hatte sich brav unter den über die halbe Falle gelegten Bettbezug
zurückgezogen und war zur Ruhe gekommen.
Freilassung der Kater bei Karstine am Haus (der getigerte „Tiger“ mit dem verkrüppelten Füßchen, der schwarze Baghira und der graue Franky, offensichtlich Bruder der kleinen Nicki, die noch einen Tag bei uns bleibt), füttern und Tausch der Speicherkarte der Wildkamera. Dann ab nach Deutschland!
Während des Wartens, die Leser kennen das nun schon, ein
Kaffee und ein Brötchen beim Bäcker, dann noch ein Einkauf und die restliche
Wartezeit im Auto verbracht.
Auf der Wildkamera-Karte war Erfreuliches zu sehen: Offensichtlich nur sechs unterschiedliche Tiere an den Fressnäpfen > natürlich Jytte, die im April kastrierten Ole und Lasse, ein reiner Tiger, der vielleicht die kastrierte Elsa sein könnte, Rocky und…. eine schwarz-weiße Katze, von der wir sicher sind, dass es ein Mädchen ist, noch unkastriert, die wir schon die ganzen Tage zu fangen versuchen, die aber sehr zurückhaltend ist.
Sie hatten wir auch am Morgen noch kurz gesehen, als wir bei
Karstine ankamen. Morgen früh wollen wir um 6 Uhr bei Karstine sein und ein
letztes Mal diese Katze zu fangen versuchen. Es muss einfach gelingen.
Auf der anderen Seite ist es sehr erfreulich, dass wir wohl
sonst tatsächlich alle Tiere jetzt eingefangen haben. Das ist ein wirklich
großer Erfolg, den wir zwar erhofft, aber nicht wirklich angenommen hatten.
Als wir dann zur Abholung zu unserer Tierärztin kamen, war die Überraschung groß: Zwei Kater, eine Katze. Ja, und ausgerechnet das graue alte Tier ist ein Mädchen. Auch die Tierärztin schätzt es allerdings auf vielleicht schon 15 Jahre - so haben wir es „Morla“ getauft, wie die Schildkröte aus der Unendlichen Geschichte. Bestimmt hat Morla im letzten Jahr Nicki und Franky zur Welt gebracht, da sie alle drei diese wunderschöne graue Farbe haben.
Wir fuhren dann ins Ferienhaus zurück und schmiedeten Pläne für den restlichen Tag. Alle kastrierten Tiere wurden in der Abstellkammer „zwischengeparkt“.
Während Thomas eine Runde Laufen ging, setzte ich mich ins
Auto, beerdigte den kleinen grau-weißen Kater und fuhr dann in das Hotel
„Kommandörgarden“ an der Durchgangsstraße von Römö. Bereits im Jahr 2012 hatten
wir mitgeteilt bekommen, dass hier viele Katzen am Müll des Hotels bzw. auf dem
angrenzenden Campingplatz leben. Bei einer ersten Nachschau im März des letzten
Jahres hatte ich selbst dort keine Katze entdeckt, allerdings sahen wir unweit
davon vereinzelt Tiere die (Haupt-)Straße überqueren.
Nun fasste ich mir ein Herz und fragte dort nach.
Tatsächlich wurde ich an der Rezeption sehr nett empfangen.
Ja, man füttere die Katzen und es seien auch sehr viele (eine Schätzung von
10-15 wurde ausgesprochen). Die meisten seien getigert, aber es gebe auch schwarze
Tiere. Wenn wir dort Katzen fangen und kastrieren wollten, könnten wir dies
gerne tun.
Mit dieser Neuigkeit kam ich ins Ferienhaus zurück. Thomas
mahnte mich, dass wir uns zuerst um die noch fehlende Katze bei Karstine
kümmern müssten. Aber ich wollte die Tiere dort am Hotel nicht unbeachtet
lassen.
Also teilten wir uns nach dem Essen auf: Thomas fuhr zu
Karstine, ich ans Hotel.
Ich wartete eine Stunde vergebens, kein Tier tauchte auf.
Dann aber, mit dem Einbruch der Dämmerung wurden aus einem zwei, aus zweien
drei, dann vier, fünf, sechs.
Meine Falle war schnell aufgestellt und schnell war auch das
erste Tier darin. Da Thomas noch bei Karstine saß, lud ich die erste Mieze
allein um, um die Falle wieder frei zu haben. Als dann die Falle ebenfalls
erneut besetzt war, traf es sich gut, dass Thomas (leider erfolglos) in der
Inselmitte abbrechen wollte, da das „Objekt unserer Begierde“ ohnehin nicht
aufgetaucht war bisher.
Wir luden also das zweite Tier um, ein drittes und ein
viertes konnten wir ebenfalls fangen.
Und schließlich wurden wir von einer Mitarbeiterin
angesprochen, die uns fragte, wo wir denn herkämen und wo wir denn wohnen.
Oh weh, ich dachte schon, dass man uns nun doch unser Tun
untersagen wollte. Aber nein, weit gefehlt. Man war froh darüber. Ich hatte
dann auch Gelegenheit zu einem kurzen Gespräch mit der Chefin, die uns sogar
zum Essen einlud für einen der kommenden Tage.
Perfekt. Vier Fänge für morgen. Und hoffentlich kommt noch
der ersehnte zwischen 6 und 7:30 Uhr hinzu…
Insgesamt zählten wir am heutigen Abend übrigens 9 Katzen am
Hotel….
Anke
Anke
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