Samstag, 24. März 2012

23.03.2012 - Tag der Heimfahrt

Morgens um 6:00 Uhr hatten wir uns den Wecker gestellt. Schlecht geschlafen hatten wir beide, so dass es nicht so schwer fiel noch ein bisschen früher aufzustehen als sonst.
Meine Gedanken waren sehr oft bei Paul in dieser Nacht...

Kimi
Nun mussten wir uns aber um Kimi kümmern, unsere "letzte-Drücker-Kastration".
Ab ins Auto mit ihm und zu unserer Futterstelle.
Ein bisschen ließ er sich bitten, bevor er mit großen Sprüngen in die Dünen verschwand.

Kurz wollte ich noch schauen, wer an der Futterstelle vielleicht "auf Wiedersehen" sagen würde.
Und tatsächlich hatte Carrie wohl in einem der gebauten Höhlen die Nacht verbracht und Gismo thronte auf einem Stuhl auf der Terrasse. Er bekam zum Abschied von mir noch ein Medikament gegen seine Ohrmilben ins Genick - wenig erfreut zog er dann ab...

Danach hieß es für uns räumen und packen.
Um 09:30 Uhr verabschiedeten wir uns für dieses Jahr von Bjerregard - noch ein bisschen trauriger als sonst.

Die Heimfahrt war völlig problemlos, und so konnten wir schon gegen 19:00 Uhr unsere Miezen Zuhause streicheln.

Vielen Dank schon einmal an dieser Stelle für all die Mails und Kommentare, die wir während unseres Aufenthaltes bekamen und vor allem auch für die tröstenden Worte nach Pauls Tod.

Wir werden zeitnah nochmal etwas von uns lesen lassen.

Anke

Donnerstag, 22. März 2012

12. Tag – 22.03.2012, Abschied von Paul


Ich möchte vorweg nehmen, was mich heute Abend so traurig macht, dass ich auch nun schon wieder weinen muss: Paul war zu krank, um ihn noch behandeln zu können, er wurde heute Nachmittag in der Tierklinik von seinen Leiden (und die hatte er wirklich) erlöst.

Als ich heute am Morgen zu unserer Futterstelle kam, da sah mich der alte Paul schon aus dem Futterhaus heraus an. Schnell ging ich also zu ihm, goss ein bißchen Katzenmilch in eine Schüssel, schob diese in die Falle und blieb daneben sitzen. Paul ging ganz brav hinein und ich schloss hinter ihm die Klappe. Er trank seine Milch aus und wollte dann gehen. Ein bisschen unruhig wurde er, aber ich bot ihm als Umstieg unseren dunklen Katzenkorb an - und er ging sofort hinein. Er legte sich sogar hin und als ich ihn dann fünf Minuten im Auto stehen hatte, war er schon eingeschlafen. Eigentlich befürchtete ich schon zu diesem Zeitpunkt, dass wir ihn nicht wieder aussetzen würden… Er schien ein so müder, alter Kater zu sein.

Also ließ ich ihm seine Ruhe und machte die Falle erneut scharf, denn schließlich wollten wir ja auch den zweiten Kater, den schwarz-weißen, am Vormittag noch namenlosen, fangen. Kaum war ich mit Paul zu Hause angekommen, um ihn dort „zwischenzuparken“, klingelte mein Handy. Per teilte uns mit, dass auch der andere Kater gefangen sei. Also holten wir auch ihn ab und fuhren in die Tierklinik. Auf dem Weg zu Pers Haus lief uns dabei nochmal Lilli über den Weg. Immer wieder kommt es zu Überraschungen am letzten Tag.

Sofus
Danach sichteten wir die Fotos unserer Wildkameras: Leider noch immer keine Neuigkeiten von Uta. Aber der kleine Sofus, den wir letztes Jahr kastrieren ließen, war in der Arvidvej unter unseren Futtergästen.
Danach machten wir einen ausgedehnten Spaziergang bei wundervollem Wetter. Und je länger es dauerte, bis uns jemand anrief, desto größer wurde meine Hoffnung, dass es gut ausgehen könnte…

Aber um kurz nach 14 Uhr dann klingelte das Telefon: Die Tierärztin sagte mir (und sie habe auch ihre Chefin zu Rate gezogen), dass es wohl keine Hoffnung mehr für Paul gebe. Die Entzündung sei schon zu lange vorhanden und zu weit fortgeschritten. Er bräuchte eine warme, zugfreie Umgebung über viele Wochen und jeden Tag Augentropfen. Zudem so meinte sie, müsse er aufgrund des Zustands des Auges große Schmerzen haben und es sei trotz einer möglichen Behandlung nicht klar, ob er die Infektion überstehen könnte. Sofort erinnerte ich mich an den Eindruck vom Morgen. Es schien mir, als sei er einfach nur froh, in diesem dunklen Korb seine Ruhe zu haben. So traf ich dann weinend die Entscheidung ihn zu erlösen, nicht ohne die Tierärztin zu bitten ihn dabei zu streicheln, da er das so liebte und so laut schnurren konnte…

Eine Stunde später rief man uns wiederum an und teilte mit, dass der andere Kater nun kastriert sei und wir auch ihn abholen könnten. Also fuhren wir nach Nörre Nebel und nahmen „Kimi“ (so soll unser schwarz-weißer Kämpfer ab heute heißen) und Paul in Empfang. Paul wollte ich hier in Bjerregard beerdigen.

Zuhause stellten wir Kimi in einen Abstellraum, wo er die Nacht dunkel und geschützt verbringen könnte.

Und mit Paul ging ich gemeinsam seinen letzten Weg. Ich legte ihn an einen stillen Platz, an dem er nun seine Ruhe und keine Schmerzen mehr hat. Viele Gedanken gingen mir dabei durch den Kopf. Wie viele Nachkommen mag er in seinen mindestens 9 Katerjahren wohl gezeugt haben? Ich erinnerte mich an das erste Mal, als ich ihn sah, als er mit einem anderen großen Kater, Peter, kämpfte. Auch Peter war regelmäßig an unserer Futterstelle, bis er im vorletzten Winter plötzlich nicht mehr wiederkam…

Fenja
Am Abend bestückten wir dann ein letztes Mal die Futterstelle in Hegnet (und ließen natürlich eine extra große Schale Trockenfutter dort) für Einar, Sofus und vielleicht andere und brachten dem deutschen Ehepaar eine Wurmtablette für Fenja.
Danach schaute ich nochmal bei dem älteren, dänischen Paar hier vorbei, das Nora versorgt und ließ auch dort eine Wurmtablette. Das Paar freute sich sehr mich zu sehen und erklärte, wie froh sie über ihre Nora seien.


Trotzdem war dies der traurigste letzte Abend in Bjerregard.
Paul ist sicher bereits über die Regenbogenbrücke gegangen… Er hat es verdient.

Anke

Auf den letzten Drücker - Fangaktion am Morgen des 22.03.2012

Ein toller Erfolg auf den letzten Drücker.

Am frühen Morgen gelang es Anke, die letzten beiden Kater einzufangen. Beide sind z. Zt. verpackt und warten auf ihre Kastration in der Tierklinik Nörre Nebel. Zumindest bei einem besteht jedoch die Befürchtung, dass es der letzte Gang ist.

Ganz früh war Anke bereits an der Futterstelle. Allein, mit Auto, Falle und Käfig ausgestattet. Es dauerte nicht lange und der alte Paul ging in die Falle. Mindestens 8 Jahre alt und ein echter Kämpfer. Jetzt kämpft er nur noch mit einem sehr stark entzündeten Auge.
Paul
Paul zum Haus gebracht und die Falle wieder scharf gemacht reichte es nur zum Ausziehen der Jacke und schon ging der Nächste in die Falle. Der scheue schwarz/weiße Kater, der uns die vergangenen Tage nur auf ein paar Meter heran ließ, war hineingetappt. Er scheint äußerlich gesund und fit.
Noch namenlos

Neuigkeiten über den spannenden Tag gibts dann heute Abend. Bitte Daumen drücken für den alten Paul!

Thomas

Mittwoch, 21. März 2012

11. Tag – 21.03.2012 - und eine Rechnung


Einar
Heute durften wir ausschlafen. Aber gleich um 8:00 Uhr fuhr ich nach Hegnet. An der Arvidvej erwartete mich bereits Einar, er hatte sich auf einer der beiden Terrassen des Hauses in die aufgehende Sonne gelegt und wartete wohl auf das Frühstück, das er natürlich auch bekam!

In der Rebekkavej war das Futter leider wieder von den Möwen geholt worden. Wo nur ist unsere arme, kleine Uta? Keiner hat sie seit Montag, seit wir sie nach der OP herausgelassen haben, mehr gesehen.
Ein Aufruf an alle unsere Leser: Wer in diesem Jahr in Hegnet eine zierliche silbergraue Katze sieht, bitte, wenn möglich, unbedingt fotografieren und uns eine Mail schicken! Sie ist die einzige in dieser Färbung, daher gibt es auch bei Fotos aus größerer Entfernung keine Verwechslungsgefahr.

Am Nachmittag wollten wir nochmal eine Fangaktion zwecks Kastration und Behandlung von Paul bzw. dem schwarz-weißen Kater versuchen.
Als wir bei Per ankamen, berichtete dieser, dass Paul gerade weggegangen war. Und kurz nachdem wir nach knapp zwei Stunden Wartezeit wieder dort weg waren, kamen sogar beide Kater. Es ist einfach unglaublich - so, als ahnten sie es…
Eigentlich hatten wir vor, morgen den letzten schönen Urlaubs-Sonnentag hier zu genießen und nicht auf Katzen zu warten bzw. nochmals nach Nörre Nebel zu fahren, aber wahrscheinlich werden wir es nochmal versuchen.

Tja, sonst gibt es nichts zu berichten vom heutigen Tage.
Am späten Nachmittag tourte ich mit dem Fahrrad zwei Stunden durch Bjerregard. Keine Katzen (leider auch weder Ole noch Luna, die uns hier in der Siedlung fehlen) und auch keine Urlauber, die Katzen gesehen haben.

Also hatte ich Zeit wieder einmal zu rechnen:
Nimmt man alle von uns hier kastrierten Katzen und rechnet für jede weibliche Mieze in jedem Jahr nur drei Junge ein (ohne Kinder und Kindeskinder), so kommen wir auf 87 nicht geborene Katzen. Und ich habe dabei tatsächlich nur die Katzen gerechnet, die nun auch noch hier sind (also in diesem Jahr noch von uns gesichtet wurden bzw. die Jahre, in denen wir sie sahen), also die Jungen tatsächlich auch hier geboren hätten. Diese Zahl von 87 Katzen ist also das absolute Minimum.
Wenn von den drei geborenen Jungen dann nur eines ein Katzenmädchen gewesen wäre, wären bei wiederum je drei Jungen nochmal weitere 141 Nachkommen entstanden. Und auch hier habe ich noch mit wenig Mädchen unter den geborenen Tieren gerechnet.

Anke

Dienstag, 20. März 2012

10. Tag – 20.03.2012


Mitten in der Nacht meinte ich ein Kruscheln aus dem Auto zu hören, das direkt neben unserem Schlafzimmerfenster geparkt ist, also stand ich auf und ging im Schlafanzug nach draußen: Ich leuchtete dem armen Jannik ins Gesicht, der ganz brav in seinem Korb saß und sein Schicksal für diese Nacht wohl hinnahm. Also wieder ins Bett, denn um 7:00 Uhr klingelte der Wecker.

Schnell in die Bjerregardsvej ans Haus der dänischen Dame: Futter in die Falle und scharf gemacht. Aber Jette schien sich zu erinnern und fraß lediglich das Anlock-Futter aus der Schale vor der Falle und das erste in der Mitte - weiter in Richtung des Auslösers ging sie nicht. Also rief ich Thomas an, dieser kam mit unserem selbst gebauten „Fernauslöser“. Wir befestigten einen Haken am Auslöser und von dieser ging ein Faden weg, den ich, versteckt hinter einer Wand, in der Hand hielt. So musste Jette nicht bis zum Auslöser hinein - da sie klein genug ist, konnte man die Falle betätigen, wenn man sicher wusste, wo sie sich befand. Deshalb setzte Thomas sich ins Auto, beobachtete die doch eigentlich hungrige Jette und gab mit dann ein Zeichen. Ein kurzer Zug meinerseits an dem Faden - und klapp, Jette saß in der Falle.

Jannik nach Tierarztbesuch
So konnten wir Jannik entlassen. Er war so brav, ließ sich sogar nochmal von mir streicheln, als die Tür seines Korbes schon offen war… Und ich nutzte die Gelegenheit und drückte die Bissstelle (die, jetzt konnte ich es erkennen, durch einen Schnitt  mit 1 cm und 0,5 cm Länge geöffnet worden war) nochmal aus. Ein großer Batzen Eiter kam mir entgegen - je mehr herauskommt, desto besser.

Mit Jette dann ab in die Tierklinik.
Danach gefrühstückt und dann schnell zu Pers Haus. Eineinhalb Stunden Wartezeit - wieder ohne Ergebnis. Nur Gismo und dieses Mal Carrie ließen sich sehen - wobei man Gismo auch hätte übersehen können, so gut getarnt, wie er im Strandhafer lag:
Gismo

Danach holten wir Jette ab und sie wiederum blieb bis zum Abend in unserer Obhut und wurde dann wieder an „ihrem“ Haus herausgelassen.

Am Nachmittag schaute ich schnell nochmal bei Jannik vorbei und traf die dänische Dame. Wieder hatten wir ein sehr schönes Gespräch. Sie kümmert sich inzwischen unglaublich um beide Katzen - sogar Wurmpillen gibt sie ihnen und Leckerlie. Nur leider, so erzählt sie, geht Jannik nicht wirklich freundlich mit „seiner Lebensgefährtin“ um. :-(    
Wahrscheinlich hat sogar er ihr den Biss am Schwanz verpasst, unter der sie nun so litt und der in der Tierklinik ebenfalls geöffnet und gespült wurde. Nun, so sind Katzen manchmal.
Außerdem berichtete sie mir, dass an ihrem Haus über den Winter zwei andere Katzen erschienen waren, Jannik duldete sie jedoch nicht, so dass sie sich wieder entfernten. Beide waren jedoch tätowiert und eine ließ sich auch streicheln und hatte ganz weiches Fell!
Einar

Am späten Nachmittag gingen wir nochmal nach Hegnet. In der Arvidvej saß bereits Einar an unserer vorübergehenden Futterstelle und auch nur er erschien auf der Wildkamera.

Im Rebekkavej jedoch konnten wir leider bisher Uta nicht mehr entdecken. Hoffentlich hat sie - jetzt nach ihrer frischen OP - eine andere Futterstelle gefunden. Sie hat es doch gerade im Moment so dringend nötig.

Anke

Montag, 19. März 2012

9. Tag – 19.03.2012


Uta
Um 5 Uhr den Wecker gestellt und nochmal bei Uta reingeschaut, nachdem sie gestern Abend wieder eine Portion Katzenmilch verdrückt hatte. Auch die Sichtung der „Big Brother“-Aufnahmen in ihrem Käfig sprachen dafür, dass sie wieder munter ist. Das Feuchtfutter hat sie zwar nicht angerührt, dafür aber die vier Stückchen Leckerlie mit ihren Schmerztabletten. Und da ich ihr gestern Abend versprochen hatte, dass die „Knast-Zeit“ heute vorbei sei, verluden wir also nach dem Frühstück den Käfig und fuhren nach Hegnet.
Alle zur Verdunklung genutzten Handtücher und Bettlaken hochgeklappt, einen Moment gewartet und schon raus aus dem Korb und ab in die Dünen. Thomas blieb nur ein ganz schnelles Foto:

Uta zurück an ihrem Haus, kastriert und gesund

Nun haben wir dort die Wildkamera aufgestellt, um zu sehen, ob sie zum Fressen wieder an das Haus kommt (und natürlich, ob es ihr gut geht).

Auf der Rückfahrt hielten wir kurz am Haus eines deutschen Ehepaares, das den Winter über in Hegnet verbrachte und seit einigen Wochen Fenja füttert. Tatsächlich sahen wir sie in der Sonne liegen - sie meckerte uns an, weil wir sie bei ihrem Schönheitsschlaf störten…;-)
Fenja, 19.03.2012
An dieser Stelle muss der Webmaster einmal (nicht ganz ernst gemeint) bemerken, dass ich sie nicht gestört habe und sie mich auch nicht angemeckert hat! Thomas, der Webmaster, ;-)

Lilli, meckert auch...
Am Nachmittag dann hatten wir ja vor, noch einen der unkastrierten Kater bzw. Paul zur Tierklinik zu fahren. Natürlich kamen aber nur Gismo und Lilli - die anderen ließen sich nicht blicken.

So ging ich zu Jannik und Jette und habe mich sehr nett mit der dänischen Dame unterhalten. Sie wiederum war sehr erfreut, dass wir uns um die Bissverletzung von Jannik kümmern wollten und so musste eben er kurzentschlossen nochmal nach Nörre Nebel heute…

Er ließ sich - zwar unwillig, aber ohne bösartige Gegenwehr - in den Katzenkorb schieben und zwei Stunden später holten wir ihn wieder ab.
Die linke Wange musste geöffnet und gespült werden. Ein Depot-Antibiotikum soll die restlichen Keime vernichten. Ursache war wohl ein Katzenbiss - die durch die Zähne verursachten Löcher gut zu erkennen. Da natürlich aber auch er in Narkose behandelt werden musste, haben wir wieder einen Patient heute Nacht - der aber in seinem Korb im Auto schlafen wird.

Für morgen ist die Vorbereitung bereits im Gange: die (unscharfe) Falle steht vor dem Haus der dänischen Dame; Jette bekommt darin bereits ihr Abendessen serviert. Und morgen früh werde ich mein Glück versuchen.

Anke

Sonntag, 18. März 2012

8. Tag – 18.03.2012


Nichts gefressen hat die kleine Uta über die Nacht - und geschlafen hat sie in ihrer Toilette…
Also war unsere Stimmung dem Wetter entsprechend: schlecht.

Am Vormittag ging’s auf dem Weg zu Pers Haus bei Jannik und Jette vorbei, beide saßen wie üblich vor dem Haus. Jannik konnte ich dieses Mal sehr ausgiebig streicheln und fühlte dabei neben der sichtbaren Ohrverletzung auf derselben Kopfseite einen riesigen verkapselten Abzess, fast in Tischtennisballgröße. Das wird man aufschneiden müssen, also bleibt auch ihm eine erneute Narkose in der Tierklinik nicht erspart. Bei Jette mache ich mir mehr Gedanken, wie wir sie eingefangen bekommen, da sie so scheu und ängstlich ist.
Die letzten Tage werden wir also noch viel Arbeit haben.

Bei Per saß im strömenden Regen Gismo unter dem Vordach und freute sich sichtlich und hörbar, dass ich kam. Schnell ein wenig geschmust und dann 150 Gramm Feuchtfutter - mmh.
Nachmittags blieben wir Zuhause, es regnete weiter. Sabine kam zu Besuch, wir hatten sie vor zwei Jahren über ihren damals entlaufenen Kater „Kater“ kennengelernt, der sich nach ihrem Umzug entschlossen hatte, ebenfalls an unserer Futterstelle zu bleiben. Er ist ein echter Draußen-Kater, da er Sabine ursprünglich ebenfalls zugelaufen war, von ihr kastriert wurde und über Sommer immer mit ihr in einem kleinen Ferienhaus wohnte.
Abends hatte der Regen dann aufgehört und wir liefen nach Hegnet - im Gehen konnten wir gerade noch hören, dass Uta zumindest ihre frisch hingestellte Katzenmilch schleckte. Hoffentlich frisst sie über Nacht, dann können wir sie mit gutem Gewissen entlassen morgen früh.

In Hegnet füllten wir die Futternäpfe in der Arvidvej und tauschten die Speicherkarte der Wildkamera. Und auf dem Rückweg, aufgrund der Dämmerung kaum mehr zu erkennen, entdeckten wir noch einen Tiger - anscheinend derselbe, der auch an der vorübergehenden Futterstelle (mit Wild-Kamera) frisst.

Gerade eben ergab der Vergleich mit unseren Fotos aus 2010: es ist Einar!

Einar, 17.03.2012
Anke

Samstag, 17. März 2012

7. Tag – 17.03.2012

Gestern Abend noch bekam Uta eine Portion Katzenmilch in ihren Aufwachkäfig gestellt. Und während Thomas und ich noch beim Fernsehen saßen, hörten wir auf einmal ein unverkennbares „Schlabbern“. Ein paar Minuten später schaute ich nach: tatsächlich hatte Uta ihre Milch getrunken. Daher bekam sie dann vor unserem Zu-Bett-Gehen noch eine kleine Portion Milch und eine ebenso kleine Portion Feuchtfutter.
Um 6:00 Uhr heute am Morgen schaute ich das erste Mal nach unserer Patientin. Beide Schüsseln waren geleert - juchhu!!!  Und sogar ihr Katzenklo hatte sie benutzt, einen Bollen Urin konnte ich entfernen. Der Aufwachkäfig scheint eine wirklich gute Sache zu sein. Wird Uta eine Wunsch-Patientin?
Mit dem ersten Hunger wollte ich dann das Schmerzmittel verabreichen. Also die Tablette geviertelt und in vier Bissen Leckerlie versteckt in die Futterschüssel gelegt. Als wir um 8:00 Uhr aufstanden, waren auch diese gefressen.
Nora
Und Nora kam aus der Nachbarschaft zum Frühstück - gerne gaben wir ihr eine Portion Feuchtfutter.

Am Vormittag ging es eine Runde durch die Siedlung, Aufbruchsstimmung überall. Auf einigen Hausdächern saßen Möwen und wir schauten nach, ob vielleicht Urlauber, die nach Hause gefahren sind, dort Futter hinterlassen hätten - aber auch hier wurden wir nicht fündig.

Am Nachmittag machte ich mich daran, unseren Futterplatz an Pers Haus zu säubern. Einmal alles abgebaut, gekehrt und geputzt, wieder aufgebaut und die gelieferten Futter-Kartons in den Papp-Müll beim Kaufmann gebracht. Alles zusammen war ich zwei Stunden beschäftigt.

Paul
Und während ich putzte, kamen Paul und der schwarz-weiße Kater um mir zuzusehen.
Als ich Paul sah, bekam ich einen großen Schreck. Dort, wo sein rechtes Auge sein müsste, war nur noch eine große rote Stelle und dunkle Flüssigkeit läuft heraus. Offensichtlich hat er ganz starken Katzenschnupfen und „das Auge läuft aus“. Gehört und gelesen habe ich so etwas schon, aber zum Glück noch nie gesehen - schließlich sind unsere Katzen ja alle geimpft. Ich musste weinen, als ich ihn so sah. Trotzdem kam er zu mir, ließ sich streicheln und schnurrte. Und seinen Appetit hat er noch immer nicht verloren, 300 Gramm Dosenfutter fraß er in einem Happs. Auch wenn ich Angst davor habe, dass ich ihn nicht wieder mit zurück nehmen werde, versuchen wir auch ihn am Dienstag einzufangen und zur Tierklinik zu bringen. Vielleicht kann man ihm noch helfen, vielleicht muss man ihn erlösen. Paul ist der älteste Kater in der Siedlung, er ist der Vater vieler Katzen, auch wir haben sicher mindestens zwei seiner Kinder Zuhause. Aber ich glaube, obwohl es so sehr traurig ist, dass wir seine Krankheit nicht ignorieren dürfen und auch hier Verantwortung zeigen müssen.
Der schwarz- weiße Kater kam auch näher heran und legte sich unter die Büsche, beobachtete mich genau.
Lilly

Als wir gerade nach Hause wollten, kam Lilli zum Futterplatz. Sie ließ sich nicht beirren, ging frech sogar an mir vorbei, so dass ich sie nur von hinten fotografieren konnte.

Ja, und heute am Abend macht mir nun auch noch Uta Sorgen. Sie hat über den ganzen Tag nichts gefressen oder getrunken. Hoffentlich ist alles in Ordnung - und sie schläft nur (ohne Schmerzen) den Stress des Einfangens und der OP aus.

Morgen gibt’s hoffentlich wieder interessante Fotos. Wir haben die Wildkamera nun in Hegnet aufgestellt (@ Wiebke: an Eurem „Katzen“-Haus).

Bitte drückt uns, liebe Leser, alle Daumen, die Ihr habt für Uta, Paul und auch für alle anderen Katzen.
Soeben kam ein „Miau“ aus dem Aufwachkäfig. Ganz bestimmt eine Zustimmung.

Anke

Kastrationskosten Uta

Kastrationen sind in Dänemark deutlich teurer als in Deutschland. Zudem hatten wir bis heute noch keinen Rabatt in Sachen Tierschutz. Schade eigentlich.

Uta kostete 1530,18 dänische Kronen, entspricht 205,03 €.

Freitag, 16. März 2012

6. Tag – 16.03.2012


Ich sitze beim Schreiben vor einem großen Käfig über dem ein noch größeres Betttuch hängt. Ja, wir waren erfolgreich.

Am Morgen sind wir um 08:30 Uhr los zu der Futterstelle der grauen Katze und entdeckten sie bei unserer Ankunft schon in den Büschen. Die Urlauber hatten die Falle bereits scharf gestellt und die Katze mit Leckerlie hinein zu locken versucht - allerdings bis zu unserem Eintreffen ohne Erfolg. Also machten wir schnell drei kleine Futterportionen fertig - eine wie üblich dicht vor der Falle, eine 20 cm hinein und die andere auf dem Auslöser. Wir zogen uns schnell zum Auto zurück - kaum waren wir weg kam der graue Tiger auch schon zur Falle und leerte die erste Schüssel. Ganz ohne Skepsis ging es dann zur zweiten Portion - Thomas konnte gerade noch Fotos machen, und schon schlug die Falle zu. Sehr wild war der kleine Wicht. Und ab ging’s nach Nörre Nebel, wo wir ihn/sie um 09:00 Uhr zur Kastration abgaben.

Gerhard sahen wir dort wieder - und eigentlich war kein Tierarzt dort heute, sondern alle auf Außenterminen. Trotzdem werde er es möglich machen - man rufe uns an.

Also hieß es sich Zuhause die Zeit zu vertreiben. Bei dem nebligen, feuchten Wetter war Faulenzen angesagt.
Kurz schaute ich bei Per vorbei - nur Gismo ließ sich sehen. Und die dänische Dame, die Jannik und Jette füttert, hatte auf meine schriftliche Notiz auf ihrer Terrasse ebenso geantwortet. Sie bat uns darum, vielleicht mit beiden Katzen zum Tierarzt zu fahren, da sie ja auch keinen Korb habe. Sie schrieb, dass Janniks Ohrverletzung nicht besser werde und Jette habe eine Verletzung am Schwanz. Also wird es wohl das erste Mal sein, dass wir mit den Katzen hier nicht zur Kastration, sondern zur Behandlung, in die Tierklinik fahren - wenn wir sie denn am Montag oder Dienstag verpackt (Jannik) und eingefangen (Jette, die sich nicht anfassen lässt) bekommen. Auf jeden Fall wollen wir es versuchen, schließlich haben wir die Sache angefangen…

Gegen 16 Uhr hielten wir es nicht mehr aus und riefen in der Tierklinik an.
Das Mädchen (!!!!) liege noch auf dem OP-Tisch, aber um 17:00 Uhr könnten wir sie abholen.
Bei der Abholung berichtete man, dass die gerade 2,8 Kilo leichte Katze die doppelte Menge an Narkosemittel benötigte, als es für ihr Gewicht eigentlich erforderlich wäre. Sie sei sehr wild und wollte nicht einschlafen…;-(
Die OP sei gut verlaufen, allerdings habe man kein Schmerzmittel als Depot verabreichen können, weswegen wir dieses in den nächsten Tagen als Tablette geben sollten.
Ich erinnere mich an die ersten drei Katzen, die dasselbe durchmachen mussten. Es war so schwer, diese Tabletten zu verabreichen, da sie nichts fressen wollten. Mit einer mussten wir sogar wegen einer erneuten Spritze nochmals in die Tierklinik. Und die Tiere haben einen 7-8 cm langen Schnitt am Bauch. Man kann sich vorstellen, was sie für Schmerzen haben. Hinzu kommt, dass sie gefangen sind in einer unbekannten Umgebung, Kontakt zum Menschen haben, den sie nicht wollen…
Aber aufgrund der Schwere der OP ist bei den Mädchen eine Entlassung am nächsten Tag kaum möglich. Daher war ich froh, dass es bei den letzten Operationen ein 3-Tages-Depot Schmerzmittel gab.

Arme Uta (so haben wir sie getauft), sie muss also nun wieder leiden.
Nun ist Abwarten angesagt, wann sie zum ersten Mal frisst, trinkt und aufs Klo geht.

@ Uta K.:  Dank Deiner großen Spende im vorletzten Jahr, als Du uns die Geldgeschenke zu Deinem Geburtstag zukommen ließest, bist Du nun wie versprochen Namens-Patin einer besonders hübschen Mieze!

Anke

Min Ven Katten, Ausgabe Februar 2011

Noch nachzureichen ist der Artikel im dänischen Katzenmagazin Min Ven Katten, das seit einigen Jahren regelmäßig über uns berichtet.

Hier geht es zum Download des Artikels.

Der nächste Bericht ist für Mai 2012 geplant.

Donnerstag, 15. März 2012

Tag 5 – 15.03.2012


Nora
Früh aufgestanden sind wir heute, da wir ja an der Rebekkavej „einen Fang“ machen wollten.
So sahen wir dann auch gegen 7 Uhr einen vierbeinigen Gast auf unserer Terrasse. Ein hübsches kleines Tigerchen. Viel Hinschauen bedurfte es nicht - es war Nora. Sie ließ sich anfassen und verspeiste ihr Frühstück, einen 100 Gramm-Beutel. Wahrscheinlich waren ihre Menschen noch nicht wach und so schaute sie sich mal um, was es an anderen Häusern so gibt…;-)   Schön für mich, dass ich ein so weiches Fell kraulen durfte!

Dann ging es nach Hegnet. Gegen 8 Uhr wurde die Falle bestückt und scharf gestellt. Und dann begann das Warten. Jeden Morgen um 9 Uhr herum kam der (vermutliche) Kater seit vergangenem Sonntag zum Frühstück. Heute warteten wir bis 10:30 Uhr - erfolglos, leider. Unsere Falle blieb leer. Also morgen ein erneuter Versuch.



Auf dem Heimweg sammelten wir die Wildkameras ein, um die Akkus zu laden. Und da gab es etwas Interessantes bei Birgits Sohn. Es war ein Vierbeiner, der den Napf leerte, aber keiner, den wir uns gewünscht hatten. Zum Glück kam er in den letzten beiden Nächten immer erst am Morgen vorbei, so dass wir sicher sein konnten, dass über Nacht keine Katze leer ausgegangen wäre - allerdings war auch sonst niemand auf dieser Kamera.
Carrie
Bei Per hingegen hatten wir endlich auch Carrie im Visier - schön, dass es auch ihr gut geht. Immerhin haben wir von diesem Katzenmädchen (aus ihrem letzten Wurf vor der Kastration) 2007 vier Kätzchen mitgenommen und alle wunderbar vermittelt.

Am Nachmittag ging es mit dem Fahrrad eine Siedlung weiter gen Norden, dort, wo sich ein großes landwirtschaftliches Anwesen direkt an den Ferienhäusern und der Straße befindet. Viele Urlauber gab es aber nicht zu fragen, da dort kaum jemand wohnt. Aber die, die wir trafen, hatten dort noch nie Katzen gesehen.

Also durchgefroren (bei tiefhängenden Nebelschwaden) zurück nach Hause. Aber zuvor nochmal bei Pers Haus vorbei. Und endlich sah ich Gismo. Der war ja so froh geschmust zu werden, gleich begann er zu schnurren und schlug sich den Bauch voll - dazu gab’s eine Wurmkur. Und plötzlich tauchte dann auch der große schwarz-weiße Kater auf. Das erste Mal sah ich ihn auf nur drei Meter Entfernung und nicht nur auf den Fotos der Wildkamera. Er hat viele Narben im Gesicht und die Bindehaut seines linken Auges ist unterblutet. Er scheint ein Kämpfer zu sein - also auf jeden Fall ein unkastrierter Kater, der ja auch schon seit vielen Jahren in diesem Gebiet gesehen wird, anscheinend aber inzwischen auch nicht mehr soooo scheu ist. Wenn sich nicht noch andere Katzen sichten lassen, werden wir auch ihn nächste Woche einzufangen versuchen.

Bei Jannik und Jette war alles beim alten. Da die Frau die Tür wieder nicht öffnete, ließ ich einen Zettel vor dem Eingang zurück, da ich unbedingt noch mit Jannik zum Tierarzt möchte wegen der Verletzung an seinem Ohr.

Anke