Dieses Jahr jedoch kamen mir die Fotos dazwischen, die ich von Cassandra nach Auswertung meiner an den Futterstellen aufgestellten Wildkamera geschickt bekam. Denn hier war Betrieb - und eben nicht nur kastrierte Katzen...
Zudem hatte ich gehört, dass es einen Hof mit Großviehhaltung gebe, dessen Besitzer mich bat seine Katzen zu fangen und zu kastrieren, da es sonst zu viele würden.
Also sagte ich den (zum Glück bislang nur gedanklich geplanten) Urlaub in Österreich ab und buchte kurzfristig ein Ferienhaus auf der Insel Fanö.
Die Örtlichkeiten für die Fänge waren mir inzwischen vertraut, Tierärztin Brigitta nahm sich Zeit und auch auf Cassandras Unterstützung konnte ich bauen.
So waren es dann auch wieder die Campingplätze und Gebüsche rund um das "berühmte Katzenhaus" in der Straße Vestertoft, die mir die ersten Fänge brachten.
Eines der Mädchen jedoch bereitete uns Sorge, denn es hatte eine starke zu tastende Verstopfung, hoffentlich würde ein noch in der Narkose verabreichtes Klistier Abhilfe schaffen.
Und wieder fiel auch auf, dass die Katzen, die von der Fang-Örtlichkeit dem Katzenhaus zuzurechnen sein könnten, fast allesamt verschnupft waren.
Sissy |
ihn mussten wir erlösen |
Einmal mehr war ich wütend und unendlich traurig über die angebliche Liebe der Besitzer des "Katzenhauses" zu den Katzen.
Die Katzen schlafen dort (insbesondere eben an den kalten oder verregneten Tagen) in am Haus stehenden Holzhütten, manchmal sechs oder mehr Tiere in einer Box.
die Schlafboxen am "Katzenhaus" in Rindby |
Dort ist die Ansteckung untereinander nur eine Frage der Zeit!
Und da eine Behandlung der Katzen nicht stattfindet, sind fast alle von ihnen "rotzig", teilweise eben mit Auswirkungen, die insbesondere die jungen und alten Tiere am schlimmsten trifft.
Auch Kastrationen sind nicht erwünscht. Das berichtete ich schon.
Diese Einstellung kann nicht richtig sein!
Aber ich stehe auf verlorenem Posten, da es zu diesem Thema in Dänemark keine Vorschriften zu geben scheint und das deutsche Ehepaar beratungsresistent ist - leider auf Kosten der Katzen, die dort leben, erkranken, leiden müssen und sich dennoch ungehindert vermehren, da sie es eben nicht beeinflussen können.
Da die Tiere aber auch weitläufig um das Grundstück herum streunen und die Campingplätze betreten, habe ich Chancen zumindest einige der Katzen zu fangen, da sie nicht markiert und daher für mich nicht zuzuordnen und von streunenden Katzen nicht zu unterscheiden sind.
Zwei der Platz-Betreiber lassen mich mit meiner Arbeit gewähren und haben versprochen, die Tiere nicht mehr gezielt erschießen zu lassen, weil es zu viele sind - denn auch das war bisher eine der traurigen Auswirkungen.
Viel Zeit zum Herumlaufen und Ausschau halten blieb mir in der Woche nicht, und so war ich dankbar für einen weiteren konkreten Hinweis auf Katzen in Fanö Bad, wo sich auch eine Falle perfekt wettergeschützt aufstellen ließ. Zwei Katzen konnte ich dort fangen:
der noch junge Kalle (oben) und die Katzendame Nelly |
Nun war es an mir von Tag zu Tag zu entscheiden, wann und wo ich die Fallen aufstellen sollte.
Aber leider passierte es immer wieder, dass um den Vestertoft bereits kastrierte Katzen in die Falle gingen und so den Platz für die scheueren Tiere blockierten bzw. diese durch das Geräusch der zuschlagenden Falle verjagten.
Eineinhalb Tage kostete mich dann auch der Hof in Rindby, dessen Besitzer mich um Hilfe gebeten hatte.
Schon bei meinem Eintreffen saßen die Tiere an dem Futterplatz, denn wie versprochen hatte Per nicht gefüttert, und er ließ mir freie Hand mich auf dem Hof zu bewegen und die Fallen aufzustellen.
Das war ein tolles und entspanntes Arbeiten!
Und so ging es auch rasch, dass die Falle das erste Mal zuklappte.
Auch das zweite Tier war hungrig genug, obwohl es inzwischen kalt und windig war.
Dann jedoch wurde es schwieriger, da die übrigen Katzen die tobenden Artgenossen in der Falle sahen und hörten und vorsichtiger wurden.
So stellte ich die Falle dann sogar in den Kuhstall. Und dieser Fang war ein ganz besonderer, denn die alte weibliche Mieze war komplett taub.
So fraß sie sogar zufrieden in der Falle weiter, als diese sich bereits hinter ihr mit lautem Geräusch geschlossen hatte.
Erst als sie sich umdrehte und gehen wollte und der Ausweg versperrt war, wurde sie panisch. Aber natürlich war ich zur Stelle und als ich sie zugedeckt hatte, kam sie schnell zur Ruhe.
Am zweiten Tag fing ich dort die restlichen Katzen, so dass zumindest dieser Hof nun auch keinen Katzennachwuchs mehr zu erwarten hat.
Am späten Nachmittag des drittletzten Abends versuchte ich es wiederum mit Fängen an den Campingplätzen, doch nichts geschah oder die falschen, schon kastrierten, Katzen näherten sich. Offenbar waren die anderen nicht hungrig genug bzw zu vorsichtig um in die Fallen zu gehen.
Zum Glück schaute ich mir aber parallel die neuesten Fotos der Wildkamera an einem Futterhaus im südlichen Rindby an.
Neben den drei bereits kastrierten Katzen entdeckte ich nämlich drei weitere, die dort - vornehmlich nachts - ein und aus gingen.
So baute ich die Fallen an den Campingplätzen ab und eine im südlichen Bereich des Slunden neben dem Futterhaus auf.
Ich blieb bei nur 2 Grad im Auto sitzen und wartete mehrere Stunden.
Aber es rentierte sich, ich war erfolgreich, sogar dreifach:
Wilma, Barney und Betty |
Anke