Das Faszinierende und Überraschende an unserem Handeln für die Bjerregardkatzen sind die Kontakte, die dabei entstehen. Insbesondere diese Nachricht, die uns Ende August von Ina und Hans-Jürgen erreichte.
Beide hatten Urlaub im Arvidvej gemacht und dabei Besuch von einer Katze bekommen. Es wäre viel zu schade, die Worte darüber zusammen zu fassen. Die Zeilen hatten uns so viel Freude gemacht, dass wir sie gerne hier auszugsweise zitieren:
Liebe Anke, lieber Thomas!
Nachdem wir bei unserer Ankunft in Bjerregård am
Samstag, dem 11.08.2012, Eueren Flyer entdeckten, stellten wir
ab Montag, dem 13.08. Trockenfutter und Wasser auf unsere Terrasse am
Arvidvej. Seit Dienstag kommt mehrmals tæglich eine Kætzin - wir
sind ziemlich sicher, dass sie weiblich ist - zum Fressen. Sie
ist zutraulich und frisst sehr hektisch. In beiden Ohren konnten wir
kleine Tætowierungen entdecken. Bis jetzt schmust sie zwar, læsst sich
aber kaum anfassen. Das Fell und die Augen sehen gut aus und sie ist
duenn, aber nicht abgemagert. Sie ist getigert mit schwarzen Streifen
und gruenen Augen. Sie sieht der Katze æhnlich, die Ihr am 15.
/16.03.2011 fotografiert habt.
Euere Arbeit werden wir gerne weiter verfolgen und unterstuetzen, da wir uns zuhause auch im Tierschutzverein engagieren!
Viel Kraft und viel Erfolg und DANKE
Euere Ina und Hans-Juergen
Wieder zuhause waren dann die Bilder schnell per Mail zugesandt. Und dazu diese, so unglaublich detailierte und treffliche Beschreibung einer typischen Bjerregardkatze! Hier zum Genießen:
Die Geschlechtsbestimmung ist nicht ganz einfach. Wir haben ein Foto gemacht,
das aber wegen des Fells undeutlich ist. Der Vergleich mit einem Foto im
Katzenbuch und mit anderen Kätzinnen ist auch nicht so eindeutig. Dennoch gehen
wir davon aus, dass sie weiblich ist. Sie sieht der Katze ähnlich, die Ende
März 2011 am Arvidvej 56 gesichtet wurde, wobei deren Pfoten dunkel sind - wir
beide sind uns in diesem Punkt nicht einig. Wir beschreiben hier einige
Merkmale, die uns aufgefallen sind und aus den Fotos nur schwer hervorgehen:
Sie ist eine kleine, zierliche Katze. Die Lippen sind schwarz, die Pfoten
wirken vorne bei den Krallen relativ breit. Der Schwanzrücken wird von einem
schwarzen Streifen durchzogen, der erst seitlich nach unten / innen zu Ringen
übergeht. Ihre grünen Augen werden von schwarzer, dann von beiger Farbe
umkreist. Aus der Ferne sieht sie grau aus.
Sie verhält sich wie eine Hauskatze, die Vorsicht gelernt hat. Während sie bei
der ersten Begegnung zielsicher den Fressnapf ansteuerte und begierig ausfraß -
auch bei mehrmaligem Nachfüllen -, wobei sie sich auch am Wassernapf ausgiebig
bediente, und laut maunzte (zur Begrüßung? aus Vorsicht und zur Abschreckung?),
ging sie schnell dazu über, um unsere Beine zu streichen und dort
"Köpfchen zu geben". Von der Hand schreckte sie bis zum Schluss
zurück und sie näherte sich uns lieber, wenn wir aufrecht dastanden oder auf
den Stühlen saßen - erst nach ein paar Tagen umstrich sie uns auch, wenn wir in
die Hocke gingen. Nach etwa einer Woche ließ sie sich gelegentlich streicheln,
manchmal vielleicht aus Versehen. Sie kam nicht nur zum Fressen, sondern saß
auch oft auf der Terrasse und nach einiger Zeit schlief sie auch auf den
Gartenstühlen. Sie entspannte sich zusehends, denn ab der zweiten Woche fraß
sie nicht mehr so viel (satt? sicher? neue Futterstelle?) und räkelte sich,
manchmal zeigte sie uns sogar ihren Bauch. Den Vogel, den sie auf der Terrasse
fing, präsentierte sie uns wie zu einer Einladung zum Fressen, verspeiste ihn
dann und legte sich zufrieden auf Hans-Jürgens Schuhe. Das Innere des
Ferienhauses mied sie, nur in den letzten beiden Tagen wagte sie ein paar
Schritte dort hinein. Ihr habt sicher schon bemerkt, dass sie jeden Tag bei uns
war - mit einer Ausnahme an einem besonders stürmischen. Immer wieder streunte
sie in ihrem Revier und blieb vor allem nachts aus. Am Abend war sie häufig
ganz aufgedreht, spielte mit dem Heidekraut oder flitzte wie ein Blitz über das
Feld. Wir glauben, dass wir nicht nur zu unserer eigenen Beruhigung denken,
dass sie dort zuhause ist.
Wir schicken Euch im Anhang Fotos, von denen wir hoffen, dass sie Euch zur
Identifizierung weiterhelfen.
Und die übersandten Bilder waren ebenfalls mehr nur als "sachdienlich":
Unsere Gegenüberstellung hier führte dann zum Ergebnis, dass es sich bei dem Mädchen um Suse handelt, die im Frühjahr 2010 kastriert wurde. Von ihr hatten wir bis dato keine Meldung bekommen.
Vielen lieben Dank für die tolle Unterstützung in Form der Bilder und Beschreibung, vor allem aber für die mehr als großzügige Spende!
Anke & Thomas