Freitag, 14. April 2017

Update - was aus der Houstruper Campingplatz-Katze und ihren Kleinen geworden ist...

Während meines Aufenthaltes in Dänemark im vergangenen September nahmen deutsche Zeltplatz-Urlauber aus Houstrup Kontakt zu mir auf. Ich hatte darüber bereits aktuell berichtet.
In ihrem Vorzelt hatte im August eine selbst noch junge Katzenmutter drei Kleine zur Welt gebracht.
Die Katze wurde liebevoll versorgt. Da aber für die Camper das Saisonende nahte, überlegte man sich was man tun könnte um den Fellnasen zu helfen.
Die Idee war die Kleinen mit nach Deutschland ins Tierheim zu nehmen und die Mutter zu kastrieren und vor Ort zu belassen.
Doch als ich die kleine Familie sah, war sofort klar, dass es noch einige Wochen zu früh war um die Jungen von ihrer Mutter zu trennen.


So schlug ich vor, dass ich seit vielen Jahren mal wieder eine Ausnahme machen und die gesamte Familie mit nach Deutschland nehmen und hier vermitteln würde.
Mutter und ihre drei Babies packten wir während der langen Autofahrt selbstverständlich in einen großen Transportkorb und Trine säugte ihre Kleinen sogar.
Sie selbst bekam während einer Pause von Martina und mir eine große Portion Katzenmilch.
Und sie meisterte diesen Umzug so toll!
Auch hier Zuhause erwies sie sich als vorbildliche Mutter:

Trine mit ihren Kleinen: Rasmus, Nila und Niklas

Relativ zeitnah ließ ich sie dann kastrieren.
Trine heisst jetzt Rosi
Und ein Bluttest ergab, dass sie zum Glück auch keine der ansteckenden Katzenkrankheiten hat.

Schnell hatte sich auch eine Familie gefunden, die sie aufnehmen wollte. Die Menschen waren mir sehr sympathisch und da der Platz auch passte, sagte ich zu.
Trine zog also als Erste der Familie um in eine neues Zuhause mit Freigang - zu einem bereits dort lebenden Kater.
Natürlich war die Übergabe daher besonders spannend und ich besonders aufgeregt...;-)
Aber Trine war (wieder einmal) so unbeschwert und unkompliziert, dass der Kater Lucky geradezu überrumpelt wurde von seiner neuen vierbeinigen und so charmanten Mitbewohnerin und sie schnell akzeptierte.

Ein aktuelles Foto von Trine, jetzt Rosi, zeigt, wie wohl sie sich fühlt.

Für die Kleinen wurde es ungleich schwerer, wahrscheinlich aber hauptsächlich deshalb, weil ich selbst mich nur schwer trennen konnte, da ich für diese kleinen Bündel Fell und Glück schließlich die Verantwortung übernommen hatte.
Mitte November war es aber auch hier soweit und Rasmus und Nila gingen zu zweit zu einer netten, jungen Familie mit Kindern. Auch in diesem Haushalt lebt bereits eine erwachsene Katze. Aber auch hier lief es problemlos.
Und auch Nemo und Nora, wie sie jetzt heißen, sind inzwischen kastriert, haben sich eingelebt und sind Freigänger.


Übrig blieb also Niklas.
Der machte mir nach seiner ersten Impfung großen Kummer. Er fraß nicht mehr, hatte hohes Fieber und war völlig matt. Ein Besuch der Notfall-Sprechstunde beim Tierarzt war nötig. Zum Glück war bald darauf alles wieder in Ordnung.
Doch dabei blieb es nicht. Überall und nirgends, wo der kleine Kerl ständig war, hatten wir ihn schon im Auto eingesperrt und den Schwanz (zum Glück nur leicht) geklemmt.
Ein echter Tollpatsch. Und so gab es für mich nur eine Lösung: Niklas würde mein neuer Kater im Haus werden.
Und er hat bereits sämtliche dazu gehörende Aufgaben übernommen:
Lang schlafen, Mäuse fangen,

Niklas
die Katzenmädchen ärgern und ihnen das Futter wegfressen - und überhaupt nur Unfug im Kopf haben...;-)  Aber das ist OK.

Anke

Freitag, 7. April 2017

Endlich der fehlende Bericht...

Da fehlte doch noch was, die Zusammenfassung der letzten beiden Tage des März-Aufenthalts nämlich.
Noch immer offen war für mich ja am Ende die Untersuchung, das heisst zuvor der Fang, der Katze an der Fischerhütte in Bork Havn, bei der ich die Spuren eines Abszesses an der Wange entdeckt hatte.
Also hatte ich mir vorgenommen, den Freitag für dieses Unterfangen zu nutzen.

Zuerst aber sah ich nach meinen beiden kleinen Patienten, Mille und Milas hatte ich sie genannt.
Sie waren wohlauf und ständig hungrig.
Ich hatte für sie zwei große Transportkörbe mit seitlichem Eingang miteinander verbunden, so dass sie nicht beengt sitzen mussten und ihr Geschäft vom Liegeplatz entfernt verrichten konnten.
Ein Herauslassen im Ferienhaus war leider nicht möglich, dafür waren die beiden Hübschen zu scheu.

Mille (links) und Milas (rechts)

Mit Sabine und einem weiteren Tierfreund und Bekannten von Bianca, Carsten, traf ich mich danach am Hafen von Bork Havn.
Während ich überlegte, wo man tagsüber am besten die Falle aufstellen könnte, sprachen Carsten und Sabine ein paar Leute an und erklärten ihnen, dass wir wegen der Katzen an der Fischerhütte hier sind und fragten, ob man die grau-weiße Katze vielleicht gesehen habe.
Noch im Aufbau der Falle wurde dann das Wetter schlechter, so war mir die Entscheidung abgenommen und ich stellte sie in den an die Hütte angrenzenden offenen, aber wenigstens überdachten, Schuppen.
Die Falle war scharf, Carsten wieder weg, eine graue Katze (welche auch immer) hatten wir nur auf der Flucht gesehen, da schaute ich - nur mal so - nach der Falle.
Und traute meinen Augen nicht, als ich sah, dass der Schieber geschlossen war und eine große schwarze Katze darin saß, 100%ig ein Kater.
Gesehen hatte ich dieses Tier zuvor noch nie. Welch ein Zufall.
Nun, so sollte dann also die Tierklinik in Nörre Nebel doch noch eine Kastration für mich machen dürfen, denn nochmal nach Deutschland fahren wollte ich nicht - zumal ich ja immer noch auf Hanna wartete...

Jedenfalls setzte ich den nicht besonders freundlichen Kater um und als Sabine und ich ihn gerade ins Auto tragen wollten, kam ein schwarz gekleideter Herr auf uns zu und fragte uns auf dänisch, was wir denn hier täten... Irgendwie wirkte er so offiziell.
Oh Schreck.
Zum Glück hatte ich ja Sabine dabei, die sich übermannte ;-) und ihm auf dänisch erklärte, dass wir die Katzen hier am Hafen einfangen und kastrieren lassen.
Unser Gegenüber war hocherfreut, wir dann natürlich auch - und als er wieder weg war, sagte Sabine mir, dass wir gerade mit dem Hafenmeister gesprochen hatten!
Im Gegensatz zu mir konnte sie nämlich den Schriftzug auf seiner Jacke lesen :-)
Na, was Besseres hätte uns doch gar nicht passieren können.
Das war ja quasi eine offizielle Genhmigung.

Auch Sabine musste dann fahren, der Kater war inzwischen im Auto verstaut und ich entschied noch eine Stunde zu bleiben und es zu versuchen, obwohl das Wetter inzwischen alles andere als vorteilhaft für Katzenfang zu sein schien. Schneeregen, Graupel, Regen - gut, dass die Falle wenigstens überdacht stand.
Ein Tier, nämlich der im September kastrierte Kalle, saß dann zwischenzeitlich auch mal am Hütteneingang und schaute in das schlechte Wetter hinaus.

Kalle

Meine Mail, aus dem Auto geschrieben, an die Tierklinik wurde sofort beantwortet:
Klar könnte ich den Kater bringen, bitte aber relativ zeitnah. Immerhin war Freitag.
Puh, also gut, ein weiter Weg ist es nicht von Bork Havn nach Nörre Nebel.
Also war ich mutig, deckte die Falle ein Stück zu, die Wildkamera hatte ich auch positioniert und machte mich auf den Weg zur Tierklinik.
Oh Schreck, ich hatte sowohl keine Transportbox, als auch keinen Mikrochip eingepackt.
Schlechte Organisation an meinem letzten Tag...;-)

Also gab ich den Kater in der Tierklinik ab und fuhr rasch weiter nach Jegum.
Kurz bevor ich an meinem Ferienhaus war, erreichte mich dann ein Foto der Funk-Wildcam auf dem Handy:


Oh nein, ausgerechnet jetzt... Wer mochte das wohl sein. Ganz sicher aber nicht Hanna, denn bei ihr kann man die weiße Fellfarbe an den Flanken erkennen.
Nun konnte ich es nicht ändern. Schnell ins Ferienhaus, alles Vergessene eingepackt und rasch zurück - über die Tierklinik wegen Korb und Mikrochip - nach Bork. Gut, dass nirgendwo Geschwindigkeitsmessungen stattfanden oder eine Polizeistreife unterwegs war ;-)
Aber es passierte nichts mehr auf der Kamera - vorerst jedenfalls.
Erst kurz vor meiner Rückkehr kam ein neues Foto: die Klappe war geschlossen.
Und als ich vor Ort angekommen sah, wen ich da gefangen habe, war die Freude groß.
Es war zwar nicht Hanna, aber ihr drittes Junges, das ich im September des letzten Jahres nicht erwischen konnte.
Auch das brachte ich also noch rasch zur Tierklinik, die schon lachen mussten, dass ich am Freitagnachmittag mit einer weiteren Katze kam.

Eine gute Stunde später durfte ich dann beide Tiere abholen.
Klar ist das Schwarze ein Kater - aber das Graue ist ein Mädchen!!! Wie schön. Ein Volltreffer.
Auch wenn ich Hanna nicht mehr einfangen konnte, hat der letzte Tag zwei Erfolge gebracht. Zum guten Schluss sozusagen.
Auch der Hafen von Bork Havn scheint nun mit erforderlichen Kastrationen abgearbeitet zu sein.

Ein gemütliches Abschiedsabendessen bei Sabine, dann fuhr ich zurück ins Ferienhaus.
Am nächsten Morgen dann zuerst die Entlassung von Aron, dem schwarzen Kater, und Ella, der grauen Katze, in Bork Havn:

Aron
Ella

Und dann ging es an das Aussetzen der beiden Kleinen, in das sich natürlich ein bisschen Traurigkeit mischte.
Wie würde es für sie wohl weitergehen?
Aber da hat sich was Tolles ergeben! Mehr dazu im nächsten Eintrag.

Anke