Donnerstag, 24. November 2016

111 Katzen

Nichts mehr tat sich an der Falle in der vergangenen Nacht.
So stand ich also um 07:30 Uhr auf um die kastrierten Miezen herauszulassen und mit der weißen Katze in die Tierklinik zu fahren.

Schnell wollte ich zuvor noch die Falle auf der Terrasse abbauen.
Doch da bekam ich ein Foto: eine getigerte Katze befand sich neben der Falle. Ein großes Tier mit weißen Pfoten.
Ich machte mich also auf den Weg dorthin - ein wenig Hoffnung im Gepäck vielleicht doch mit zwei Katzen nach Ringköbing fahren zu können.
Und wirklich: als ich auf die Terrasse blickte, hatte die Falle zugeschlagen und der Tiger saß darin.


Na, das war ja wirklich in letzter Minute...
Also lud ich das Tier (sehr sicher ein Kater!) ein und fuhr nach Vrist.
Dort entließ ich die beiden schlanken Tiger Bonnie und Clyde in die Freiheit.


Auch heute lief das Mädchen zuerst davon, danach dann auch der jüngere Kater.

Dann fuhr ich rasch nach Hause und packte die kleine Kiddie ins Auto. Diese blieb ja hier in der Siedlung im Bereich Viktoriavej - und ihr Bruder erwartete sie schon...


Für Beide gab es dann noch ein kleines Frühstück, bevor ich mich auf den Weg nach Ringköbing machte.

Als ich zwei Stunden später zur Abholung der Patienten in die Tierklinik kam, war meine Aufregung groß. Und....? Kater oder Katze?
Ja, die weiße Katze ist ein Mädchen, laut Tierärztin hat sie auch bereits Kinder geboren.
Sehr erfreut machte ich mich auf den Heimweg.
Dieser Fang war wirklich noch ein besonders wichtiger!
Drei ihrer Söhne hatte ich ja bereits im März mit Elly gefangen und kastrieren lassen (aufgrund der auffällig weißen Fellfarbe kann man da wohl relativ sicher sein).

Und nicht nur das, denn mit diesen beiden heutigen Tigern bin ich nun bei Kastration 111 in Dänemark angekommen!
Eine Zahl, die auch mich staunen lässt. Was für ein Erfolg aus dieser privaten Initiative mit der Unterstützung vieler Menschen, aber auch dem eigenen Engagement und Herzblut geworden ist.

Nachdem ich im Ferienhaus angekommen war, berichtete mir meine Freundin Petra, dass sie wie üblich auf ihrer Fütterrunde in der Siedlung viele Leute angesprochen hatte.
Und eine besonders gute Nachricht hatte sie auch:
Sie hatte eine nette Hundebesitzerin aufgetan, die nach unserer Abreise noch 14 Tage in Vejlby bleibt und bereit ist die Futterstelle am Carport weiter täglich zu versorgen.
Also brachten wir ihr am Abend noch ausreichend Dosenfutter vorbei und besprachen, wie wir uns das mit der Fütterung vorstellen.
Vielen Dank, Martina, dass Du das für die Katzen tust!

Am Abend genossen wir es dann, auch mal ohne die Wildcam im Blick behalten zu müssen, essen zu können.
Unsere beiden am Vormittag kastrierten Tiere waren auch brave Patienten, die anscheinend relativ gut mit ihrer Gefangenschaft zurecht kommen und sogar aus der in ihre Box gestellten Schüssel fraßen.

Saba (oben) und  Misel (unten)

Meine Auswertung der Wildcam an der Futterstelle in Vrist soeben zeigte, dass Lotte und Clyde (erkennbar an der Tätowierung im Ohr) sich gestern bzw. heute am Vormittag schon wieder dort eingefunden hatten:

Clyde (oben) und Lotte (unten)

Traurig nur, dass sie ab Samstag dort nichts mehr bekommen werden, denn die Futterstelle hatten wir ja nur zum Fangen eingerichtet.
Auch in Vrist wäre ein fester Futterplatz so dringend nötig!

Anke

Ein Fang - aber was für einer...

Um 06:45 Uhr klingelte heute Morgen der Wecker. Zwar eine kurze Nacht, immerhin aber ohne Unterbrechungen.
Rasch fuhr ich in den Viktoriavej um die Falle an dem Haus aufzustellen, an dem nun zweimal morgens Mortens kleine Schwester gefressen hatte.
Kiddie, wie sie von dem dänischen Ehepaar, das sie füttert, genannt wird, sollte ja unbedingt noch kastriert werden.

Nach dem Scharfmachen der Falle frühstückten wir und danach ging die Fahrt mit den beiden gestern kastrierten Tieren Lotte und Torben nach Vrist.
Beide Miezen hatten abends in ihrer Box noch eine Kleinigkeit gefressen und am Morgen mit dem Futter sogar noch eine Wurmtablette bekommen.
Lotte ließ sich nach Öffnen des Türchens nicht lange bitten, Torben hingegen schaute herum, minutenlang, dann plötzlich jedoch rannte auch er davon.

Lotte

Zurück im Ferienhaus wollte ich gerade die am gestrigen Abend gefangenen Tiger-Katzen ins Auto laden, da kam ein Foto der Wildcam außerhalb der 30 Minuten-Reihe - Kiddie erschien an der Falle:

Kiddie
In der riesigen Hoffnung, dass das Mädchen hineingehen würde, wurden die beiden Anderen besonders schnell sicher im Auto verstaut. Dann schon kam das neue Foto: ja, sie war drinnen!
So konnte ich also mit drei Katzen gen Ringköbing starten. Perfekt.

Als ich die drei dort abgab, hoffte ich auf zwei Weibchen und machte einen kleinen Stadtbummel mit Einkehr in einem Café.
Zurück in der Tierklinik berichtete man mir, dass es tatsächlich zwei Mädchen waren!
Eines der Tigerchen ist ein ca. 2-3 Jahre junges Kätzchen, das aber selbst bereits des Öfteren Kleine hatte, so die Tierärztin.

Wieder Zuhause angekommen, machten wir nach dem Kaffeetrinken noch eine Runde zu Fuß durch die Siedlung.
Natürlich war Ben wieder am Futterplatz. Dieser verfressene Kater. Er scheint sich wirklich gar nicht mehr wegzubewegen von der Futterstelle, um auch bloß nichts zu verpassen.

Ben

Ein absoluter Schmusekater, der so sehr einen guten Platz irgendwo bei lieben Menschen auf der Couch verdient hätte!

Endlich traf ich dann auch eine Dänin in der Straße Vejlby Klit an, die hier wohnt und seit einigen Jahren auch Katzen füttert, die gelegentlich bei ihr vorbeikommen.
Sie erlaubte uns auf Nachfrage in der heutigen Nacht eine Falle auf ihrer Terrasse aufzustellen.
Bekannt waren ihr eine weiße kleine Katze und ein getigertes Tier.
Natürlich dachte ich sofort an Krümel... den kleinen kaum halbjährigen weißen Kater, den Elly und ich im März fangen und kastrieren lassen konnten.

Nachdem wieder alle Futterstellen aufgefüllt waren, positionierte ich die Falle und dann setzten wir uns zum Abendessen.
Nicht lange dauerte es, da bekam ich dieses Foto:


"Das ist Krümel.", schoss es mir durch den Kopf.
Ich sprang auf, stieg ins Auto und fuhr zu der Falle. Langsam ging ich um das Haus herum. Dort saß die schmale weiße Katze. Ich sprach sie an und sie schaute zu mir, lief nicht sofort weg.
Also tatsächlich Krümel.
Aber bei genauerem Hinsehen: Nein, diese Katze hat keine Tätowierungen in den Ohren und der kleine dunkle Fleck auf dem Kopf ist auch anders als bei Krümel.
Das konnte jetzt nicht wahr sein.
Sollte es sich wirklich um die Mutter all der weißen Tiere in der Siedlung handeln?

Sofort zog ich mich ein paar Meter zurück, nachdem ich nochmal ein paar kleinere Kügelchen Leberwurst in die Falle gelegt hatte.
Ganz still setzte ich mich in eine Ecke der Terrasse, machte meine Taschenlampe aus und wartete.
Einige Minuten später "Klapp". Drinnen war die Katze.
Zuhause nochmals ein genauer Blick in die Ohren: Nein, da ist keine Tätowierung - noch nicht ...;-)



Meine Güte, bin ich nun gespannt, ob es tatsächlich "die weiße Katzenmama" ist.

Der Rest des Abends verlief entspannt. Die kastrierten Katzen fraßen ein wenig und wir füllten nochmals die Näpfe am Carport in der Viktoriavej - nachdem die letzten Hunde-Gassigänger ihre Runden gedreht haben.

Die Falle auf der Terrasse lasse ich scharf.
Da ist ja noch das unbekannte Tigerchen... und eigentlich der letzte Fang-Abend für diesen Urlaub.
Leider.

Anke

Mittwoch, 23. November 2016

Besseres Wetter und wieder zwei Fänge

In der letzten Nacht hatte Tom mir zu fast vier Stunden durchgehendem Schlaf verholfen, da er gegen drei Uhr so lange von außen an dem Auslöser der offenstehenden Falle im Viktoriavej herumfummelte um an das darin befindliche Futter zu kommen ohne selbst hineinzugehen, dass sie schließlich zuschlug.
Als ich dies auf der Wildcam sah, stand ich nicht auf um sie wieder scharf zu stellen, sondern drehte mich einfach müde um - schließlich war er ja nicht gefangen, sondern nur die Falle unscharf.

Um 8 Uhr machte ich mich mit den beiden Fängen von gestern auf den Weg nach Lemvig zur dortigen Tierklinik.
Im Anschluss entließen wir (nachdem er hier im Haus noch "Frühstück" und eine Wurmpille bekommen hatte) den lieben Morten an seiner Geburtsstätte im Viktoriavej.

Morten nach seiner Freilassung

Sichtlich entspannt verließ er den Korb und freute sich über seine wiedergewonnene Freiheit, fraß eine große Portion, spielte mit den Grashalmen, rieb sich an Büschen und Balken und kam immer wieder auf uns zu gelaufen.
Schweren Herzens fuhren wir dann zurück ins Ferienhaus, um dort selbst in Ruhe zu frühstücken.
Im Anschluss reinigte ich das bereits benutzte Equipment und schon kam der Anruf aus der Tierklinik: ein Mädchen und einen Kater hatten wir gestern gefangen!
Beide waren nun kastriert und könnten bald abgeholt werden.
Das Mädchen hatte schon mehrfach Junge, so sagte mir die Mitarbeiterin.

So fuhren wir vorher nur kurz nach Vrist, wo am Fangplatz vom gestrigen Abend wiederum die Futterschüssel geleert worden war - weshalb wir uns entschlossen dort am Abend nochmal unser Glück zu versuchen.
Die beiden kastrierten Miezen holten wir danach ab und hofften auf eine ebenso unproblematische Folgenacht wie bei Morten.

Eine Runde noch durch die Siedlung zum Austausch der Speicherkarten der Wildkameras.
Die Schwester von Morten hatte wieder an dem Haus gefressen, an dem wir sie am Sonntag entdeckt hatten und ich nun morgen früh versuchen will sie zu fangen.

Auch die Auswertung der Kamera an dem Futterplatz im Carport in der Viktoriavej war spannend.
Da war so richtig was los in den letzten Stunden:
Ben, Lille, Tom, Tilda, Thea, Tim und zwei noch unkastrierte Tiere, die ich bereits im Mai entdeckt hatte.


Meine Güte, es wäre so wunderbar dort in der Nähe eine feste Futterstelle zu haben!
Sie würde den Tieren das Leben (insbesondere im Winter) so viel leichter machen.
Wenn es jemanden gibt, der mir da helfen könnte, wäre ich so dankbar.
Es geht um den geeigneten Platz dafür und die Betreuung - für die Ausstattung und finanzielle Unterhaltung würde von mir gesorgt.

Am Nachmittag fuhren Petra und ich wieder nach Vrist.
Wie verabredet, bauten wir die Falle an dem Haus auf, an dem wir gestern gefangen hatten.
Und schon kurze Zeit später hatten wir die erste Katze darin.
Ein ganz schlankes noch sehr junges Tigerchen:


Kaum war es nach Hause gebracht, meldete die Kamera uns einen erneuten Fangerfolg: wahrscheinlich ein Geschwisterchen, denn es war ebenso schmal und die Zeichnung fast identisch.

Hiernach tat sich bis um 23 Uhr nichts mehr, so dass wir uns entschlossen, mal eine Nacht sicher durchschlafen zu können und bauten die Fallen ab.
Natürlich nicht, ohne alle uns bekannten Futterstellen nochmals aufzufüllen.

Anke

Dienstag, 22. November 2016

Wieder viel Regen, aber zwei Fänge

Wie erwartet, erbrachte die Nacht leider nichts Gutes mehr.
Zwar wurde ich durch die regelmäßigen Fotos der Funkkamera geweckt - diese dienen aber nur der Sicherheit, dass tatsächlich noch ein Netz vorhanden ist für die Übertragung.
Ein Motiv zur Auslösung war leider nicht vorhanden.

Erst morgens nach dem Aufstehen erschien auf einer der Kameras eine Katze - noch neben der Falle.
Und ich hoffte auch, dass sie sich den Stress des Hineingehens ersparen würde, denn es sah ganz deutlich nach der im März kastrierten Lena aus.
Da ich die Fallen nun sowieso abbauen wollte, fuhr ich also dennoch dorthin.
Naja, und wie zu erwarten, hatte sich die dreifarbige Lena tatsächlich wegen Hungers in die Falle begeben.


Vorsichtig ließ ich die heraus. Zwar lief sie nicht panisch davon, kam aber auch nicht mehr zurück, obwohl ich ihr an der Terrasse eine Schüssel mit Katzenfutter aufstellte. Armes Ding.

So machte ich mich also mit dem einen gefangenen Kater auf nach Ringköbing in die Tierklinik.
Während der Kater dort kastriert wurde, machte ich einen Abstecher nach Klegod um dort mal auf dem Hof vorbeizuschauen, auf dem ich im September mit der Kastration dreier Katzendamen weiteren Nachwuchs zu vermeiden half.
Allen Katzen geht es gut. Und von den dort lebenden Tieren sind nur noch drei Kater unkastriert. Sollte ich einen Tag Zeit haben diese Woche, würde ich auch die gern noch in die Tierklinik fahren.

Dann holte ich aber zuerst einmal den kastrierten Kater "Morten" (Petra gab ihm diesen außergewöhnlichen Namen) beim Tierarzt ab.
Der junge Mann hatte die OP gut überstanden.

Am Nachmittag folgte dann bei strömendem Regen ein Gang durch die Siedlung.
Es wunderte mich eigentlich nicht, dass ich nur den weißen Kater zu Gesicht bekam - der Schmuser, der sich nun tatsächlich durch den Chip als "Ben" herausstellte!
Außerdem wechselte ich an der Futterstelle die Speicherkarte - und um es vorweg zu nehmen, kam bei der Durchsicht ein nicht geringer Zorn in mir auf:


Das ist unglaublich. Ein angeleinter Hund, der Mensch also in unmittelbarer Nähe, frisst mit Einverständnis seines Besitzers in Schüsseln (und nicht für ihn!) aufgestelltes Futter.
Glauben diese Urlauber, dass das mit zum Service gehört?

Dafür stimmte mich der liebe Morten dann im Ferienhaus wieder milde.
Er war hungrig. Als wir ihn mit einem Löffel durch das Gitter zu füttern versuchten, war er so gierig, dass er sich den Löffel in seinen Korb hineinzog, was Petra und mich zum Lachen brachte.
Vielleicht sollten wir ihm am besten die Dose direkt ebenfalls hinzu geben... ;-)

Morten

Am Abend erweiterten Petra und ich dann wie angekündigt unseren Radius auf die direkt nördlich an Vejlby Klit angrenzende Siedlung Vrist.
Wir überlegten zuerst, ob wir nur Futterstellen einrichten oder direkt mit dem Fangen beginnen sollten.
Wir entschieden uns für letzteres und hatten, wie sich herausstellte, gut gewählt.
Denn wir waren gerade wieder Zuhause angekommen und wollten uns Abendessen machen, da zeigte die Kamera die erste Katze:


Also ab ins Auto, die Katze umgeladen und die Falle wieder scharf gestellt.
Zeit zum Essen blieb uns danach - doch dann mussten wir uns erneut aufmachen und den zweiten und letzten Fang für den heutigen Abend holen:



Ich bin sehr gespannt, welche Geschlechter diese beiden haben...
Nicht, dass es nach dem morgigen Vormittag 3:0 für die Männer steht!

Nun jedenfalls bin ich schrecklich müde und werde schlafen gehen.
Die Tierklinik wartet um 07:30 Uhr auf meinen Anruf.

Morgen werden wir uns dann sicherlich bei Tageslicht nochmal in Vrist umsehen, um vielleicht weitere geeignete Plätze für unsere Fallen zu finden.

Anke

Montag, 21. November 2016

Schlechtes Wetter, dennoch keine Langeweile

Eine anstrengende Fahrt war es gestern: gut 900 Kilometer bis Vejlby Klit.
Mal wunderbarer Sonnenschein, mal ein kurzer Hagelschauer, regnete es bei unserer Ankunft am Ferienhaus und es war schon dunkel.
So räumten wir nur schnell das Auto aus und richteten uns im Haus ein.
Dann ab ins Bett...

Heute nach dem Frühstück wollte ich dann Petra die Örtlichkeiten der Siedlung zeigen, an denen Elly und ich im März unsere Fänge hatten und das Haus, an dem ich hoffte, das noch unkastrierte Geschwister-Pärchen finden und fangen zu können, das ich mit Martina im Mai entdeckt hatte.

Auf dem Weg dorthin streiften wir also an den Häusern entlang und wollten auf jeden Fall mal vor zum Strand.
Eine gute Entscheidung, wie sich herausstellte, denn tatsächlich saß kurz vor den Dünen im Strandhafer eine graue Katze - sich zum Schutz vor dem Wind ganz tief nach unten duckend.
Als sie dann beim Näherkommen langsam davonlief, glaubte ich meinen Augen nicht trauen zu können:
Es war der Kater des Geschwister-Pärchens, der da vor uns saß und völlig ausgehungert war.
Er war sogar bereit uns zu einem nahegelegenen Haus zu folgen, wo wir ihm natürlich eine Portion Feuchtfutter zu fressen gaben - in der Hoffnung ihn an dieser Stelle am Abend vielleicht fangen zu können:


Der weitere Weg führte uns in den Viktoriavej:
Hier entdeckten wir an einem Haus einen der bereits kastrierten weißen Kater, der die letzten 14 Tage hier von deutschen Urlaubern gefüttert worden war (ich hatte dies von den Beiden mitgeteilt bekommen).
Ob es Ben oder Leon ist, der vom wilden Streuner zum Ober-Schmuser mutiert ist, wird in den nächsten Tagen das Chip-Lesegerät klären - denn die einheitlich schmutzig-weiße Fellfärbung lässt eine eindeutige Identifizierung nicht zu.

Die nächste Katze, die wir entdeckten, befand sich nur 50 Meter weiter.
Hier wollten wir gerade an einem unter einem Carport eingerichteten "Futterplatz" mit ein paar Schüsseln dieselben füllen, als uns aus den Büschen jemand anmiaute.
Noch ein guter Bekannter: Tim - ebenfalls im März kastriert!

Tim

Damit noch nicht genug, saß wieder nur knappe 100 Meter weiter eine andere Katze geduckt in den Büschen.
Das gibt es doch gar nicht, dachte ich: es war das Mädchen des Geschwister-Pärchens!


Auch sie, die uns ebenfalls laustark aufforderte ihr doch endlich etwas zum Fressen zu geben, wurde natürlich gleich gefüttert.
Und sie schlang das Futter herunter, als hätte sie seit Tagen nichts gefressen, die arme Kleine.
Puh, ob wir sie wohl dort irgendwo fangen könnten die nächsten Tage??

Dann ging es weiter auf eine Runde bis in die nördlichste Ecke der Siedlung - ohne weitere Katzensichtungen.
Erst auf dem Rückweg, wieder im Viktoriavej angekommen, entdeckten wir die nächste bekannte Mieze: Lille.

Lille
Da es dann auch wieder zu regnen begann, gingen wir langsam zum Ferienhaus zurück.

Eine kleine Runde machte ich noch allein am Nachmittag - an den Futterschüsseln im Carport hatten zwischenzeitlich drei Katzen ihren Hunger gestillt.
Aber es waren die, die wir auch schon live gesehen hatten: Lille, Tim und (wahrscheinlich) Ben.

Ben? Oder doch Leon?

So entschlossen wir uns für den Abend die Geschwister zu fangen zu versuchen und machten uns nach dem Essen auf den Weg in den Viktoriavej.
Wir stellten die Falle wind- und regengeschützt auf.

Danach fuhren wir in den Lucievej, dorthin, wo wir bei unserem Rundgang am Vormittag den Kater entdeckt hatten.
Und, so als hätte er auf uns gewartet, saß er an dem Haus und machte sich mit einem lauten Miau bemerkbar.
Also Futter in die Falle - aber wir mussten uns noch nicht einmal entfernen, er ging in die Falle, trotzdem wir direkt daneben saßen.
Fang Nummer 1 für diesen Aufenthalt war geglückt.
Der Kater wurde schnell in den kleineren Umsetzkäfig umgeladen und dann ins heimische Bad gebracht.



Vorhin saß ich dann schon hier beim Schreiben, als sich die Funkkamera aus der Viktoriavej meldete. Eine Katze war auf dem Weg zur Falle:


Aber leider war es nicht das Katzenmädchen, das wir fangen wollten, sondern der im März kastrierte Kater Tom, den wir 10 Minuten später wieder in die Freiheit entließen.
Übrigens war der Herr danach entspannt genug, noch eine Schüssel mit Feuchtfutter zu fressen..;-)
Dann ging er nach einer Streicheleinheit seiner Wege.

Tom - gut zu erkennen an dem weißen Kinn und den markanten weißen Zehen

Die Falle ist nun wieder scharf und die Nacht wird schlaflos - obwohl ich kein gutes Gefühl habe...

Anke

Donnerstag, 17. November 2016

noch zwei Tage bis Vejlby Klit

Ab Samstag werde ich zusammen mit einer Freundin eine Woche in Vejlby Klit sein.
Wir wollen versuchen dort anzuknüpfen, wo ich im März mit Elly aufhören musste, da unsere Urlaubswoche vorbei war.
In nur fünf Tagen konnten wir im Frühjahr zwölf Tiere fangen und kastrieren lassen.
Ein gutes Ergebnis - aber natürlich sind damit noch nicht alle in der Siedlung lebenden Tiere kastriert.
Einige von ihnen kennen wir aufgrund der Auswertung der Wildkameras, andere haben wir gesehen, konnten sie aber (bislang) nicht fangen.

Außerdem wollen wir nun, wenn wir es zeitlich schaffen, das direkt nördlich gelegene Gebiet Vrist besser kennenlernen und wenn es sich anbietet auch dort schon mit dem Fangen und Kastrieren beginnen.

Passend zu diesem Vorhaben sind derzeit offenbar einige Katzenfreunde im Urlaub im Bereich Vejlby Klit. Das ergibt sich zumindest aus den Kontaktaufnahmen und Anfragen.
Am Haus eines deutschen Pärchens fanden sich gleich vier Miezen zum Fressen ein.
Das Schönste daran ist, dass mir alle vier bekannt sind!

oben:  Tilda (links) und (wahrscheinlich) Ben (rechts), unten:  Lille (links) und Tom (rechts)

So freue ich mich nächste Woche wieder einmal über viele Mit-Leser und gerne auch Kommentare in den von mir genutzten Medien.
Ich bin gespannt, wieviele neue Fänge uns gelingen!

Anke

Donnerstag, 10. November 2016

Rückführung über Grenzen hinweg

Mitte Oktober bekam ich eine Nachricht von Urlaubern aus Houstrup.
Sie fütterten an ihrem Haus seit ein paar Tagen eine Katze.


Da sie in den Ohren tätowiert war, fragte man bei mir nach, ob die Mieze "eine von unseren" sei.
Sofort erkannte ich, dass das nicht der Fall war. Aber natürlich wollte ich gern helfen.
Und zum Glück gibt es da ja inzwischen ein kleines (aber sehr feines und funktionierendes!!!) Netzwerk.

Nachdem Romi und Sandra die Tätowierung im Ohr auslesen konnten (gut, dass die Mieze so brav war), konnte ich mit dieser Information bei meiner Katzen-Freundin Bianca in Dänemark anfragen.
Und Bianca begann sofort zu telefonieren. Diverse Tierschutzvereine und Tierärzte - und schließlich stand es fest:
Die Katze war Monate zuvor an einen neuen Platz gekommen und dort entlaufen.
Die Besitzer, ein dänisches Ehepaar, hatte schon alle Hoffnung verloren, ihre Katze nochmal wiederzufinden.
Nun konnten sie sie wieder mit nach Hause nehmen! Perfektes Timing - noch vor dem Winter.

Vielen Dank an Romi und Sandra für Eure Hilfe - und natürlich an Bianca, die wieder einmal Unmögliches möglich gemacht hat!

Anke

Mittwoch, 19. Oktober 2016

Nach Dänemark ist vor Dänemark...

Da war ja noch was nachzutragen von meinem letzten Aufenthalt...;-)

Am letzten Tag machten Martina und ich uns nämlich auf nach Bjerregard.
Viel ging mir durch den Kopf, als ich all die Stellen, Häuser und Straßen aufsuchte, an denen ich vor 13 Jahren das erste Mal war und die Ferienhäuser sah und Wege ging, an die ich viele schöne Erinnerungen habe.
Wir sahen Suse in Hegnet:


An einem anderen Haus in der Arvidvej entgegneten die Urlauber auf die Frage nach einer Katzensichtung im Urlaub: "Ja, Fenja."
Ich war überrascht, dass jemand eine Katze gleich beim Namen nennen kann, aber die junge Frau entgegnete, man habe den Flyer im Haus und natürlich gleich nachgesehen, welche Katze ihnen da über den Weg gelaufen ist.
Toll zu erleben, wie dieses Projekt immer mehr Menschen erreicht!

Natürlich entdeckten wir auch wieder Bamse und an der Futterstelle auch Kimi, der aber leider gar nicht gut aussieht. Zum Glück geht Per, unser Katzenbetreuer vor Ort, mit ihm zur Tierklinik. Bei der Behandlung unterstütze ich selbstverständlich finanziell.
Nach diversen Untersuchungen befürchtet man leider einen Tumor am Ohr oder einen Abszess, der einfach nicht heilen will... Wir werden sehen, wie es weitergeht.

Bei Karin konnten wir sie selbst, aber auch die Vierbeiner Jette und Jannik antreffen:


Wie schön!

Aus Houstrup erreichte uns dann noch die Meldung, dass Frida die Kastration offenbar gut überstanden hat, denn sie erschien zum Abendessen wieder im Engvejen, wo sie von den Urlaubern Anne und Mathias noch bis zu deren Urlaubsende weiter versorgt wurde. Danke dafür!

Da ich dort nach der Freilassung von Frida zwei Tage auch noch die Wildcam stehen hatte, wissen wir außerdem, dass es auch in Houstrup noch mehr Katzen gibt - war ja eigentlich klar...;-)
Denn diese hier kam auch zu den von Anne und Mathias gut gefüllten Näpfen:

unbekannten Geschlechts und sicher noch unkastriert

lecker!
Später fuhren wir dann nochmal nach Bork Havn.
Wir wollten am letzten Abend ganz gemütlich ein Eis am Hafen essen. Und das Wetter spielte mit.
Statt Sekt also ein Eis auf die Erfolge dieses Aufenthalts, die vielen neuen netten Kontakte und die vielen Unterstützer meiner Sache.
Ich bin dafür sehr dankbar!

In der Fischerhütte entdeckte ich dann auch die frisch kastrierte Hanna.
Sie lag inmitten des Mülls auf dem (wohl für die Katzen frei geräumten) Sessel:


Ich hoffe nur, dass der Hüttenbesitzer die Tiere tatsächlich durchgängig (zumindest mit Futter) versorgt, insbesondere in der nun folgenden Jahreszeit.

Und was die neue Aufgabe im Bereich Oksböl, genauer gesagt Jegum Ferieland, betrifft, so haben Martina und ich ein deutsches Paar kennengelernt, das ein Ferienhaus in dieser Siedlung hat.
Seit Jahren füttern sie dort Katzen, da sie sich auch immer über einen langen Zeitraum in Dänemark aufhalten. Auch hatten sie schon über Kastrationen nachgedacht, waren allerdings nach ihren Aussagen mit ihrer Idee ebenso abgewiesen worden, wie Thomas und ich zu Anfang.
So habe ich nun also mit dem Paar ausgemacht, dass die Tiere bei meinem Dänemark-Aufenthalt im kommenden März nach Möglichkeit alle gefangen und kastriert werden.
Hier ein Foto des morgendlichen Treibens:


- wobei noch eine ausgewachsene Katze und ein Kater fehlen.

Wie immer in den letzten Jahren komme ich also zu der Erkenntnis, dass mir die Arbeit nicht ausgehen wird bei meiner Tierschutzarbeit an der Westküste Dänemarks.

Anke

Freitag, 23. September 2016

Nachtschicht und neue Baustellen

Am Dienstagmorgen war ich wie ausgemacht an dem entsprechenden Hof in Klegod.
Leider lief es aber nicht ganz so wie geplant, denn wir konnten zwar zwei der Katzenmädchen direkt mit der Hand in die von mir bereitgestellten Körbe setzen, der Kater witterte aber gleich die "Gefahr" und entwand sich dem Griff von Marianne.
Natürlich ließ er sich danach auch nicht mehr greifen - genauso wenig erschien das älteste der dortigen Katzenmädchen, ein buntes 5-jähriges.

So fuhr ich mit zwei Tieren zum Tierarzt, wo alles problemlos verlief - ich aufgrund der Fahrt- und Wartezeit allerdings bis zum Nachmittag brauchte.
Und, um das vorweg zu nehmen, konnte ich beide auch bereits am Abend wieder am Hof freilassen, da diese dort einen Unterschlupf haben und sich nicht erst um einen sicheren Platz kümmern mussten.
Geradezu aufdringlich waren am Abend dann die kleinen Katzen des Hofes, sie hätte man direkt mitnehmen können…;-)
oben links "Tyv", oben rechts "Blacky"
Am Nachmittag entschlossen wir uns dann unser Glück am Abend in Bork Havn zu versuchen, war uns die Situation dort doch einfach ein Greuel.
Mit Unterstützung von Martinas Freund, der zu einem Kurzbesuch zu uns ins Ferienhaus gekommen war, da er ebenfalls gerade frei und Interesse an meiner Arbeit geäußert hatte, fuhren wir also mit Einbruch der Dunkelheit zu dritt zum Hafen.

Die drei kleinen Katzen und ihre Mutter waren auch direkt zu entdecken.
… und der erste Fang ging schnell und unproblematisch und wurde sofort im Auto verstaut.
Aber wie befürchtet, hatten die übrigen Tiere dann Angst vor der Falle, in der gerade ihr Geschwisterchen gefangen worden war.
Sie liefen zwar um die Fallen herum, gingen aber nicht hinein.
Also war Warten angesagt, langes Warten.
Dann aber doch, Klapp! Das nächste Kleine.
Danach geschah lange Zeit nichts, so dass ich eine der Fallen umstellte ans andere Ende der Fischerhütten - und wir schließlich tatsächlich auch noch die Katzenmutter fangen konnten.

Bei der Rückfahrt zum Ferienhaus, auf der ich wirklich müde war, wurde mir sehr bewusst, dass ich mir in diesem Urlaub wohl ein Ferienhaus am „falschen Fleck“ gesucht, da ich mich im Vorfeld auf Klegod und die Arbeit dort konzentriert hatte.
Dabei bekam ich deutlich mehr in den weiter entfernt liegenden Gegenden zu tun.

So nahm ein junges Paar Kontakt zu mir auf, die ein Haus im Bereich Oksböl (nahe Nörre Nebel und Varde) gemietet hatten und dort ebenfalls eine Mieze am Haus fütterten.
Hinzu kam die Beobachtung am Hafen von Bork Havn.

Jedes Mal war dies eine weite Anfahrt und damit viel Zeit auf der Straße, die man nicht den Gebieten selbst widmen konnte.
Leider war das aber so nicht vorauszusehen.
Also, Augen zu und durch.
Um kurz nach 1 Uhr kamen wir wieder im Ferienhaus an, die drei Fänge aus Bork Havn schnell in der Abstellkammer verstaut - und ins Bett?
Nein, denn ein Blick auf die Wildcam am Haus zeigte, dass auch hier eine Katze an der Schüssel auf der Terrasse war. So wurde auch hier schnell noch eine Falle scharf gemacht.


… und tatsächlich schlug sie um kurz nach 3 Uhr zu.
Puh, raus aus dem Bett, Falle abgedeckt und die Katze ins Auto gestellt, denn sie war wirklich wild und ich wollte sie deshalb nicht zu den inzwischen ruhigen Tieren aus Bork Havn packen.

Um 6:30 Uhr klingelte dann wieder mein Wecker.
Alle vier Katzen eingeladen und dann nochmal beim hiesigen Hof vorbei.
Dort konnte ich dieses Mal das hübsche (noch unkastrierte dreifarbige) Mädchen ebenfalls einpacken.
So ging es dann mit fünf „Aufträgen“ zum Tierarzt:
2 x erwachsen und weiblich
1 x erwachsen und vermutlich männlich
2 x ca. 5 Monate und vom Geschlecht unbekannt

Die Wartezeit verbrachte ich wie immer beim örtlichen Bäcker (das habe ich bei Facebook ja schon geschrieben ;-) ) und erfuhr bei der Abholung, dass es sich bei den Kleinen um einen Kater und eine Katze handelte und der wilde letzte Fang tatsächlich ein Kater war.
Super.
Also Rückfahrt…
Und später am Abend im Beisein der Familie noch das Mädchen direkt am Hof (es heisst dort Tobi) entlassen. Es war wieder fit genug.

Ganz früh am nächsten Morgen dann den Kater Rasmus hier direkt am Ferienhaus in die Freiheit geschickt - er ist einer von der Sorte, bei der mir in der Dunkelheit kein Foto der Entlassung gelang.

Mit den restlichen Dreien fuhr ich, um keinesfalls aufzufallen, noch im Dunkeln nach Bork Havn - auch da war leider kein Foto möglich, so dass mir nur die der Drei in Gefangenschaft blieben:

links oben "Kalle", rechts oben "Agneta", unten die Mutter "Hanna"

Nach dem Frühstück im Ferienhaus fuhren wir - eigentlich nur auf dem Weg von A nach B - nochmal zum Hof.
Die Miezen überfielen uns da geradezu und fanden meinen Bus zuerst total spannend und schließlich wohl auch für einen Mittagsschlaf geeignet.

ein windgeschützter Platz - zum Spielen und Schlafen...;-)

Es fiel uns schwer, die Fellnasen schließlich wieder hinauszuschieben.
Aber wir wollten ja noch weiter. 

Denn inzwischen war noch eine Meldung bei mir eingegangen:
Eine selbst noch sehr junge Katzenmutter hatte im August auf dem Campingplatz in Houstrup fünf Kleine bekommen, von denen zwei direkt bei der Geburt gestorben waren.
Die restlichen drei versorgte die Mama sehr gut und blieb im Bereich eines bestimmten Wohnwagens, wo sie auch gefüttert wurde.


Da nun aber die Camping-Saison zu Ende geht, sorgt man sich um die Kleinen und es war guter Rat teuer.
Zuerst hatte man überlegt, die Mutter kastrieren zu lassen und die Kleinen mit nach Deutschland zu nehmen und dort eventuell einem Tierschutzverein zur Vermittlung zu geben.
Die Jungen waren aber noch zu klein, um sie nun schon von ihrer Mutter zu trennen.
So entschlossen wir uns also, dass ich die Vier mit nach Hause nehme, dort noch ein wenig beieinander lassen und schließlich vermitteln werde.
Die Mutter nun sich selbst zu überlassen, wäre keine gute Wahl.

Und noch eine Baustelle taten Martina und ich auf.
Der Hinweis kam über das junge Pärchen aus dem Ferienhausgebiet im Bereich Oksböl.
Sie hatten auf der Suche nach einem möglichen Katzenbesitzer ihrer zugelaufenen Mieze herumgefragt und von einem bestimmten Haus erfahren, an dem „viele“ Katzen zu finden seien.
Wir konnten das Haus finden und, ja, dort gibt es zu tun.
Mehr dazu aber in einem der nächsten Einträge…

Anke

Dienstag, 20. September 2016

Erfolgreiche Suche - in vielfacher Hinsicht

Wenn ich nichts schreibe, wenn ich in Dänemark bin, heisst das zumeist nicht, dass es nichts zu tun oder zu berichten gibt, sondern eher, dass meine Tage 28 oder 30 Stunden haben könnten und auch diese ausgefüllt wären…
                       
Am Samstag fand ja der „Umzug“ von Nymindegab am südlichen Fjord-Ende 30 Kilometer weiter hoch in den Norden in die Ferienhaussiedlung Klegod statt.
Nachdem wir uns eingerichtet hatten, ging es noch zum Strand. Wunderschön, ein lauer Abend, fast wie im Sommer.


Auch am nächsten Tag ließen wir es entspannt angehen, ein bisschen Bewegung beim Walken.
Auf dem Rückweg dann aber die Blicke auf jede Terrasse und auch die Kontaktaufnahme mit den Urlaubern in der Siedlung.
Keiner (!) sagte, dass er hier schon Katzen gesehen habe.
Sollten die Tiere also tatsächlich alle von dem an der Durchgangsstraße nach Norden gelegenen Hof zuwandern?
Jedenfalls war die Suche zwischen den Häusern so ganz ohne Ansatzpunkte eher eine Nadel im Heuhaufen - zumal bei vielen Urlaubern sich den Katzen ja auch immer viele potentielle Futterstellen eröffnen, so dass sie auf meine nicht angewiesen sind…

Neben meiner Absicht zur Sichtung und gegebenenfalls Kastration (um diese Jahreszeit könnten die Tiere ja auch hochtragend sein oder gar bereits Junge bekommen haben, die noch sehr klein wären) der verwilderten Ferienhauskatzen hatte ich per Mail von deutschen Urlaubern erfahren, dass ihnen ihre Katze (der Siam-Kater „Baby“) im Bereich Houstrup entlaufen war.
Es startete also vor drei Wochen eine Suche, die insbesondere Sabine ganz erheblich unterstützte.
Tatsächlich wurde Baby immer mal wieder gesehen, näherte sich den Menschen aber nie an, so dass man seiner nicht habhaft wurde.
Sogar eine Falle lieh sich Sabine bei der Tierklinik in Nörre Nebel. Auch sie brachte aber keinen Erfolg.
So schrieb ich ihr kurz vor meiner Anreise, sie solle mir eine Chance zum Fangen von Baby lassen…;-)

Also nahm ich gleich am Sonntag auch Kontakt zu den Urlaubern und derzeitigen Bewohnern des Hauses auf, aus dem Baby entlaufen war.
Man stellte dort abends regelmäßig eine Schale mit Futter heraus, welche am nächsten Morgen ebenso regelmäßig leer war. Danke!
So entschloss ich mich am Sonntagabend an diesem Haus und einem weiteren, an dem Baby gesehen worden war, zwei Fallen aufzustellen. Dazu jeweils eine meiner Funkkameras zur direkten Überwachung.
Kaum nach der Installation wieder im Ferienhaus angekommen, bekam ich eine Nachricht auf mein Handy:

Oh nein, sicher würde diese Katze gleich in die Falle gehen…
Also ließ ich Martina Zuhause ins Bett gehen und fuhr selbst wieder zurück nach Houstrup.
… um dort festzustellen, dass das Tier säuberlich bis zum Auslöser alles gefressen, die Wippe aber nicht betreten hatte und damit nicht gefangen wurde.
Also bestückte ich die Falle erneut und blieb im Auto sitzen.

Wieder kam die Mieze, wieder fraß sie aber nur bis zum Auslöser vor und zog sich dann vorsichtig zurück.
Also wieder raus aus dem Auto und die Falle nachgefüllt - inzwischen war es schon relativ kalt geworden und die Kälte kroch nun auch ins Auto. Wie dumm, hatte ich mir nichts Warmes zum Anziehen mitgenommen.
Lange geschah nichts.
Aber dann, um kurz nach 3 Uhr, schlug die Falle zu.
Jawohl, nun hatte sie ihre Vorsicht doch vergessen und war einen Schritt „zu weit“ hineingelaufen.
Gut für mich!

Schnell packte ich sie ins Auto, stellte die Falle wieder scharf.
Aber bis um 06:30 Uhr passierte nichts mehr, so dass ich beide Fallen abbaute und die gefangene Katze zur Kastration bei der Tierklinik in Nörre Nebel abgab.
Dann fuhr ich selbst nach durchwachter Nacht zum Frühstück zu Martina ins Ferienhaus.

Im Anschluss, da ich so gar nicht müde war, entschlossen wir uns, das schöne Wetter für einen Gang „im Suchmodus“ ;-)  durch Houstrup zu nutzen.
Wir schauten also unter die meisten Terrassen, auf und hinter fast jeden Holzstapel, unter Büsche, nichts. Keine Spur des entlaufenen Katers und auch sonst keiner Katze.
Eine letzte Querstraße sollte es noch sein, wir hatten schon ein Treffen am Auto zur Rückfahrt vereinbart.
Da schaute ich um ein Gebüsch - und da saß er: Baby.
Er schaute mich an und sofort sprach ich ihn an.
Anscheinend hatte er keine Angst vor mir, er blieb sitzen und ich durfte mich ihm sogar annähern.
Ein wenig Futter in eine Schüssel, der Kerl fauchte mich an, als ich ihm zu nahe kam, blieb aber sitzen.
Wenn er kein Interesse an Futter hätte, hatte ich keinen Plan B, um ihn zu fangen.
Doch zum Glück fraß er, nachdem Martina und ich uns hinter einen Sichtschutz gestellt und so gar keine Notiz von ihm nahmen. Zumindest taten wir so…

In der Zeit holte ich die Falle aus dem Auto.
Ich ging leise sprechend auf Baby zu, durfte sogar die Falle einen Meter vor ihm abstellen.
Zu seiner Futterschüssel wagte er sich 10 cm in die Falle, jetzt wurde ich mutig, konnte ihn streicheln!

OK, der entscheidende Schritt.
Falle scharf, und zurück hinter die Sichtschutzwand, dennoch beruhigend und ermutigend auf den Kater eingesprochen.
Und keine zwei Minuten später war der Ausreißer eingefangen.
Was für eine Freude.
der entlaufene "Baby"
Die Besitzer informierte ich natürlich sofort - und sie machten sich auch direkt nach Ende ihrer Arbeit auf den Weg, um ihren Kater (der Zuhause kein Freigänger ist!) abzuholen.
Zwischenzeitlich war natürlich auch die Mieze vom Morgen kastriert.
Ja, ein Mädchen - und zwar eines, das irgendwo noch Junge hat, denn die Zitzen sind sehr ausgeprägt und frei geleckt. Daher ließ ich es auch nicht in Ruhe aus der Narkose erwachen, sondern eine Aufwachspritze geben, um es noch am frühen Abend wieder zu seinen Jungen zu entlassen.
Diese wirkte dann auch wirklich prima.
Die kleine hübsche Frida startete wie eine Kanonenkugel aus ihrem Transportkorb, so dass ich sie nur noch von hinten sah…;-)


Am Abend fasste ich mir dann noch ein Herz und ging zu dem Hof in der Siedlung, in der ich dieses Mal wohnte.
Bereits am Vortag hatte ich bei einem Versuch der Kontaktaufnahme zwar keinen Menschen, dafür aber viele Katzen angetroffen:


Und das Gespräch hätte kaum besser laufen können:
Man kümmert sich dort um die Tiere, füttert sie, stellt ihnen einen Raum für die schlechten Tage des Jahres (der sogar beheizt werden kann) zur Verfügung, entfloht und entwurmt sie gelegentlich.
Nur die Kastration sei eben sehr teuer, daher gehe man hier einen anderen Weg…
Aber sehr gerne dürfte ich die Tiere kastrieren!
Also verabredete ich mich für den kommenden Morgen, um die Katzen, die sich sämtlich anfassen lassen, einzupacken.
Aber hierzu berichte ich morgen weiter.

Anke

Sonntag, 18. September 2016

Vielfältige erste Tage - eine Woche Dänemark im September 2016

Schon wieder hat es mich nach Dänemark gezogen, dieses Mal im September - eine für mich ungewohnte Reisezeit, wie schon der Mai.
Es sollte Klegod werden, nur ein paar Kilometer nördlich von Hvide Sande am Ringköbing Fjord.
Grund dafür waren ein paar von Urlaubern gemeldete Katzensichtungen.
Schon am Donnerstag war ich mit Martina angereist, allerdings blieben wir die ersten zwei Tage bei Sabine in Nymindegab.
Von dort aus wollte ich versuchen, zwei neu an der Futterstelle in Hemmet Strand gesichtete Katzen zu fangen und kastrieren zu lassen und auch in Bork Havn nochmal den Blick schweifen zu lassen.

Leider gelangen mir am ersten Abend nur sehr stachelige Fänge in Hemmet:


... davon aber sogar drei hintereinander, so dass ich schließlich gegen 23 Uhr ein wenig entnervt aufgab, anschließend mitten in der Nacht nochmal durch Bork Havn streifte und tatsächlich eine Katzenmutter mit ihrem Kleinen entdeckte:


Beide waren hungrig, allerdings mitten im Ort, so dass ich nicht wagte sie einfach einzufangen.

Am nächsten Vormittag ging es nochmal dorthin, und von einem Anwohner bekam ich dann den Tipp mich doch im Bereich des Hafens mal genauer umzuschauen. Dort gebe es einige Katzen.

Bei der Ankunft in Hemmet Strand, wo die Reinigung des Futterhauses auf dem Programm stand, erwartete uns Porthos, der sogar sitzen blieb und mich beobachtete:

Porthos
Pünktlich mit Abschluss der Reinigung erschien dann die bereits aus dem Frühjahr bekannte schwarze (noch unkastrierte) Katze, so dass ich sofort nach Zusage einer Kastration am Mittag in der Tierklinik in Nörre Nebel die im Auto mitgeführte Falle aufbaute - und auch schnell belohnt wurde.

Sogar ein zweiter Kater ging am Nachmittag noch in die Falle:

Jan (oben) und Attila (unten)

Beide Tiere schliefen die Nacht über im Abstellraum von Sabine und konnten am nächsten Morgen wieder entlassen werden - Jan war dabei völlig entspannt und wollte lieber schmusen, anstelle davonzulaufen...


Eine spannende Entdeckung gelang mir zudem noch am Freitagabend am Hafen von Bork Havn.
Um eine völlig vermüllte Fischerhütte herum sah ich mehrere Katzen, mindestens zwei erwachsene und drei junge Tiere - alle fünf viel zu dünn.
Und ich erkannte, dass zwei davon die Beiden des letzten Abends waren, die Mutterkatze und eines ihrer Jungen.

In der Hütte, die voll war mit Zeitungen, lief ein Radio - wohnen konnte aber (hoffentlich) niemand dort, dazu war es zu verschmutzt.
Auf mein angebotenes Futter stürzten sich die Katzen sofort.
Vielleicht gelänge mir am Samstagmorgen eine Kontaktaufnahme mit einem Verantwortlichen.

So fuhr ich also heute auf dem Weg nach Klegod nochmal über Bork Havn.
Vor der Hütte saß ein Mann in einem Elektro-Rollstuhl - um 11 Uhr morgens hatte er bereits eine Bierflasche zwischen seinen Beinen.
Dennoch sprach ich ihn an. Er hatte keinerlei Interesse, zudem war kaum eine Verständigung möglich.
Nur soviel war klar: "Seine" Katzen kastrieren, niemals.
"Seine" Katzen - sicherlich hatten diese Tiere noch nie einen Tierarzt gesehen, würden nicht entwurmt oder entfloht, im Krankheitsfalle nicht versorgt und auch nicht regelmäßig gefüttert...

Nun aber sind wir in Klegod. Mal sehen, was ich zu tun bekomme.
Vielleicht ist ja auch ein Abstecher nach Bork Havn drin...