Corona-bedingt war ich auch im vergangenen Jahr nicht zu meinen "gewöhnlichen Zeiten" in Dänemark, sondern in der Hochsaison im Juli - über den Teil 1 meines Aufenthaltes hatte ich ja bereits vor ein paar Monaten berichtet.
Neue Fang-Orte zu beginnen, wenn so viele Urlauber in den Ferienhausgebieten sind, macht kaum Sinn, da die Katzen oft gefüttert werden und meine Futterstellen nicht annehmen müssen.
Daher wollte ich bei wunderbarem Wetter und angenehmen Temperaturen ein paar alte Stellen aufsuchen, alte Bekannte wiedertreffen, vielleicht noch ein neues, unkastriertes Tier an einer Futterstelle fangen oder, wie eben auch dieses Mal, auf Hinweis an einer bestimmten Stelle mein Glück versuchen.
So berichtete mir Bianca, dass am Hafen von Ringköbing ein paar Katzen seien, die im Bereich der Fischerhütten teilweise auch gefüttert würden, aber, wie so oft, eigentlich gar nicht erwünscht seien, weswegen ein fester Futterplatz nicht eingerichtet werden dürfe.
So entschloss ich mich ohne irgendwelche Vorbereitung oder Aufklärung einen Abend dort zu verbringen.
Bei zu Beginn angenehmen Temperaturen sah ich bereits ein paar Katzen, welche aber nur um die Hütten liefen, ohne Interesse für mein Futter zu zeigen. Und dann ließ sich sogar das Katzenmädchen sehen, von dem Bianca erzählt hatte.
Aber wie befürchtet, war sie nicht hungrig genug, um mehr als nur ein paar Schritte in die Falle zu gehen, was für eine Auslösung nicht reichte.
Zum Glück gelangen mir dann aber wenigstens noch diese beiden Fänge:
und ein weiterer, offenbar schon älterer, Kater (ein Tiger mit weiß, ein Auge schon leicht eingetrübt).
Trotz Wartens bis tief in die Nacht und einem erneuten Versuch in den ganz frühen Morgenstunden - auch unter Einsatz der Drop Trap - das Mädchen blieb leider fern...
Da ich die Drop Trap aber nun schon einmal dabei hatte, nahm ich auch die Fahrt bis Vejlby Klit auf mich, denn dort war an einer meiner Futterstellen ein mit Falle definitiv nicht fangbarer Kater - Elly und ich hatten ihn in der Vergangenheit bereits auf der Wildcam gesehen, wie er sie nur misstrauisch beäugte.
Mit einem leckeren Essenspaket von Sabine und Nicole begab ich mich also Richtung Norden. An der Futterstelle traf ich auf Curt und Anna - und ihren Sohn. Endlich war es dadurch möglich, auf englisch über die Katzen zu sprechen, Fotos anzuschauen und zu vergleichen. Und siehe da, es stellte sich heraus, dass nicht nur viele der dort am Haus gefangenen Tiere regelmäßig kommen, sondern auch Kater Misel, Katze Saba und Kater Morten.
Alle diese hatten durch Verkauf eines Hauses einer Dänin ihre feste Futterstelle verloren und ich konnte bislang nur hoffen, dass sie die 200 Meter Luftlinie in die richtige Richtung laufen und bei Curt ankommen würden. Offenbar hatte es geklappt!
Auch während ich dort saß, ließen sich ein paar bekannte Miezen sehen:
Nika und Niko, kastriert 12/2019 |
und schließlich konnte ich auch den Kampfkater Charly erwischen!
Da Nr Lyngvig auf dem Weg lag, hielt ich auch dort kurz an - und der Fischer berichtete, dass alle drei im September 2017 kastrierten Katzen noch dort seien und selbstverständlich auch regelmäßig gefüttert würden. Sogar ein Haus für den Winter hatte man den Katzen gebaut.
In Bork Havn war es Hanna (kastriert 2016), die ich wiedersehen durfte, in Hemmet Strand dann sogar Portos, Ormi (beide 2015 kastriert) und Attila "live", und auch Vicky komme noch zu dem dänischen Ehepaar.
Und in Bjerregard fragte ich selbstverständlich im Sigfred-Jensens-Vej nach Jule. Ja, sie lebe noch, aber sie sei sehr alt geworden und man wisse nicht, ob sie den Herbst und Winter überstehen werde. Das machte mich traurig, aber Jule, die als erste dänische Sommerhauskatze von uns 2007 gefangen und kastriert wurde, war nun auch schon mindestens 15 Jahre alt. Ein stolzes Alter für eine Sommerhauskatze.
Dafür begegneten mir auf dem Grundstück die beiden kastrierten Katzenmädchen Arianna und Alessa. Jules Platz am Napf würde also nicht leer bleiben.
Für den Tag meiner Abreise war dann noch die Kastration des Katzenmädchens Motte bei Sabine geplant. Ihr Fang war kein Problem, doch wir wollten auch ihr einzig übrig gebliebenes Kitten sichern und mitnehmen.
Auch hier hatten wir Glück. Mottes Kastration verlief ohne Komplikationen, Sabine übernahm die Freilassung, und das Kitten ging pünktlich vor meiner gepanten Heimfahrt in die Falle.
Die Fahrt selbst war staufrei. Suses Test auf Leukose/FIV war negativ, und alle fünf Katzen sind schon seit langer Zeit perfekt vermittelt und genießen ihr Leben mit regelmäßiger Futter- und im Notfall auch tierärztlicher Versorgung.
Es war eine gute Woche mit doch etlichen Kastrationen, erfreulichen Wiedersehen und für ein paar Miezen auch der Start in ein unbeschwerteres Leben.
Danke Sabine, dass ich Dein Gast sein durfte und Du mir damit eine Sommerwoche in Dänemark ermöglicht hast!
Anke