Freitag, 22. Februar 2019

Fanö im November 2018

Nach der Woche Römö und Ballum war Umziehen angesagt. Ich verließ die Insel Römö an einem kalten, aber sehr sonnigen Morgen.
Und beim Abgeben des Ferienhaus-Schlüssels sah ich sogar zwei meiner 2016 kastrierten Miezen am Reiterhof:

Max und Molly

Alles einpacken, Elly in Niebüll abholen und weiter auf die Insel Fanö, einem inzwischen sehr vertrauten "Revier".
Auch das Ferienhaus war dasselbe wie bei den letzten Aufenthalten, so dass Fallen, Käfige und Technik bereits ihren festen Platz hatten.
Wir ließen es langsam angehen an diesem Abend und am folgenden Morgen stand noch ein gemütliches Frühstück auf dem Programm.

Danach gingen wir daran, Wildkameras aufzustellen, aber gleichzeitig auch Fallen scharf zu machen an Örtlichkeiten, die uns als Futterstellen bekannt waren.
Leider geschah den Tag und die Nacht über nichts. Zwar weckten uns die Kontrollfotos der Funkkamera, aber es ging, trotz dreier (!) scharfer Fallen, keine Katze hinein.
Allerdings war auch nicht wirklich "Katzenwetter".

Bei Auswertung der Wildcam-Fotos von der bereits im Vorfeld von Cassandra aufgestellten Kamera an dem neuen Futterhaus in Sönderho war die Freude groß, alle im Oktober kastrierten Katzen wiederzusehen - und einen eher ungewöhnlichen Futtergast (inzwischen ist der Eingang übrigens deutlich verkleinert worden):



Auch eine neue Katze kam regelmäßig:

Lola fingen Elly und ich ein paar Tage später ebenfalls zur Kastration

An einem Hof in Rindby, an dem ich im Oktober zu fangen begonnen hatte, wurden wir mit zwei weiteren neuen Miezen (Kater und Katze) belohnt und im Rahmen der Fangaktion gelang ein eher ungewöhnliches Foto mit der Funkkamera:


Da schaut offenbar jemand, wie es der gefangenen "Schwester" geht.

Wie sinnvoll feste Futterstellen auch für die Überwachung der Population und den Fang neu zugewanderter Tiere sind, zeigte sich im Ferienhausgebiet Rindby: dort kam ein junges Katzenmädchen neu auf die inzwischen große Kastrationsliste der Insel:

Pebbles
Wichtig ist die Dokumentation der Fellzeichnung, um die Tiere später auch mit wenigen Fotos der Wildcam identifizieren zu können.
Schließlich positionieren sich die Katzen zumeist nicht vor der Kamera, sondern huschen eher vorbei und man sieht mal eine rechte oder linke Seite oder einen Hinterlauf.


Einen Tag hatten Elly und ich dann die Idee einen Tagesablauf zeitlich zu protokollieren, denn irgendwie fragt man sich jedes Mal, wo die Stunden nur geblieben sind.
Hier also ein Auszug:

08:30 Uhr: notwendige (Fang-)Ausrüstung für den Tag packen
08:55 Uhr: kastrierte Tiere ins Auto
09:15 Uhr: ein kastrierter Kater bei .... freigelassen
09:25 Uhr: zweiter Kater bei ... freigelassen
09:35 Uhr: Falle bei ... scharf
09:50 Uhr: ungenutzte Futterstelle ...vej abgebaut
10:00 Uhr: Aufklärung in einem neuen Eck im südlichen Rindby
10:10 Uhr: Abbruch, da Foto von Funkkamera: Katze in Falle
10:20 Uhr: Katze ins Ferienhaus gebracht
10:25 Uhr: weitere Aufklärungsarbeit
10:50 Uhr: Anruf aus Bjerregard: Katzenmutter mit Jungen > kurze Überlegung, was getan werden kann
11:15 Uhr: Freilassung kastrierter Katze in Sönderho
11:30 Uhr: Aufstellen weiterer Falle auf Campingplatz
11:55-12:20 Uhr: SD-Karten Wildkameras getauscht
12:30 Uhr: gefangene Katze zum Tierarzt
13:15-13:45 Uhr: kurze Kaffee-/Toilettenpause
14:00 Uhr: Falle wieder scharf machen, die wegen "pfotelndem" Kater ohne Fang zu
14:10 Uhr: Fortsetzung Aufklärung
14:39 Uhr: Funkkamera-Foto: Katze in der kurz zuvor scharf gemachten Falle gefangen
15:00 Uhr: Katze zum Tierarzt
15:45 Uhr: mit kastrierter Katze ins Ferienhaus
16:00 Uhr: neuer Fang in Falle, Kater geholt und zum Tierarzt
16:20 Uhr: Falle auf Campingplatz wieder scharf machen, da durch Wind geschlossen
usw.....
22:20 Uhr: Abschluss des Tages 

Anke

Donnerstag, 7. Februar 2019

2. Teil: Ballum

Da die Insel Römö gut über einen Damm zu erreichen und deshalb keine Fährüberfahrt notwendig ist, war für mich klar, dass in der Woche meines Aufenthalts auch die Kontrolle an zwei Häusern zwischen diversen Höfen im Bereich Ballum dazugehört.
Schon seit vielen Jahren füttern zwei Hausbesitzer die bei ihnen regelmäßig erscheinenden Katzen, da die Tiere an den umliegenden Höfen nicht ausreichend versorgt und natürlich auch nicht kastriert werden.
Aufgrund eines Hilferufs hatte ich dort im Juli 2017  11 Katzen fangen und kastrieren lassen können, im Herbst holte ich dann die Jungtiere, gab sie zur Vermittlung weiter und ließ einige weitere Tiere kastrieren um den Bestand nicht noch weiter steigen zu lassen.

Im Sommer 2018 hatte nun ein Katzenmädchen Junge mitgebracht und eine weitere weibliche Katze sei nach Wissen von Allan ebenfalls noch unkastriert.

Als Cassandra und ich bei ihm am Haus eintrafen, entdeckten wir tatsächlich auf Anhieb zumindest zwei der Jungtiere.


Und wie sich beim Tierarzt herausstellte, hatte die Katzenmutter mit drei Mädchen und einem Kater ganze Arbeit geleistet.
Bea, Bente, Billa und der Kater Bastian

Leider jedoch war die Katzenmutter zum Zeitpunkt meines Aufenthalts schon einige Wochen nicht mehr an der Futterstelle erschienen - wer weiß, was ihr zugestoßen ist.

Dafür gelang mit Unterstützung von Allan auch noch der Fang des zweiten unkastrierten Mädchens und eines weiteren Katers.
Da Allan nun wirklich auch reichlich Katzen füttert, bestellte ich rasch noch eine Hundehütte, die Cassandra und ich aufbauten und die als Futterhaus in der kalten und nassen Jahreszeit gute Dienste leistet.



Auch bei Albert, wo die Fangaktion Ballum ursprünglich begann, fing ich noch zwei junge kräftige Kater, die erst im Herbst bei ihm aufgetaucht waren, aber nun auch regelmäßige Futtergäste sind:

Trix und Trax erschienen mir passend...;-)

Im kommenden Eintrag berichte ich nochmals über Fanö. Wieder eine Woche mit vielen Fängen, das heisst mit vielen Kastrationen, aber auch einigen traurigen Ereignissen und Entscheidungen.

Anke

Dienstag, 5. Februar 2019

Eine Woche Römö und Ballum - 1. Teil: Römö

Kurz berichtet hatte ich schon von der Nachmittagsaktion in Bjerregard, bei der wir drei Katzenmädchen fangen und kastrieren lassen konnten im November.
Aber da waren ja noch die ersten sieben Tage, die ich auf Römö und in Ballum verbrachte und die zweite Woche dann auf Fanö.

Auf Römö hatte ich an einem Tag ziemlich genau ein Jahr zuvor an einer Futterstelle etliche Katzen fangen und kastrieren lassen können und ich wollte wissen, ob ich wirklich alle Fellnasen dort erwischt hatte.

So wollte ich an einem Abend eine Wildcam platzieren - aber wie es der Zufall, oder das Schicksal, manchmal fügt, lief mir dabei eine Katze über den Weg, die von Statur und Fellfarbe zu den anderen passte.
Eine halbe Stunde später wussten wir, dass sie auch hungrig genug war um in die Falle zu gehen.
Es handelte sich um ein schon altes Katzenmädchen, welches, so die Tierärztin, leider auch sehr krank war und daher erlöst werden musste.
Der Rest der Miezen jedoch waren die bereits kastrierten Tiere. Ein erfreuliches Ergebnis, zumal fast alle auf meiner Wildcam zu sehen waren.

In einem kleinen Ferienhausgebiet zwischen dem Campingplatz Lakolk und der Siedlung Bolilmark war es dann ein hübscher getigerter und noch unkastrierter Kater, der mir in die Falle ging.

Sergio nach seiner Kastration

Die weitere Suche nach Katzen an den Ferienhäusern brachte kaum Erfolg, auch von den alten Bekannten war es lediglich Meike, die Freunde während ihres und meines Aufenthaltes füttern konnten, so dass ich im Bereich Sönderstrand wenigstens diese Mieze wiedersehen durfte:

Meike im November 2018 - kastriert wurde sie 2013

Es ist zu vermuten, dass die übrigen Katzen in Sönderstrand schon sehr früh nach ihrer Kastration den Jägern zum Opfer gefallen sind, da ich von vielen nie eine Meldung bekam und sie auch selbst nicht wiedersah.

In der Inselmitte, wo nun schon seit einigen Jahren eine feste Futterstelle betrieben wird, konnte ich - zumindest auf Fotos - bekannte Katzen wiedersehen, nämlich die kastrierten Katzenmädchen Lale und Sylvia und einen Unkastrierten, der ebenfalls standorttreu ist:

Lale und Sylvia (oben), Kater (unten)

Zudem waren dort aber auch weitere Fellnasen, die ich noch nie gesehen habe und die sich auch nur nachts blicken ließen:
mir unbekannte Katzen am Futterhaus
Da bei einer nächtlichen Fangaktion dort aber auch nur Lale in die Falle ging und die anderen Katzen auch in den Tagen im November nicht regelmäßig dort erschienen, können es natürlich durchaus auch Tiere mit festem Besitzer aus der Nachbarschaft sein, obwohl sie sich über das Futterangebot zu freuen scheinen...;-)


Am Hotel Kommandoergaarden war ich einen Abend mit zum Füttern dabei, denn auch dort gibt es ja seit 2014 ein Futterhaus, für dessen Futter ich finanziell aufkomme.

immerhin 4 der regelmäßig dort noch erscheinenden 7 Katzen ließen sich an dem regnerischen Abend sehen

Es freut mich, dass die Dame, die die Tiere allabendlich mit Feuchtfutter und Wasser versorgt und auch das Trockenfutter bereitstellt, nichts von Katzennachwuchs zu berichten wusste!


Auch die Besitzer des Reiterhofs in Sönderstrand, bei dem in den Jahren 2015 und 2016 sieben Katzen von mir zum Kastrieren gebracht wurden, waren noch immer glücklich mit ihren Miezen.
Sechs von ihnen sind am Hof geblieben, werden gefüttert und manche lassen sich von den Urlaubern sogar anfassen, was die Kinder dort besonders freut.



Einen Fangauftrag erhielt ich noch von einem anderen Hof in Juvre.
Katzen müssten dort schon sein, so sagte der Besitzer. Leider jedoch versäumte er es seine Fellnase kastrieren zu lassen.
Und so brachte sie im Sommer drei Junge zur Welt.
Nun, die Vermehrung deutlich vor Augen, aber nicht in der Lage die Tiere anzufassen um sie zum Tierarzt zu bringen, war ich zur rechten Zeit dort.

Beginnend am Nachmittag hatte ich schnell zwei der Kleinen gefangen. Wie immer beim Fang mehrerer Katzen und ohne vorherige "Gewöhnung" an die Falle wird es aber mit jedem Zuschlagen und der sichtbaren Aufregung des gefangenen Tieres schwieriger.
Und so dauerte es bis zum Vormittag des nächsten Tages, bis alle vier Katzen gefangen waren, wobei auch der unkastrierte Kater, der sich auf dem Hof herumtrieb, in die Falle ging und damit mit zum Tierarzt fuhr...

Ich staunte nicht schlecht, als mir die Tierärztin beim Abholen berichtete, dass die Mutterkatze drei Mädchen (!!!) zur Welt gebracht hatte.
Daraus wären spätestens in diesem Jahr sicher mehr als ein Dutzend Katzen für den Hof geworden.
Höchste Zeit also.
die Katzenmuter mit ihren drei Mädels und dem Nachbarskater von einem Hof in Juvre auf Römö

Zum Glück beteiligte sich der Besitzer auch mit einer finanziellen Unterstützung der Kastrationen und wird die Tiere weiter versorgen.

Zusammenfassend also ein recht versöhnliches Ergebnis auf der Insel Römö.
Ein Besuch hat nun wohl wieder ein paar Jahre Zeit.
Danke an alle, die ihre Zeit opfern und die eingerichteten Futterstellen betreuen.

Anke