Ich sitze beim Schreiben vor einem großen Käfig über dem ein
noch größeres Betttuch hängt. Ja, wir waren erfolgreich.
Am Morgen sind wir um 08:30 Uhr los zu der Futterstelle der
grauen Katze und entdeckten sie bei unserer Ankunft schon in den Büschen. Die
Urlauber hatten die Falle bereits scharf gestellt und die Katze mit Leckerlie
hinein zu locken versucht - allerdings bis zu unserem Eintreffen ohne Erfolg.
Also machten wir schnell drei kleine Futterportionen fertig - eine wie üblich
dicht vor der Falle, eine 20 cm hinein und die andere auf dem Auslöser. Wir
zogen uns schnell zum Auto zurück - kaum waren wir weg kam der graue Tiger auch
schon zur Falle und leerte die erste Schüssel. Ganz ohne Skepsis ging es dann
zur zweiten Portion - Thomas konnte gerade noch Fotos machen, und schon schlug
die Falle zu. Sehr wild war der kleine Wicht. Und ab ging’s nach Nörre Nebel,
wo wir ihn/sie um 09:00 Uhr zur Kastration abgaben.
Gerhard sahen wir dort wieder - und eigentlich war kein
Tierarzt dort heute, sondern alle auf Außenterminen. Trotzdem werde er es
möglich machen - man rufe uns an.
Also hieß es sich Zuhause die Zeit zu vertreiben. Bei dem
nebligen, feuchten Wetter war Faulenzen angesagt.
Kurz schaute ich bei Per vorbei - nur Gismo ließ sich sehen.
Und die dänische Dame, die Jannik und Jette füttert, hatte auf meine
schriftliche Notiz auf ihrer Terrasse ebenso geantwortet. Sie bat uns darum,
vielleicht mit beiden Katzen zum Tierarzt zu fahren, da sie ja auch keinen Korb
habe. Sie schrieb, dass Janniks Ohrverletzung nicht besser werde und Jette habe
eine Verletzung am Schwanz. Also wird es wohl das erste Mal sein, dass wir mit
den Katzen hier nicht zur Kastration, sondern zur Behandlung, in die Tierklinik
fahren - wenn wir sie denn am Montag oder Dienstag verpackt (Jannik) und
eingefangen (Jette, die sich nicht anfassen lässt) bekommen. Auf jeden Fall
wollen wir es versuchen, schließlich haben wir die Sache angefangen…
Gegen 16 Uhr hielten wir es nicht mehr aus und riefen in der
Tierklinik an.
Das Mädchen (!!!!) liege noch auf dem OP-Tisch, aber um
17:00 Uhr könnten wir sie abholen.
Bei der Abholung berichtete man, dass die gerade 2,8 Kilo
leichte Katze die doppelte Menge an Narkosemittel benötigte, als es für ihr
Gewicht eigentlich erforderlich wäre. Sie sei sehr wild und wollte nicht
einschlafen…;-(
Die OP sei gut verlaufen, allerdings habe man kein
Schmerzmittel als Depot verabreichen können, weswegen wir dieses in den nächsten
Tagen als Tablette geben sollten.
Ich erinnere mich an die ersten drei Katzen, die dasselbe
durchmachen mussten. Es war so schwer, diese Tabletten zu verabreichen, da sie
nichts fressen wollten. Mit einer mussten wir sogar wegen einer erneuten
Spritze nochmals in die Tierklinik. Und die Tiere haben einen 7-8 cm langen
Schnitt am Bauch. Man kann sich vorstellen, was sie für Schmerzen haben. Hinzu
kommt, dass sie gefangen sind in einer unbekannten Umgebung, Kontakt zum
Menschen haben, den sie nicht wollen…
Aber aufgrund der Schwere der OP ist bei den Mädchen eine Entlassung
am nächsten Tag kaum möglich. Daher war ich froh, dass es bei den letzten
Operationen ein 3-Tages-Depot Schmerzmittel gab.
Arme Uta (so haben wir sie getauft), sie muss also nun
wieder leiden.
Nun ist Abwarten angesagt, wann sie zum ersten Mal frisst, trinkt und aufs Klo geht.
@ Uta K.: Dank Deiner
großen Spende im vorletzten Jahr, als Du uns die Geldgeschenke zu Deinem
Geburtstag zukommen ließest, bist Du nun wie versprochen Namens-Patin einer
besonders hübschen Mieze!
Anke
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