Am Morgen um 6 Uhr klingelte der Wecker. Schließlich hatten wir
um 07:30 Uhr Termin bei Karstine…
Trotzdem reichte noch die Zeit für einen Blick auf die
Speicherkarte der Wildkamera, die wir auf den Napf hier an unserer
Futterschüssel auf der Terrasse gerichtet hatten.
Deutlich zu erkennen war Moritz, den wir im letzten Jahr
kastrieren ließen.
Später am Tag erfuhren wir dann von Urlaubern (Harry und
Carmen), die wir bereits seit dem letzten Jahr per Mail kennengelernt hatten,
dass Moritz zusammen mit Kirsten sich fest an ihrem derzeitigen Urlaubs-Domizil
gar nicht weit weg von unserem Haus aufhält - und dort natürlich auch gut
versorgt (inkl. Entwurmung) wird.
Wir jedoch fuhren dann zu Karstine und stellten fest, dass
dort doch schon die Bauarbeiten in vollem Gange waren…;-(
Petra, eine Mitarbeiterin eines Ferienhausvermieters, die
wir im letzten Jahr kennengelernt hatten, wartete schon verabredungsgemäß auf
uns, um zu dolmetschen.
Wir beratschlagten also gemeinsam. Vielleicht könnte man
dann besser am Abend fangen… oder vielleicht doch gleich einen Versuch starten -
zwar nicht an der üblichen Futterstelle, dort war zu viel Trubel, aber ein bisschen
versteckt hinter einem alten Reethaufen.
Gesagt, getan.
Wir konnten schon beim Aufstellen der Falle ein sicher
hungriges Kerlchen in den Büschen sitzen sehen. Und es dauerte auch nicht
lange, klapp! Ein schmales Tigerchen mit weißen Füßen und weißer Schwanzspitze.
Umladen in den Umsetzkäfig und Falle wieder aufgestellt.
Noch einmal hatten wir Glück. Ein schwarzes Kätzchen mit
weißen Füßen.
Mit diesen beiden fuhren wir also zur Tierarztpraxis unseres
Vertrauens kurz hinter die Grenze - die Fallen blieben unscharf mit etwas
Futter bestückt in den Büschen stehen.
Nach zwei Stunden hatten wir Bescheid: Das Schwarze ist ein
junger Kater, das Tigerchen ein Mädchen (noch nicht tragend, so dass eine
Entfernung der Eierstöcke ausreichte).
Stolz fuhren wir zurück! Der Kater bleibt über Nacht in
einem großen Transportkäfig, das kleine Mädchen wurde mit seinem Korb in den
Aufwachkäfig gestellt, bis es frisst oder der Käfig vielleicht anderweitig gebraucht
wird.
Nach dem Heimkommen gleich einen schnellen Kaffee und dann
eine Runde mit dem Fahrrad.
An der Biotonnen-Futterstelle hatte sich nichts verändert -
haben die Tiere hier so reichlich zu fressen, dass sie wählerisch sein können?
Mein in der Straße „Sneppen“ deponiertes Futter war
jedenfalls leer.
Aber noch fehlen uns all die bekannten Tiere: Mikka, Maxi, Tommy, Meike und Konni….
Am Nachmittag besuchten wir kurz Harry und Carmen. Wir
unterhielten uns sehr nett, auch diese Beiden setzen sich für streunende Katzen
ein - und natürlich ist man dann schnell auf einer Wellenlänge.
An ihrem Haus hatten wir auch Gelegenheit Kirsten und Moritz
zu sehen.
Moritz werden wir wohl doch demnächst nochmal mitnehmen zu
der Tierärztin, um sein Auge anschauen zu lassen, denn das 3. Augenlid ist
komplett vorgezogen und der Augapfel scheint in die Höhle gerutscht zu sein.
Aber Moritz geht es anscheinend nicht schlecht, er hat ein gepflegtes Fell und
frisst gut. Hoffen wir das Beste für ihn.
Nach einem schnellen Abendessen fuhren wir dann um kurz vor
19 Uhr zu Karstine. Wir hatten sie noch einmal gebeten nicht zu füttern. Und
tatsächlich erwarteten uns vor dem Haus bereits 8-10 Katzen, die aber natürlich
direkt in die Büsche flüchteten.
Also schnell die beiden Fallen scharf gemacht. Und es
dauerte keine zehn Minuten - klapp!
Zwei Katzen waren in eine Falle gegangen. Ein graues Tier
und ein graues mit weiß, wohl noch sehr jung.
Schnell in zwei Umsetzkörbe verteilt und die Falle wieder
aufgestellt.
Nach wiederum nur wenigen Minuten - klapp. Aber dieses Mal
war es die im letzten April kastrierte Jytte, deutlich an der Tätowierung im
Ohr zu erkennen. Also ließen wir sie ziehen.
Wie es oft so ist, wurde dann die Wartezeit länger. Das
Klapp der Falle und das anschließende ängstlich bis panische „ans-Gitter-Springen“
der gefangenen Tiere verunsichern natürlich die anderen.
Daher entschlossen wir uns, um die Fallen dann ein bisschen
interessanter (und unwiderstehlich ;-) zu machen, Ölsardine darin zu
deponieren.
Und das wirkte: Zuerst schlug die eine zu und ehe wir diese noch wegstellen konnten auch die zweite. In einer saß ein kleines schwarzes Tier, in der anderen ein Tigerchen. Dieses allerdings jagte mir einen gewaltigen Schrecken ein, denn die linke Vorderpfote ist unnatürlich abgeknickt und (offensichtlich jedoch eine ältere Verletzung) halb aufgeschlitzt und ohne Behaarung.
Daher schaute ich auch gar nicht, ob es vielleicht Elsa
(auch im letzten April kastriert) ist, die wir da gefangen haben, denn ich
möchte sie sowieso der Tierärztin vorstellen.
Wir brachten dann unsere vier „Gefangenen“ zu unserem Haus
und deponierten sie für die Nacht in der warmen Abstellkammer.
Schließlich wurde im Haus noch die Tür der Box des kleinen kastrierten Tiger-Mädchens geöffnet und Futter, etwas zu trinken und das Klo in dem Aufwachkäfig deponiert.
Und nun hoffe ich, dass alle hier im Haus, der kastrierte
Kater in seiner Transportbox, das kleine Mädchen in seinem Käfig, die vier in
der Abstellkammer und auch wir gut schlafen. Wobei ich es bestimmt nicht werde…;-)
Anke
Anke
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