Freitag, 13. März 2015

7. Tag - vorerst letzter auf der Insel Römö


Gestern Abend gab es noch die beabsichtigte Fang-Aktion am Hotel Kommandoergarden.
Es ging uns um drei ganz bestimmte Katzen, eine davon kannten wir „live“ (die Schwarze mit dem weißen Unterfell), eine „live“ immerhin vom letzten November (die Kuh-Katze) und eine nur von der Auswertung der Wildkamera in den vergangenen Tagen (ein helles, langhaariges Tier).

Kater oder Katze?

Kurz nachdem wir am Futterhaus angekommen waren, waren auch schon einige Vierbeiner da.
Alle warteten offensichtlich auf die Fütterung.
Zwei (Hauke und Henrik) konnten wir gleich zufriedenstellen und hofften, dass sie uns beim Fangen nicht mehr dazwischenkommen.
Diese taten uns auch den Gefallen, aber da waren ja noch viele andere Fellnasen.
Kaum stand die Falle, war Olaf drinnen.
Nun entschieden wir, die gefangenen Katzen einfach in die Umsetzkäfige umzupacken und im Auto „zwischenzuparken“. So könnten sie uns wenigstens nicht nochmal stören.
Das nächste Klapp - wieder eine alte Bekannte: Rieke.
Und kurze Zeit später dann war Mia in der Falle.

Und danach war es wie abgeschnitten.
Bei nur um die 0 Grad setzten wir uns dann ins Auto. Und plötzlich tauchte die Kuh-Katze auf. Aber sie lief zielstrebig von A nach B, würdigte weder das Futterhaus noch unsere Fallen auch nur eines Blickes…

Weil dann wieder nichts passierte, ging ich zu dem Müllplatz.
Und dort saßen denn auch Knut, Torge und die schwarze Katze mit den weißen Stellen, die Mia so ähnlich sieht.
Und hier gab es eine erfreulich Überraschung bzw. Entdeckung meinerseits: dieses Tier war markiert - und zwar mit einem Kreis im Ohr. Es konnte sich also nur um Ulla handeln.
Merkwürdig, nun hat also auch sie diesen Fell-Veränderung.
Meine Güte, den beiden muss es wirklich kalt gewesen sein über den Winter.
Aber die Haut war weiß und sah weder schuppig noch gerötet aus.
Aber dennoch reifte in mir der Entschluss, die ohnehin gefangen im Auto sitzende Mia mit zum Tierarzt zu nehmen, um die Sache mal anschauen zu lassen.

So konnte ich nun aber auch diese drei füttern, sehr gut.

Torge, Knut und Ulla
Danach stieg ich zu Thomas ins Auto und nun mussten wir doch die Standheizung mal einschalten, so kalt war es.

Und dann hieß es warten…. warten… warten…
Dann erschien ein helles Tier an der Falle, es zog sich das erste Stück Wurst heraus, dann das zweite Stück.
Dann musste es weiter hineingehen, beim nächsten Stück noch weiter. Dann „klapp“.
Als wir in die Falle schauten, naja, ein bisschen enttäuscht waren wir schon. War doch auf den ersten Blick klar, dass da ein Kater in der Falle saß, riesig groß, kräftig und rot.


Nein, das war nicht das Tier von der Wildkamera.
Aber gut. Wir ließen die erste noch im Auto festgehaltene Katze frei, um den Großen in den Umsetzkäfig zu packen.
Meine Güte, was für eine Randale.. Gut, dass zwischen ihm und uns ein Gitter war.

Dann wieder Warten, wieder schlich die Kuh-Katze über den Hof, wieder interessierte sie die Falle nicht im Geringsten.
Und dann nochmal „klapp“.
Auch dieses Mal war es aber augenscheinlich ein Kater, schon wieder ein großes und kräftiges, dieses Mal getigertes Tier.
Beide Kater hatten wir noch nie am Hotel gesehen, auch nicht auf der Wildkamera.
Es scheint also tatsächlich so zu sein, dass nicht alle Katzen regelmäßig jeden Tag dort erscheinen.

Nach einer weiteren Wartezeit packten wir schweren Herzens zusammen - nicht ohne die Futterschüsseln nochmals zu befüllen und ins Futterhaus zu stellen.
Das war es dann also für diesen Urlaub auf Römö. Schade.

Dann rasch Zuhause die Kater in den Abstellraum und selbst ins Bett.
Nur knapp sieben Stunden später klingelte der Wecker.

Komfortabel war das Aussetzen von Odin, da wir ihn ja hier auf der Terrasse gefangen und so auch hier wieder aussetzen konnten.

Odin beim "Frühsport"..;-)

Dann die Kater und Mia ins Auto und schnell wieder ans Hotel, die Wildkamera geholt und Grete einpacken, um sie zur Untersuchung mit zum Tierarzt zu nehmen.
Wir hatten uns das ganz leicht vorgestellt. Aber ganz so war es nicht.
Der Mitarbeiter des Hotels, der Grete derzeit an seiner Wohnung füttert, wollte sie hochheben, aber sie entwand sich seinem Griff.
Also gut, dann musste ich eben ran.
Futter in einer Schüssel - und dann griff ich ihr ins Genick.
Es war nicht einfach, sie versuchte sich aus meinem Griff zu drehen, kämpfte gegen das Einpacken mit aller Macht, aber ich konnte sie ohne Verletzungen (weder auf ihrer noch auf meiner Seite) in die Box schieben.

Beim Tierarzt ging alles schnell und problemlos:
Die Kater waren rasch kastriert, Mia scheint eine Allergie zu haben, zumindest keine Parasiten. Aber wirklich tun kann man für eine „wildlebende“ Katze an einer Futterstelle mit 10-15 anderen Tieren eben leider auch nichts.
Und die arme Grete hat zwar keine ernsthafte Verletzung am Bein, dafür aber einen chronischen Katzenschnupfen. Sie wird ihre Rotznase behalten.
Eigentlich müsste sie inhalieren, aber wer will sich darum kümmern?
So bekam sie zumindest eine Depot-Spritze, vielleicht hilft auch das nun hoffentlich trockener und wärmer werdende Wetter.
Das sind die sehr traurigen Seiten an unserer Arbeit hier: Man kann für das einzelne Individuum nur sehr eingeschränkt etwas tun.

Am Nachmittag hieß es ein paar hundert Fotos sortieren und zum wiederholten Male Fallen, Umsetzkäfige und Transportkörbe säubern - zumal Grete sich sehr stinkig entleert hatte…


Die Wildkamera an der Kompost-Futterstelle in Sönderstrand musste noch eingesammelt werden. Auch dort hinterließen wir einen Brief und eine Wurmpille für Meike.

Danach schauten wir bei Therese, der Besitzerin, am Hotel Kommandoergarden vorbei.
Wir brachten ihr die laminierte Übersicht der bereits kastrierten Katzen am Hotel und sagten ihr, dass sie die Fotos doch ruhig aushängen könne, damit die Urlauber informiert sind über die Kastrationen.
Zudem wiesen wir darauf hin, dass ihre die Katzen fütternde Tante doch in jedem Falle nur das Futterhaus nutzen solle zum Füttern und nicht auch am Müll wieder etwas hinstellen möge.

Zur Sicherheit gegen das Eindringen von Hunden in das Futterhaus brachten wir noch ein Holzbrett am Haus an.
Die Wildkamera wird uns morgen zeigen, ob die Katzen mit diesem Brett vielleicht auch ein Problem haben…

Resumee:

Wir haben dieses Mal hier auf Römö eine weibliche Katze und sechs Kater kastrieren lassen können.

Beim Sichten der Fotos am Nachmittag stellte ich jedenfalls fest, dass wir von den 15 am Hotel kastrierten Katzen immerhin sicher 11 wiedergesehen haben.


Dennoch bleibt am Hotel noch etwas zu tun.
Die abendliche Überwachung des Futterhauses scheint in den ersten Tagen eines Aufenthaltes sinnvoll zu sein, um daraus Schlüsse über die anwesenden Katzen ziehen zu können.
Zudem berichtete uns Therese auch von Katzen an ihrem Pferdestall. Keine der Katzen habe sie sich angeschafft, alle seine über die Jahre einfach zugelaufen.
Wahrscheinlich gibt es dort also noch weitere Katzen, vielleicht haben sich dorthin aber auch die übrigen vier kastrierten Tiere zurückgezogen, die wir selbst nun in diesem Urlaub nicht mehr entdeckt haben.
Außer Acht lassen darf man aber auch nicht die direkt angrenzende Durchgangsstraße der Insel. Sie stellt eine große Gefahr für die Katzen dar - zumal Thomas Henrik oder Olaf auch über die Straße flitzen sah.

In Sönderstrand haben wir nur eine von uns in den vergangenen Jahren kastrierte Katze live gesehen, nämlich Kirsten.
Und Meike war deutlich auf der Wildkamera zu erkennen.

Meike

Leider fehlen jedoch die vielen anderen Tiere, die wir in den Vorjahren kastrieren ließen.
Da ist vor allem die so zutrauliche und verschmuste Konni gewesen - wobei sie durchaus auch von Urlaubern mitgenommen worden sein könnte.
Tja, und dann fehlen auch noch einige Kater.
Um hier noch ein bisschen genauer schauen zu können, werden wir wohl bei unserem nächsten Römö-Aufenthalt wieder in Sönderstrand wohnen.

Nun geht es morgen aber zuerst einmal an den Ringköbing-Fjord, nach Hemmet Strand.
Hier hoffen wir, unsere Fangquote wieder ein bisschen mehr zum weiblichen Geschlecht hin verschieben zu können!
Allerdings kennen wir zwar einige der an der Futterstelle verkehrenden Tiere von Fotos - die Geschlechter konnten jedoch bislang allesamt noch nicht festgestellt werden.
Es werden also in jedem Falle spannende Tage am Fjord.
Und einige Stunden wollen wir ja auch in Bjerregard verbringen! Darauf freue ich mich besonders.

Anke

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