Wir fuhren nach dem Frühstück erneut zu dem Haus
der Deutschen, hofften wir doch, das Mädchen zu bekommen, das wir in den
letzten beiden Tagen dort gesehen hatten.
Fast eine Stunde warteten wir, aber es ließ sich nicht
blicken. Enttäuschung machte sich breit und ich rief bei unserer Tierärztin an
und sagte ihr, dass wir nicht kommen würden…
Also ab nach Hause - doch als wir gerade 10 Meter
gefahren waren, sah ich sie in den Büschen sitzen.
Sie war offensichtlich gerade unterwegs zum Frühstück…
Schnell wieder aus dem Auto und gelockt.
Sie kam relativ schnell zu mir gelaufen und ich konnte
sie im Genick packen und in den Korb setzen, wie zwei Tage zuvor Kirsten.
Thomas fuhr mit ihr zum Tierarzt.
Dort erhielten wir dann die Bestätigung: ein Mädchen, sehr
gut genährt.
Ich machte mich während Thomas‘ Tierarztbesuch mit dem
Fahrrad auf den Weg zum Campingplatz Kommandörgarden. Von dort waren uns aus
dem Herbst Katzensichtungen gemeldet worden.
Über eine Stunde hielt ich mich dort auf und schaute in
viele Ecken, entdeckte auch etliche Katzenspuren, aber keine Tiere.
Am frühen Nachmittag kam Thomas nach Hause.
Wir stellten das frisch operierte Mädchen in den
Aufwachkäfig - übrigens haben wir sie „Konni“ genannt.
Sie war noch sehr benommen und legte sich, wie viele
kastrierte Mädchen in Bjerregard auch, in die Katzentoilette…
Und sie miaut und miaut…
Abends machten wir uns dann wiederum auf nach
Sönderstrand.
An einem Haus, an dem wir auch Futterschüsseln entdeckt
hatten, lockten wir.
Und plötzlich tauchten drei Katzen auf: eine schwarze,
ein Tigerchen und ein grau-weißes.
Also ganz schnell die Falle aufgestellt - und es dauerte
nicht lange, da war die grau-weiße drin.
Wir wollten sie dann umladen von der Falle in den
Transportkorb, wie wir es schon ein Dutzend Male gemacht haben… Und dabei
passierte mir das Missgeschick: Ich hielt das Gitter nicht richtig fest und sie
wand sich nach draußen.
Zwar griff ich erneut zu und konnte sie auch kurz
greifen, aber leider zu locker und sie entwand sich aus meinem Griff - auf und
davon.
Ich befürchte, dass wir diese Katze nicht mehr
wiedersehen werden oder sie zumindest nicht mehr in eine Falle gehen wird.
Ich mache mir solche Vorwürfe. Da sind die erlittenen
tiefen Kratzer nur halb so schlimm. Heulen könnte ich über meine Dummheit.
Auf jeden Fall waren die anderen beiden Miezen durch das „Klapp“
der Falle zuerst einmal geflüchtet.
Also stellten wir die Falle erneut scharf und machten derweil
einen Gang durch die Siedlung.
An der festen Futterstelle füllten wir die Näpfe und dann
ging ich zu dem Haus des deutschen Paares, das heute abgereist war.
Ich traf dort einen Mitarbeiter von DanCenter, der gerade
das Haus kontrollierte. Ich sprach ihn an und er war sehr interessiert an
unserem Projekt, freute sich, dass man den Katzen so helfen könne. Gerne gab
ich ihm unseren Flyer und sagte ihm, er möge seinen Kollegen gerne von uns
berichten.
Auf dem Rückweg kontrollierten wir unsre Fallen: einen
Fang konnten wir noch machen, die Schwarze von der Sichtung von vor einer
Stunde.
Sie muss nun die Nacht in der Box sitzen, in die wir sie
umgepackt haben.
Aber sie steht warm und trocken in unserer Abstellkammer.
Wenigstens eine für morgen.
Anke
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