Mittwoch, 13. März 2013

4. Tag – das erste Mädchen - habemus felis!

Um 6 Uhr klingelte der Wecker.
Ein Blick aus dem Fenster ließ mich leicht zusammenzucken, es hat geschneit - fast 4 cm.
Nach dem ersten Schreck, dass es uns auf Römö nun auch erwischt hatte, fand ich es aber gar nicht so schlecht, vielleicht konnte man ja ein paar Katzenspuren im Schnee verfolgen und so ein Laufwege nachvollziehen.

Nach einem kleinen Frühstück stellten wir die Kater ins Auto und fuhren nach Sönderstrand.
Dort wurden alle drei Körbe nebeneinander positioniert und dann die Türchen geöffnet.
Alle drei Kater ließen sich lange bitten - vielleicht hatten sie die Nacht im warmen Haus sogar ein bisschen genossen und wollten jetzt nicht in die kalte Freiheit…;-)
Aber dann mit leichtem Schütteln ging es doch - und ab im gestreckten Galopp in die nahen Büsche.

Übrigens haben die drei natürlich auch Namen bekommen: Maxi, Moritz und Mikka (Foto):


Tja, und dann, als ich mit dem Trockenfutter raschelte, kam auch schon unser schwarz-weißes Mädchen angelaufen.
Sie war ja wieder so schmusig und zutraulich. Also wollte ich ihr die Falle ersparen. Thomas holte unseren Transportkorb und ich habe sie im Genick gegriffen - und ohne irgendwelche Gegenwehr in den Korb gesetzt.
Leider war ein Foto nicht möglich, da wir unsere vier Hände brauchten, um den Korb sicher zu verschließen.
Nummer 1 für heute (immerhin sicher ein Mädchen) - und, wie sich herausstellen sollte, auch die Einzige mit der Thomas zum Tierarzt fuhr.
Zwar wartete er noch eine Weile an dem Futterplatz, aber es kam niemand mehr hinzu.
Ich ging derweil in der Siedlung auf Spurensuche.

Was hier so alles unterwegs ist: Rehe, Füchse, Vögel, natürlich einige Hunde - und auch Katzenspuren konnte ich entdecken. Einige konnte ich über hunderte von Metern gut verfolgen, andere drangen tief in dichtes Gebüsch ein und ich musste aufgeben.
Aber eine Spur führte mich zu einem Platz, an dem jemand hinter einer Mülltonne, geschützt von den Kiefern, zwei Plastikschüsseln mit Trockenfutter deponiert hatte. Vielleicht lässt sich daraus noch etwas machen.
Ein kleines schwarzes Kätzchen flüchtete aus der Nähe dieser Stelle auch vor mir - wahrscheinlich handelte es sich sogar um Maxi.

Als Thomas dann zum Tierarzt fuhr, setzte er mich in Lakolk (eine andere Siedlung der Insel, einzig aus Ferienhäusern bestehend) ab.
Ich hatte mir vorgenommen, die Zeit der Kastration zu nutzen, um diese Siedlung abzugehen.
Zuerst sprach ich bei einer Mitarbeiterin von Römö Holidays vor.
Sehr begrüßenswert fand sie unsere Aktion.
Gerne würden sie unsere Flyer auslegen.
Und Kattens vaern (der dänische „Katzenschutzverein“, der Katzen fängt und sie tötet, wenn sie nach 14 Tagen nicht vermittelt sind oder zu scheu zur Vermittlung), so berichtete sie, fange inzwischen aus finanziellen Gründen auch keine Katzen mehr, es sei denn, es werde ein krankes Tier gemeldet.
Nun, wir finden das gut!!

Der Weg durch Lakolk bescherte mir noch mehr Spuren als in Sönderstrand.
Und vor einem Haus dann saß ein Tiger, erst sehr geduckt, dann auf mein Locken setzte er sich aufrecht.
Und den Beutel Feuchtfutter nahm er auch gern…mmh…schnurr… und ließ sich dabei streicheln.
Ich hatte sogar Gelegenheit zu fühlen: ein Kater, unkastriert.

Dann ging ich weiter, sprach wie immer viele Urlauber an: die meisten hatten bislang keine Katzen gesehen. Drei Familien sagten jedoch, dass sie eine schwarz-weiße Katze gesehen hätten, jedoch war keine konkrete Örtlichkeit bekannt.

Weiter den Katzenspuren im Schnee folgend, fand ich dann an der Bebauungsgrenze ein Haus mit einer Futterstelle - leider war dort aber niemand Zuhause.

Wie vielen Katzenspuren ging ich nach, so viele führten ins Nichts oder unter Häuser oder verloren sich auf ausgetretenen Wegen oder im Strandhafer.

Dann jedoch entdeckte ich eine frische Fährte - und kurze Zeit später auch das dazugehörende Lebewesen: eine hübsche große grau-weiße Katze.
Erst flüchtete sie, dann kam sie auf Locken zurück, fraß Feuchtfutter und ließ sich schmusen.
Es scheint sich um einen kastrierten Kater zu handeln.
Allerdings ist er knochig und das Fell ein wenig ungepflegt. Ob er (vielleicht seit längerem) entlaufen ist?
Wir werden in den nächsten Tagen nochmal nach ihm schauen.

Dann ging ich zurück zum Ferienhaus und bereitete unseren Aufwachkäfig für unser kastriertes Mädchen vor - kurz darauf kam Thomas nach Hause.
Die Kleine, wir haben sie „Kirsten“ genannt, war schon wach.

Nachdem wir einen kurzen Mittagsschlaf gemacht hatten und wieder nach Kirsten schauten, hatte diese in ihren Käfig erbrochen, saß aber aufrecht in ihrem Korb.
Nun, ein oder zwei Tage wird sie bei uns bleiben müssen. Bis dahin ist sie wieder fit und wird hoffentlich fressen!

Abends ging’s nochmal nach Sönderstrand.
Nach einem Strandspaziergang noch eine Runde Spurensuche durch die Siedlung.
Und tatsächlich fanden wir einen provisorischen Futterplatz mit zwei Näpfen und….  ja, Thomas machte diiiiie Entdeckung: ein Futterhaus mit drei Näpfen, einmal Wasser, zweimal Trockenfutterreste.
Das Haus scheint wohl ein Däne als Wochenendhaus zu nutzen.
Also füllten wir die Schüsseln auf. Sollten sie morgen leer sein, werden wir hier versuchen eine Katze zu sichten und vielleicht zu fangen. Das wäre ein toller neuer Ansatz für uns.

Zum Tagesabschluss baute Thomas noch am Futterplatz des deutschen Paares, wo wir unsere vier eingefangen haben, die Wildkamera auf.

Und für morgen ist ein Besuch in Bjerregard geplant!
Wir freuen uns und hoffen ein paar bekannte Vierbeiner wiederzusehen, obwohl wir nur wenige Stunden da sein werden.

Anke

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