Aufgrund der gestrigen Abend/Nacht-Fangaktion versuche ich die beiden letzten Tage zusammenzufassen.
Gestern um 4 Uhr morgens hörte ich etwas laut klappern.
Ich schimpfte schon ein wenig über die Miezen, die mir nun doch wieder meine
Nachtruhe raubten.
Aber nein, plötzlich war ich hellwach. Das Geräusch kam
ja von der Falle auf meiner Terrasse.
Den Vorhang ein wenig beiseite gezogen, saß da
tatsächlich ein schwarzes Tier und randalierte wild.
Gut, dass mich in den folgenden fünf Minuten niemand sah,
als ich den schwarzen Wilden in den Abstellraum trug…;-)
Als der Wecker um 07:15 Uhr klingelte, entließ ich zuerst
die drei Fänge vom Wohnhaus des Reiterhofs in Sönderstrand.
Wie schon berichtet, waren es neben der Katzenmutter zwei
Kater.
Wie üblich bekamen auch sie bei der Entlassung ihre
Namen: Anna, Silas und Lukas.
Lukas ganz links, Silas in der Mitte, Anna ist schon weg... |
Anna verschwand im gestreckten Galopp in die Büsche, die
beiden Kater ließen sich etwas bitten, liefen dann aber auch davon.
Dann fuhr ich mit dem Fang der Nacht zum Tierarzt.
In der Wartezeit ein ausgiebiges und gemütliches
Frühstück beim örtlichen Bäcker.
Meine Treuekarte von dort (den Tierarzt-Besuchen sei
Dank) brachte mir sogar einen Gratis-Cappuccino ein ;-)
Und bei der Abholung erfuhr ich (was aber eigentlich ja
schon klar war), dass es sich wiederum um einen Kater handelte, der mir in die
Falle gegangen war.
Es ist einfach unglaublich. Wo stecken nur all die
Katzenmädchen?
Nachmittags dann nutzte ich den perfekten Sonnenschein
und reinigte das Futterhaus in der Inselmitte gründlich.
Am Abend war dann die Großaktion am Hotel
Kommandoergaarden geplant.
Equipment eines Katzenfängers...;-) |
Das Auto bis zum Anschlag voll gepackt, fuhr ich auf
meinen Posten nahe des Futterhauses.
Eigentlich hatte ich ja geplant, alle Katzen zu fangen
und bis zum Abbruch der Aktion festzusetzen.
So stellte ich beide Fallen auf.
Und es dauerte nicht lang, da machte es auch schon „klapp“
Ich traute meinen Augen nicht: eine noch nicht kastrierte
Katze - aber eine, die ich im November schon auf der Wildcam gesehen hatte, ein
graues Tier:
Also, schnell in einen Umsetzkäfig umgepackt, denn er
(das war aufgrund der Kopfform klar) würde mich auf jeden Fall zum Tierarzt
begleiten.
Danach kam Mia. Bei ihr wusste ich, dass ich sie anfassen
kann.
Also griff ich sie mir und setzte sie „händisch“ in einen
der Körbe.
Dann ging alles schnell.
Plötzlich kamen vier Katzen auf einmal zum Futterhaus,
dann noch eine fünfte hinzu.
Also gut, das musste doch auch anders abzuarbeiten sein,
als mit Fallen…
Zwei große Dosen aufgemacht, in das Unterteil des
Trockenfutter-Spenders geschüttet und den Damen und Herren hingestellt.
Olaf, Knut, Rieke und Ulla |
So konnte ich diese hungrigen Mäuler perfekt auf einmal
stopfen - und, es sei verraten, bei vieren funktionierte es auch wunderbar und
sie störten nicht mehr an der Falle.
Als ich dann wieder um die Ecke bog und zu einer der
Fallen hinsah, war darin bereits das nächste Tier: Grete.
Das traf sich gut.
Denn sie wollte ich aufgrund ihres extremen
Katzenschnupfens und der Schonhaltung der rechten Hinterpfote ja auf jeden Fall
mit zum Tierarzt nehmen.
Madita |
Im Innenhof des Hotels entdeckte ich dann noch Madita -
die später auch noch in die Falle ging.
Eine augenscheinlich sehr alte Katze sah ich bereits, als
es noch hell war. Sie hätte ich gern gefangen, denn es scheint ein Weibchen zu
sein.
Aber sie tat mir den Gefallen nicht, obwohl sie, wie ich
später bei der Auswertung der Fotos sah, mehrfach im Dunkeln um die Falle
herumschlich.
Während des anschließenden Wartens gingen dann Knut und Thor
in die Falle.
Was für ein wunderschöner Kater dieser Thor doch ist:
Thor |
Den Rest der Zeit wartete ich bis 1 Uhr vergebens.
Aber die Wildcam zeigte mir am Morgen, dass auch keine
andere Katze mehr gekommen war über Nacht.
So kann ich nun also sagen, dass mit Stand des gestrigen Abends von
den seit November 2013 ursprünglich 18 am Hotel Kommandoergaarden kastrierten Katzen sicher noch
10 Tiere dort sind:
Grete, Thor, Madita, Knut, Olaf, Rieke, Mia, Ulla, Torge
und Magnus.
Hinzugekommen sind der graue gefangene Kater und die
wahrscheinlich alte schwarze Katzendame (hoffentlich bekommt sie keine Jungen
mehr!).
Der Verbleib der Anderen ist ungewiss.
Ich weiß lediglich von einem überfahrenen getigerten
Kater, der eine Tätowierung hatte (wahrscheinlich war es Sixty), und von einem
Anwohner gegenüber erfuhr ich, dass sich bei ihm ein roter Kater eingefunden
hatte, der erkrankt war und schließlich starb (dies könnte Erik gewesen sein).
Wodan |
Heute am Morgen nun entließ ich zuerst den hier am
Ferienhaus gefangenen Kater, der den Namen Wodan erhielt:
Der arme Kerl geriet auf der bereiften Holzterrasse erst
einmal ein bisschen ins Rutschen…
Dann fuhr ich mit dem Grauen und Grete zum Tierarzt.
Wie sollte es anders sein, war das Graue natürlich
tatsächlich ein Kater.
Und Grete war beim Tierarzt so lieb, dass wir sie uns
ganz ohne Betäubung in Ruhe anschauen konnten.
Die leichte Lahmheit war zumindest keiner knöchernen
Verletzung geschuldet. Hoffen wir also, dass es sich wieder gibt.
Und gegen die Schnupfennase gab es ein Medikament mit
Depotwirkung.
Drücken wir ihr die Daumen, dass ihr das hoffentlich bald
kommende warme Wetter Linderung verschafft.
Aber es wäre nicht richtig gewesen, Grete einzuschläfern, ihr Lebenswille (und übrigens auch ihr Appetit!) ist zu groß.
Vertilgte sie beim Aussetzen am Hotel auch gleich schnurrend und schniefend einen
ganzen Beutel Feuchtfutter:
Grete |
Der Nachmittag war für mich dann mit dem Säubern der
Boxen und Fallen ausgefüllt.
Im Anschluss noch ein ausgiebiger Gang durch Lakolk mit
seiner Ladenzeile - jedoch ohne neue Erkenntnisse.
Am frühen Abend begab ich mich nochmal nach Sönderstrand.
Molly und Max im Reitstall geht es super.
Anna, Silas und Lukas wurden zumindest von den
Reitstall-Besitzern schon wieder gesehen, seien aber wohl sehr zurückhaltend im
Moment. Kein Wunder!
Die Auswertung der Wildcam an der Kompost-Futterstelle
ergab die erfreuliche Sichtung einer alten Bekannten, der lieben Meike:
Meike |
Leider keine Kirsten, keine Prinsesse und vor allem
keiner der kastrierten Kater im Bereich Sönderstrand… Ob hier doch die Jäger
manchmal Hand anlegen, um Hasennachwuchs und Vögel zu „schützen“?
So habe ich nun tatsächlich alles geschafft, was ich mir für diese Woche vorgenommen hatte.
Morgen ist mein letzter Tag auf der Insel - wer weiß, was er noch bringt...
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