Ich hatte ja ein schlechtes Gewissen, den dicken Bamse die
ganze Nacht in dem Korb zu lassen. Aber es war wohl doch ganz genau die richtige
Entscheidung. Denn als wir ihn am Morgen vor dem Brötchen holen aus der
beheizten Abstellkammer holten, war der Herr gut ausgeschlafen. Und er hatte weder in den Korb gepinkelt, noch sein
großes Geschäft hinein gemacht - was für ein braver Kater.
Beim Anheben des Handtuchs zur Abdeckung kam auch nur ein
leises „Miau“ und keine Ausbruchsversuche. Als wir dann an der Futterstelle die Tür des Korbes
öffneten, ging er ganz gemächlich hinaus (Bamse-mäßig eben…;-) … und dann aber ab in die Büsche, er musste doch mal
dringend. Dann gab es an der Futterstelle noch extra Frühstück für
ihn und danach im Ferienhaus für uns.
Bamse |
Thomas schlug dann vor, dass wir uns aufteilen sollten. Er fuhr also nach Hemmet Strand, ich wollte durch die
Siedlung laufen. Thomas stellte in Hemmet Strand am Futterautomat fest,
dass zwar gefressen worden war, aber nur sehr wenig - und warum auch immer
hatte die Wildkamera das Tier nicht aufgenommen.
Also leider dort keine neuen Erkenntnisse.
Aber ich war erfolgreich hier in Bjerregard:
Gegen 11 Uhr hatte ich mich auf das Fahrrad gesetzt und
bin mal wieder die Straßen abgefahren:
Bjerregardsvej Richtung Strand, Julianevej zurück, ein
Blick in die Dortheasvej, hinein in die Rauhesvej. Und…
Links an einem Haus eine schwarze Katze! Sie blieb sitzen, ich bremste hart ab. Noch einen Moment blieb sie sitzen, dann lief sie langsam
hinter das Haus. Ich schnell das Fahrrad abgestellt, langsam hinterher,
doch schon war sie weg. Also auf’s Fahrrad, in die Humlegardsvej hinein und
geschaut, ob sie dort herauskommt - da sah ich auch Nora, aber die
interessierte mich im Moment so gar nicht. Weg war die schwarze Katze.
Doch ich entdeckte einen Urlauber, der am Nachbarhaus in
der Rauhesvej gerade auf der Terrasse rauchte.
Natürlich fragte ich ihn, ob er schon Katzen gesehen habe
in seinem Urlaub. „Ja, ja“, bekam ich zur Antwort, „eine schwarze. Die ist
öfter hier.“ Also wollte ich Futter auf die hintere Terrasse des
Hauses stellen, an dem ich die Schwarze zuerst sah - das Haus ist derzeit
unbewohnt. Da rief der Urlauber mir zu: „Sie sitzt hier vorn.“ Ich also langsam wieder zur Vorderseite des Hauses, mit
einer gefüllten Futterschüssel.
Und was sah ich da: Nein, keine schwarze Katze, sondern
einen wunderhübschen flauschigen dunklen Tiger!
Ein äußerst „aufdringliches“ Exemplar, das mir fast in
die Schüssel sprang und Köpfchen gab. Ich konnte kaum die Schüssel abstellen, da hatte sie
schon ihre Schnauze darin. Gierig schlang das Mädchen (eine Geschlechtsbestimmung
war gut möglich) die Portion hinunter. Eine kleine Menge wollte ich ihr also noch zukommen
lassen, drehte mich um und…
Da saß eine zweite Katze - und wieder nicht die schwarze,
sondern auch ein dunkler Tiger mit weißen Füßen und einer weißen Brust. Ebenso hungrig - und wohl auch ein Mädchen, allerdings
nicht anfassbar.
Tja, und schließlich tauchte dann auch das schwarze
Kätzchen auf. Deutlich die Scheueste von den Dreien.
Wow, drei unbekannte Katzen auf einen Schlag. Das hätte ich nun so gar nicht erwartet. Dann ist klar, was morgen bei uns Ziel des Tages ist!!!
Weiter ging es dann trotzdem nach Hegnet.
Dort sprach ich in der Siedlungsmitte eine Dänin an, die
dort mit ihren Dackeln wohnt. Sie erkannte mich wieder von den Jahren zuvor und
berichtete mir, dass sie Fenja füttert, wenn es sich ergibt und die Möwen nicht
schneller sind.
Und an der Futterstelle im Arvidvej waren alle Näpfe
geleert. Und nach dem Befüllen dauerte es auch keine zwanzig
Minuten (als ich auf dem Rückweg nochmal schaute), da saß schon jemand auf der Brüstung
der Terrasse dieses Hauses. Einar oder Suse wohl wahrscheinlich - aber näher ließ die
Mieze mich nicht heran, so dass ich sie nicht identifizieren konnte. Zufrieden fuhr ich ins Ferienhaus zurück. Inzwischen
hatte es auch zu regnen begonnen.
Abends nochmal schnell die drei in der Rauhesvej
gefüttert, damit sie morgen hoffentlich ebenso zuverlässig sind und sich
einfangen lassen. Bei der sehr zutraulichen Katze schaute ich auch in die
Ohren: keine Tätowierung. Und einen Chip hat sie auch nicht (denn auch unser
Chip-Lesegerät konnte ich einsetzen).
Also sind es wohl drei neue verwilderte (ausgesetzte?) in
der Siedlung…
Daumen drücken, bitte!
Anke
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