Ich wollte in der Zeit nach Hegnet radeln, um zu sehen, ob ich vielleicht in der Frühe des Morgens ein paar Katzen entdecken könnte.
Nora |
Fahrrad abgestellt, hingehockt, unter die Büsche geschaut und gelockt.
Und dann sah ich sie wieder: ein plüschiges recht kleines Kätzchen. Erst kam es etwas näher, als ich aber meinen Rucksack langsam absetzte, um eine Futterschüssel herauszuholen, lief sie wieder davon.
Dann kam ein dänisches Auto in die Einfahrt, ein älterer Mann stieg aus. Ich sprach ihn an, denn immerhin saß ich ja auf seinem Grundstück.
Er sprach sehr wenig deutsch - naja, und meine Dänisch-Kenntnisse sind ja bekannt....;-(
Aber trotzdem verstanden wir das Wesentliche: Er sagte mir, dass er die Katze füttere, obwohl seine Frau keine Katzen möge. Aber nun sei sie doch eben mal da, also.
Nora |
Da konnte ich ihm erklären, dass dafür wir verantwortlich sind, und dass die Katze nun keine Kinder mehr bekommen könne. Das fand er gut.
Also drückte ich ihm zwei unserer Flyer in die Hand.
Er ging mit seinen Brötchen hinein und ich versuchte weiter, das Tier zu locken.
Und dann kam sie auch und verzehrte einen Beutel Feuchtfutter: Nora !! Kein Zweifel.
Danach sogar ein bißchen schmusig und neugierig, sie wollte unbedingt meinen Rucksack untersuchen...
Nach Hegnet schaffte ich es dann nicht mehr, war zu durchgefroren von der Sitzerei auf dem kalten Boden.
Pepe |
Da waren unsere alten Bekannten: Gismo, Paul, Carrie und auch der getigerte Kater vom gestrigen Abend.... und noch eine Katze: Der entlaufene Pepe - ein Irrtum war ausgeschlossen.
Die Bilder sind wirklich super. Schade, dass wir die Kamera nicht schon früher hatten, da wir sonst an mehr Futterstellen hätten aufklären können.
Aber so konnten wir den Besitzern von Pepe per SMS die gute Nachricht überbringen.
Nun musste man ihn nur noch einfangen!
Am Nachmittag dann also nach Hegnet in unserer Sache.
Gleich bei den ersten Häusern entdeckte ich einen Tiger im Strandhafer. Dieser verschwand dann aber im Nirgendwo... Trotz aufgestellten Futters und langem Warten sah ich ihn nicht mehr.
Also wurden nur die Futternäpfe bestückt.
Auf dem Heimweg lag in der Kirstinevej unter mehreren Kiefernbüschen Jannik.
Mit seiner Hinkepfote war er bis ans andere Ende des Ortes gelaufen - warum nur? Katzen sind schon unergründliche Wesen.
Na, auf jeden Fall antwortete er auf Rufen sofort und kam auch gleich näher. Also eine Kleinigkeit fressen und dann schmusen.
Ein Däne, der mich beobachtete, war ärgerlich, denn er wolle keine Katzen in der Nähe haben, so sagte er. Ich erklärte ihm, dass die Katzen kastriert seien und deshalb nicht mehr werden; na, das sei dann in Ordnung...
Dann wollten wir weitergehen. Aber Jannik folgte mir. Er ging neben mir her, "bei Fuß" wie ein Hund und ließ sich nicht abschütteln. Schneller gehen brachte ihn zum Rennen, was ich nicht wollte wegen seines Hinkefußes. Also ging ich langsam, bis er an einer Sandmulde Gefallen fand und ein Bad nahm. Da flüchtete ich...;-)
Abends fuhren wir mit der Falle zu Per. Wir wollten versuchen Pepe zu fangen.
Die Besitzer hatten uns erzählt, dass ihr Kater sehr scheu sei und sich sicher nicht von Fremden anfassen lasse - erst recht nicht nach seinen Erlebnissen der letzten Wochen.
Also die Falle installiert, alles andere Futter weggeräumt und nur ein kleines bißchen in die Falle gepackt. Dann ab ins Auto und nun hieß es warten.
Nach einer halben Stunde wollte ich die Falle kontrollieren. Erst sah ich Gismo, dann schaute ich in Pepes Gesicht, aber neben der Falle! Und dann lief er davon. Na, super.
Aber, letztlich kam es zu einem guten Ende, denn eine weitere gute halbe Stunde später schlug die Falle zu und bei der Nachschau fanden wir Pepe.
Schnell seine Besitzer angerufen - sie wollen ihn morgen abholen, also richteten wir ihm über Nacht einen Platz in unserem Bad.
Nun, immerhin, waren wir so ein bißchen erfolgreich dieses Jahr.
Ach ja, vom gestrigen Tag gab es ja noch etwas nachzutragen:
Die Dänin, die Jannik und Jette füttert, erzählte mir, dass sie wegen Janniks Verletzung beim Tierschutz kaettens vaern angerufen habe. Die wollten nun morgen hierher kommen, um ihn zur Behandlung oder zumindest Nachschau zu einem Tierarzt zu bringen.
Die Dänin sagte auch, dass man den Kater ja vielleicht auch vermitteln könne, weil er so zutraulich sei.
Nun bin ich ein wenig in Sorge, den kaettens vaern ist für mich ein "rotes Tuch", da diese "Tierschutzorganisation" der Meinung ist, dass Kastrationen sich hier nicht rentieren, man die Tiere besser gleich töten solle.
Ja, tatsächlich, diese Antwort bekamen wir auf unsere Anfrage, als wir noch Anfänger waren hier in Bjerregard im Jahr 2004.
Daher werde ich morgen bei dem Besuch der "Tierschützer" anwesend sein und hoffe, dass sie deutsch oder englisch sprechen.
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