Samstag, 19. März 2016

6. Tag - letzter Tag in Vejlby Klit, aber ganz sicher komme ich wieder

Am Morgen war, wie hier inzwischen schon gewohnt, zuerst einmal die Freilassung der am Vortag kastrierten Tiere an der Reihe.
Dies lief sehr entspannt ab, die weißen erwachsenen Herren, denen wir die Namen Ben und Leon gegeben hatten, waren sehr ruhig:

Ben kurz vor seiner Freilassung
Den kleinen Krümel behielten wir noch bis zum Nachmittag, da wir ihn noch in Ruhe füttern wollten.

Als Ben dann seinen Korb verlassen hatte und wir an dem Haus die Futterschüssel neu befüllen wollten, trauten wir unseren Augen nicht:
Auf der Terrasse des Hauses kam uns Tom entgegen und wollte gleich um meine Beine streichen.
Noch viel besser aber war, dass auf der Fußmatte des Hauseingangs eine weitere Katze saß:


Es war ein hübsches grau-weißes Tier.
Es erinnerte mich unglaublich an den Kater, den wir in Bjerregard im zweiten Dänemark-Jahr (2004) an unserem Haus hatten und der uns letztlich auch mit dazu bewegte, dieses Projekt zu beginnen.
Herr Nebel hatten wir den Kater damals genannt - wegen seiner Fellfarbe.

Am heutigen Morgen dann hatte ich also wieder ein so hübsches Tier vor mir und wieder war es zutraulich und ließ sich streicheln.
Und es ließ einen Blick unter den Schwanz zu: ein Mädchen. Wow.
Also gaben wir dem aufdringlichen Tom auf der Terrasse Feuchtfutter und füllten für das grau-weiße Mädchen etwas Futter in eine Schüssel.
Diese stellten wir in den nach Bens Freilassung nun leeren Transportkorb.
Das kleine Mädchen ging mit den Vorderpfoten hinein und ich half mit sanften Druck nach, schob sie hinein und schloss die Klappe.
Nun war dann doch ein wenig Randale angesagt im Transportkorb, also schnell eine Decke darüber und ab nach Hause.
Ein Telefonat mit der Tierklinik in Lemvig: Ja, wir könnten um 10:15 Uhr kommen.
Wunderbar, so hatten wir noch Zeit für das Frühstück.

In der Tierklinik warteten wir dann, bis der heutige Fang in Narkose lag, wollten wir doch wirklich ganz sicher sein, noch ein Mädchen gefangen zu haben.
Ja, es wurde uns bestätigt.
Juchhu!
Bis zur Abholung würden noch ein paar Stunden vergehen, die wir nutzten, um bei den in Vejlby Klit ansässigen Ferienhausvermietern unsere Flyer auszulegen und mit den Mitarbeitern ins Gespräch zu kommen.
Leider war der Novasol-Mitarbeiter nicht wirklich interessiert.
Bei ihm hatte man den Eindruck, dass er selbst die Katzen als „Problem“ empfindet - hingegen waren die Damen der anderen Büros ehrlich interessiert und berichteten von Katzen in Vejlby Klit.
Zudem erfuhren wir sogar, dass es im Herbst eine schwarz-weiße Katzenmama mit drei weißen Jungtieren gegeben hatte.
Oh, also hatte unser kleiner Krümel ursprünglich noch zwei Geschwister…
Und anscheinend war es doch nicht die Mutter, mit der er da vor zwei Tagen so idyllisch im Gras lag.

Aber wer kennt schon die Verwandtschaftsverhältisse in einer Katzenpopulation, wenn es sich denn nicht um Rassekatzen und ihre Züchter handelt…
Hier sind es oftmals nur Spekulationen, wer da mit wem vielleicht wie verwandt sein könnte ;-)

Im Anschluss durfte auch der kleine Krümel in die Freiheit.
Zwar lief er direkt davon, blieb dann aber doch neugierig herausschauend unter der Terrasse sitzen.

Krümel nach seiner Entlassung
Ein goldiger kleiner Kerl, den Elly und ich sehr ins Herz geschlossen haben.
Wir wünschen ihm (wie natürlich auch allen anderen Katzen) alles Gute!

Da ein Ferienhaus ganz in der Nähe der Entlassungsörtlichkeit über die letzten Tage von Dänen bewohnt war, gingen wir im Anschluss zu der auf der Terrasse sitzenden Dame, um nach Katzen zu fragen.
Es entwickelte sich ein sehr nettes Gespräch auf englisch, in dem die Dänin uns sagte, dass sie unsere Arbeit ganz super finde und bat uns um einen Flyer, den sie in ihr Gästebuch legen wollte.
Perfekt.

Am frühen Nachmittag konnten wir dann die kastrierte Katze von der Tierklinik in Lemvig abholen.
Nebelchen, so habe ich sie genannt, hatte alles gut überstanden und war von der Tierärztin auf etwa 4-5 Jahre geschätzt worden.
Und auch sie war bereits wieder rollig gewesen!

Nachdem wir sie zurück ins Ferienhaus gebracht hatten, machten wir uns auf eine Runde durch den nördlichen Teil Vejlby Klits.
Hierbei sprachen wir auch etliche Urlauber und auch dänische Hausbesitzer an. Viele von ihnen sprechen ja (zum Glück für uns) deutsch oder englisch.

Allen war das „Katzenproblem“ bekannt und alle waren hoch erfreut über unsere Arbeit.
Wir ernteten sehr viel Lob und ein älteres dänisches Paar versprach uns sogar, dass man meine Sache in der Eigentümerversammlung ansprechen wolle!
Das ist absolut erfreulich. 
So könnte Unterstützung zustande kommen, wie ich sie inzwischen auch in Bjerregard erfahre - oder zumindest doch das Wissen über das Katzenprojekt.

Von vielen Urlaubern wiederum bekamen wir gesagt, dass man „viele Katzen“ gesehen habe.
Mit einem jüngeren deutschen Pärchen kamen wir ebenfalls in ein super-nettes Gespräch.
Die Beiden erzählten uns, dass sie nicht zum ersten Male hier seien und über diesen Urlaub sehr viele Katzen an ihrem Haus gefüttert hätten.
Einige von ihnen hätten sie aus früheren Aufenthalten wiedererkannt - von einem Tier vermuteten sie aufgrund der Dicke und Form des Bauches, dass es zur Zeit schon wieder tragend sei.
Auch hier freute man sich über das Projekt.
Schön, so viel Lob und Zustimmung für die Kastrationen zu erfahren!

Auch entdeckten wir bei unserem Rundgang noch die bereits kastrierten Katzen Tilda, Theo und Tim:
oben Tilda, unten Theo und Tim
Wunderbar, sie gesund und mit gutem Appetit nochmal vor der Abreise angetroffen zu haben.

Ein paar Hinweise auf uns noch nicht bekannte Katzen erhielten wir auch.
Diese Tiere gilt es - wie immer - beim nächsten Aufenthalt hier ausfindig zu machen und ebenfalls zu kastrieren.

Am Abend sammelten wir dann alle Kameras und Futterschüsseln ein und hinterließen an einigen der Häuser, an denen wir gefüttert hatten, noch Trockenfutter unter den Terrassen.

Morgen treten wir dann, wenn Nebelchen entlassen ist, unsere Heimreise an.
Und wie immer wird es in den kommenden Tagen irgendwann eine kurze Zusammenfassung der Geschehnisse der letzten vierzehn Tage geben.

Bedanken möchte ich mich aber schon jetzt vor allem bei Elly, die mich in dieser zweiten Woche mit sehr viel Tatkraft unterstützt hat.
Sie war eine perfekte Hilfe mit unglaublich viel Engagement. Mein „Lehrling“ hat gute Arbeit geleistet und ich würde mich sehr freuen, wenn sie mich im nächsten Jahr wieder hierher begleitet - denn zu tun gibt es ja reichlich!

Tja, und dann natürlich auch ein Dank an die Tierarztpraxis in Süderlügum und auch die Tierklinik in Lemvig - und selbstverständlich an alle Urlauber und dänischen Hausbesitzer, die uns halfen oder noch helfen werden.

Es kann gar nicht genug Unterstützer geben in dieser Sache - den Fellnasen zuliebe, die jede gute Tat wert sind!

Freitag, 18. März 2016

4.+ 5. Tag - alle Hände voll zu tun

Gleich nach dem Aufstehen fand gestern die Entlassung der übrigen am Vortag kastrierten Tiere statt.
Also fuhren wir wie üblich zu dem Platz, an dem wir sie eingefangen hatten.
Zuerst waren das Mädchen Thea und ihr Sohn Tim an der Reihe.
Thea war relativ entspannt, lief lediglich an den ersten Wall aus Strandhafer und blieb dort sitzen. Sie schien zuerst einmal ihr Geschäft zu erledigen.
Tim war ein bisschen schneller, sah dann aber seine Mutter und blieb auch in der Nähe.

Mit bereitgestelltem Futter konnte man beide sogar zurücklocken und sie fraßen gemeinsam aus einem großen Napf:
links Thea, rechts Tim
Theo, der Nächste bei der Entlassung blieb ebenfalls im Sichtbereich, nur das Mädchen Tilda lief davon.

Im Anschluss ging es direkt zurück ins Ferienhaus. Die Körbe waren zu reinigen, um sie wieder für die zur Kastration anstehenden Tiere nutzen zu können.
Und dann ab zur Tierklinik in Lemvig.
Mit den Katzen übergaben wir die entsprechende Anzahl an Mikrochips und auch Spot-on gegen Würmer, denn auch die Medikamente sind ja sehr teuer in Dänemark.
Man war sehr freundlich zu uns und die komplette Behandlung und der Umgang mit den Tieren erschien routiniert.
Für die Abholung wurde ein Termin am Nachmittag ausgemacht.

In der Zwischenzeit - und nachdem wir dann ganz in Ruhe gefrühstückt hatten - spazierten wir bei strahlendem Sonnenschein durch die Siedlung.

Und tatsächlich konnten wir eine ganz besondere Sichtung machen:


Wir vermuten, dass es sich um Mutter und Kind handelt.
Nun, so war klar, wen wir als nächstes zu fangen versuchen wollten.
Übrigens entdeckten wir die beiden Hübschen an dem Haus, an dem wir auch am Tag zuvor das weiße Tier hatten verschwinden sehen.
Ob es sich vielleicht um dieses handelte?

Die außerdem von uns durchgeführte Befragung diverser weiterer Urlauber brachte Hinweise auf eine weiße Katze und mehrere schwarz-weiße, wobei von Tieren mit und ohne weiße Füße die Rede war.
Aber einen konkreten Hinweis auf einen Aufenthaltsort gab es nicht. Leider.
Und auch ein Rundgang durch den nahegelegenen „Sommerpark“ ergab nichts.

So fuhren wir am Nachmittag wieder zur Tierklinik.
Dort sagte man uns, dass der Kater mit der großen Verletzung an der Schulter wie befürchtet tatsächlich eingeschläfert werden musste.
Das gesamte Gelenk war von dem Abszess betroffen, hätte operiert und nachversorgt werden müssen.
Dies wäre bei einem wilden „Draußen-Kater“ nicht möglich gewesen.
So war es die einzige Lösung, da wir dem noch jungen Kater ein jämmerliches Ende im Siechtum ersparen wollten.
Dennoch bekam der Hübsche einen Namen von uns: in unserer Erinnerung soll er „Magnor“ heißen, was „Kämpfer“ bedeutet. Es erschien uns passend…:-(

Bei den übrigen drei Tieren handelte es sich um einen Kater und zwei Katzen, die wir kastriert mit ins Ferienhaus nehmen konnten.


Am Abend hatten wir uns dann entschieden einen Fangversuch der beiden weißen Katzen zu wagen, die wir am Nachmittag entdeckt hatten.
Tatsächlich hatten wir bald ein weißes Tier in der Falle. 
Aber irgendwie sah es so gar nicht nach Mädchen aus… 
Der Kopf war irgendwie zu rund.
Naja, natürlich nahmen wir es aber trotzdem mit.
Doch danach tat sich leider nichts mehr. 




Weder an dem Haus, an dem wir bis gegen 24 Uhr wachten, noch an einer weiteren Örtlichkeit, an der wir nun mehrere Tage gefüttert hatten und während des Fangversuchs die Überwachung durch die Funk-Wildcam gewährleisteten.
Wirklich sehr schade, aber nicht zu ändern.

Kater Hugo vor seiner Freilassung
Nach fünf Stunden Schlaf klingelte dann heute am Morgen der Wecker, denn zum einen waren die gefangenen Hugo, Lena und Lille freizulassen, zum anderen wollten wir nochmal eine gute Stunde für den Fang der weißen Mama nutzen…
Leider war an diesem Morgen aber gar kein Katzenwetter, so dass der Fang auch nicht klappte - die Entlassung war dafür unproblematisch.
Alle drei Miezen liefen schnell ihrer Wege.


Lena kastriert wieder in ihrem Revier

In der Tierklinik in Lemvig konnten wir auf unseren Patienten warten, denn in Narkose war schnell zu erkennen, dass es sich bei dem gefangenen weißen Tier um einen Kater handelte.

Und bei einer weiteren Runde Ansitzen nach dem Frühstück konnten wir zwei Fänge verbuchen!!
Wie sich herausstellte, waren es wieder Kater - und beide wiederum weiß.
Einer von ihnen war stattlich und erwachsen mit einem runden Katerkopf:


Der andere Fang jedoch war erst circa fünf Monate alt:


Wir vermuten, dass es sich dbei dem Kleinen tatsächlich um die Mieze handelt, die wir am Vortag mit der Mutter (?) gesehen hatten.

Tatsächlich konnten wir den beiden Herren am späten Nachmittag hier im Ferienhaus dann sogar noch etwas zum Fressen geben.
Bei dem kleinen Krümel war sogar eine Fütterung bei geöffneter Transportbox möglich ;-)

Nach dem Abendessen folgte der letzte Fangversuch für diesen Dänemark-Aufenthalt.
Leider verlief er erfolglos.
Dabei hatten wir doch noch so sehr auf ein Mädchen gehofft!

Morgen dann also die letzten beiden Entlassungen und noch ein bisschen Öffentlichkeitsarbeit.
Und ein paar Stunden werden wir wohl nochmal zum Reinigen und Packen des Equipments brauchen.


Mittwoch, 16. März 2016

3. Tag - so ereignis- und erfolgreich, dass keine Zeit für den Weblog blieb...

Nachdem ich meinen letzten Eintrag beendet hatte, kontrollierten Elly und ich in der vorletzten Nacht nochmal die Falle im Vaermlandvej.
Und wir hatten einen neuen Fang darin, der uns besondere Freude bereitete:


Es war die Mutterkatze vom Nachmittag!!!
Auch diese konnten wir schnell umsetzen und die Falle wieder stehen lassen.
Wir deckten sie zur Hälfte ab, denn wir entschieden uns, trotz scharfer Falle ins Bett zu gehen und erst am Morgen vor der Fahrt zum Tierarzt zu kontrollieren.
Daher war die Nacht für uns kurz, obwohl sich die gefangenen und warm untergestellten Tiere relativ friedlich verhielten.

Als um kurz vor 6 Uhr dann der Wecker klingelte, waren Elly und ich schon ein eingespieltes Team.
Rasch fuhren wir zur Fallenkontrolle - und noch ein schwarz-weißer Kater saß darin, den wir ebenso wie die anderen vier bereits am Vorabend gefangenen Tiere ins Auto luden, und ab ging es zum Tierarzt.
Da es insgesamt fünf Katzen/Kater waren, hatten wir uns entschlossen, den über 200 km weiten Weg nach Deutschland auf uns zu nehmen, da hier für die Kastrationen einiges an Geld zu sparen wäre…;-)
Hanneke, die Tierärztin sagte mir auch bereits am Vortag zu, dass sie extra für uns in die Praxis kommen würde. Super. Tausend Dank!

So konnten wir nach der Abgabe der vermeintlich vier Kater und einer Katze gemütlich frühstücken und im Anschluss sogar noch einkaufen gehen.
Mit meiner Begleitung rentiert es sich es sich jetzt ja auch zu kochen - und es macht Spaß gemeinsam zu essen und auf die Erfolge mit einem Glas „Hugo“ anzustoßen!

Als wir zur Abholung zum Tierarzt zurückkamen, war die Überraschung groß, als wir hörten, dass es sogar zwei Katzenmädchen waren, die heute kastriert wurden!
Und alle fünf Katzen waren in einem sehr guten Ernährungszustand.

Wieder einmal wird klar, wie wichtig die Kastrationen sind.
Denn die Katzen kommen hier mit Hilfe der Urlauber offenbar gut zurecht, so dass die „Geburtenkontrolle“ eine große Bedeutung erhält.
Beide Mädchen, insbesondere die am Morgen zuvor schon entdeckte Katzenmama, ist bereits mehrere Jahre alt und hat schon oft Jungtiere geboren.
Aber auch das zweite Mädchen ist dieses Frühjahr bereits rollig gewesen!

So konnten wir wieder einmal viel Nachwuchs der Ferienhauskatzen verhindern.

Auch die Kater hatten die Kastration gut überstanden und zufrieden fuhren wir den weiten Weg zurück in Richtung des Nordens Dänemarks.
Im Ferienhaus stellten wir die Katzen ab.
Da bereits einer der Kater sich aufgrund des verabreichten Anti-Wurmmittels seiner Plagegeister auf nicht besondere leckere Art und Weise entledigt hatte, machten wir uns etwas Mut und dann die Mühe, den Herrn nochmals umzusetzen, um seinen Korb zu reinigen.
Meine Freundin zeigte dabei so viel Ruhe und Einfallsreichtum, dass es ohne Probleme und auch kaum Stress für alle Beteiligten funktionierte und der Kater uns wirklich dankbar sein konnte.

Im Anschluss putzten wir gründlich die Fallen und Umsetzkäfige.

Während wir dann die Fallen erneut an den uns nun bekannten Futterplätzen scharf machten, hatten wir die Pizza für uns auch in den Ofen gestellt…;-)

Nach dem Essen also schnell zur Fallenkontrolle.
Außerdem planten wir das Auffüllen einer Schüssel an dem unbewohnten Haus, an dem wir die weiße Katze entdeckt hatten.
 
Doch als wir dort angekommen waren, zuerst einmal ein weiterer „Zufallsfund“:

Im Gras saß eine gestromte Katze, die auf Locken auch direkt zu uns kam.
Elly blieb also bei ihr sitzen, während ich eine der beiden Fallen holen wollte.
Auch an deren Abstellort jedoch eine Überraschung: ein großer schwarzer (sehr sicher) Kater saß in einer der Fallen. Also setzte ich diesen schnell in einen Umsetzkäfig und nahm die Falle mit zurück zu Elly, die treu bei der gestromten Katze bzw. diese bei ihr auf Futter wartend, sitzen geblieben war.
Bei dieser Katze ging das Einfangen in Windeseile.

Auch die Kontrolle an der weiteren Fang-Örtlichkeit war erfolgreich:


Die deutschen Urlauber hatten bereits fürsorglich unsere bereitgelegte Decke über die Falle geworfen und der Herr erzählte uns sogar, dass er die Mieze, da sie zuerst auf einer anderen Terrasse des Hauses saß, mit ein paar Futterstückchen bis zur Falle gelockt hatte!
Vielen Dank - Sie waren uns eine große und wertvolle Hilfe!

Da sich zum Zeitpunkt unseres Eintreffens dort auch noch eine zweite Katze im Blickfeld bzw. sogar direkt neben der Falle aufhielt, so als warte sie, bis sie an der Reihe ist (siehe Foto),


luden wir die erste Gefangene schnell um, machten die Falle erneut scharf und fuhren mit unserer „Beute“ zurück ins Ferienhaus.

Es ist wirklich unglaublich, wie viele Katzen hier unterwegs sind und wie - für uns absolut perfekt - nahe beieinander die Tiere sich aufhalten.

Kaum hatten wir die Katzen zurückgebracht und kamen wieder zur noch scharfen Falle; entdeckten wir, dass auch diese geschlossen war.
Tatsächlich saß darin das zuvor wartende Tier.
Elly entdeckte bei einer Nachschau jedoch etwas sehr Trauriges:
Der Kater hatte eine unglaublich tiefe und großflächige Verletzung an der linken vorderen Schulter. Zwar trat er auf dem Bein auf, aber diese Wunde musste schon alt sein und wollte offenbar nicht heilen. Infektionen waren hier Tür und Tor geöffnet.
Also nahmen wir auch diesen netten Kater mit ins Ferienhaus - allerdings bereits mit der Befürchtung, ihn nicht wieder in die Freiheit entlassen zu können:

Vor dem Zubettgehen schauten wir nochmal nach all unseren bereits kastrierten und sterilisierten Patienten.
Bei den Mädels war alles perfekt.
Ein weiterer Kater hatte sich jedoch auch seiner Würmer entledigt, so dass auch hier ein zweimaliges Umsetzen zum Säubern dringend erforderlich war und wiederum perfekt glückte.

Tom als Ausbrecher...
Ein weiterer Kater (der, der auch am Vormittag zuerst kastriert worden war), konnte als letzte Handlung des gestrigen Tages kurz danach auch von uns bereits entlassen werden.
Er war hellwach, auf allen Vieren wieder absolut beweglich, mit normaler Pupillenreaktion und absolut nervig ;-)  und mit seinen Ausbruchsversuchen dabei, sich selbst beinahe zu verletzen.

So gab es eine weitere Fahrt zu unserem „Fangplatz“ - dieses Mal zur ersten Entlassung einer kastrierten Ferienhauskatze im Gebiet Vejlby Klit.

Und der kleine Tom machte uns sogar die Freude, noch einen Moment zum Fressen zu bleiben.
Hungrig war der Herr nämlich auch:


Bis wir ins Bett kamen, war es so auch schon wieder nach 1 Uhr, und wir entschlossen uns mit den Fängen dieses Tages am nächsten Morgen die Tierklinik in Lemvig aufzusuchen.
 

Montag, 14. März 2016

2. Tag in Vejlby Klit - hier gibt es anscheinend nur schwarz-weiße, schwarze oder weiße Katzen….

Nach dem Frühstück kontrollierten Elly und ich die erste eingerichtete Futterstelle.
Alles war aufgefressen, auch die Schüssel in der (unscharfen) Falle leer.
Und die Wildcam ergab zwei unterschiedliche Fellnasen, beide mit schwarz-weißer Färbung:


Dann gingen wir ein Stück weiter zu dem Haus, an dem wir gestern die kleine Schwarze mit dem weißen Brustfleck gesehen hatten und füttern konnten.
Aber diese Mieze konnten wir nicht entdecken.
Da aber das Ferienhaus bewohnt war, fragten wir auch diese deutschen Urlauber nach bereits gesichteten Katzen.
„Ja, einige.“, war die Antwort.
Die Katzen hätten auch gerade gestern Abend noch auf der Terrasse des Hauses gesessen. Man vermutete, dass die Vormieter die Tiere sicherlich gefüttert hätten.
Auf unsere Frage, ob wir auf der Terrasse vielleicht eine Falle aufstellen und zuvor füttern dürften, wurde uns dies sofort erlaubt.
Vielen Dank dafür.
Und während ich noch mit der Dame sprach, ging Elly bereits auf die Rückseite des Hauses, wo sie zwei Miezen im Strandhafer entdeckte:

Die Katzenmama rechts, (vermutlich) ihr Sohn links

Die Beiden waren völlig entspannt. Scheinbar handelte es sich um Mutter und Sohn.
Beide konnten wir füttern und das Mädchen ließ sich sogar streicheln.

Auch die Futterschüssel an dem Haus, unter dessen Terrasse die weiße Katze verschwunden war, war leer und wurde von uns neu gefüllt.

Am Mittag dann hatten wir den Termin mit dem Direktor der Tierklinik in Lemvig.
Es war ein äußerst nettes Gespräch. Herr Henriksen war sehr interessiert an meinem Projekt und zeigte sich meinen Wünschen (was das Einsetzen des eigenen Mikrochips und das Nutzen des mitgebrachten Spot-ons betrifft) gegenüber sehr offen.

Ab 18 Uhr dann begaben wir uns an das Haus, an dem wir die inzwischen drei Miezen entdeckt hatten.
Schon bei unserem Eintreffen war eine der Katzen - nämlich der kleine Kater vom Vormittag - am Haus.
Kaum hatten wir die Falle aufgestellt, war der Herr auch schon drinnen.
Wir konnten ihn umsetzen und warteten noch ein wenig in der Nähe des Hauses.
Bei einem kurzen Rundgang in der Nähe entdeckte ich in der Dämmerung dann zwei Katzen beim Paarungsakt.
Ein schwarzer Kater mit weißen Pfoten saß auf einer schwarzen Katze.
Als ich mich annäherte, sprangen beide auf und rannten davon…


Also sind die weiblichen Katzen hier rollig und empfängnisbereit!

Leider tat sich aber vorerst nichts mehr an unserer Falle.
So entschlossen wir uns, den ersten gefangenen Kater schon einmal in unser Ferienhaus zu bringen.
In der Zwischenzeit achteten die Urlauber auf die wieder scharf gestellte Falle (Danke sehr!) und bekamen auch ein Bettlaken zum Abdecken, falls es zwischenzeitlich einen Fang geben sollte.

Und als wir zurückkamen, sagte man uns, dass wieder ein Tier in der Falle säße.
Wieder sahen wir ein schwarz-weißes Tier! Augenscheinlich wieder ein Kater! Unglaublich...



Nach wenig Wartezeit kam dann noch eine Katze in Richtung der Terrasse.
Dieser Kater - ein mächtiges Tier mit diversen Narben und Kampfverletzungen! - ging ohne die geringste Scheu schnurstracks die gelegte Futterspur fressend in die Falle.


Drei Kater haben wir nun also im Gästebad unseres Ferienhauses stehen.

Wann nur fangen wir die erste weibliche Katze???
Es wäre so überaus wichtig!!! 
Aber irgendwie scheint das dieses Jahr besonders schwierig zu sein.

Sonntag, 13. März 2016

Umzug nach Vejlby Klit - 1. Tag

Am gestrigen Morgen klingelte der Wecker früh, denn packen war angesagt.
Schnell aber zuerst noch ein Blick auf die Speicherkarte der „Terrassen“-Wildcam der letzten Nacht:
Nur der Tiger-Kater hatte sich wieder an dem Futternapf eingefunden.

Gegen 10 Uhr war ich dann mit allem fertig.
Mit der Schlüsselabgabe hinterließ ich dann bei meinem Ferienhausvermieter noch ein paar Projekt-Flyer, ebenso wie bei dem Büro in Lakolk.

Nach Verlassen der Insel fuhr ich dann jedoch nicht Richtung Norden, sondern Richtung Süden, genauer gesagt nach Niebüll.
Denn zuerst traf ich mich mit Gesche, einem Mitglied des Tierschutzvereins Niebüll, die mir oft schon mit Rat und Tat spontan geholfen hat, wenn ich Zuhause einfach zu weit weg war.
Wir nahmen uns nun Zeit zu einem schönen Gespräch bei leckerem zweiten Frühstück.
Vielen Dank dafür!

Im Anschluss dann zum Bahnhof Niebüll, denn….
Ja, ich sollte Unterstützung bekommen!!!
Eine Freundin hatte mir zugesagt und sich mit dem Zug auf den fast 700 km weiten Weg gemacht.
Also holte ich Elly um 14:30 Uhr vom Bahnhof ab, dann noch ein Einkauf kurz vor der dänischen Grenze und weiter ab gen Norden.
Bamse

Ein kurzer Zwischenstopp in Bjerregard. 
Das musste sein.
Bamse und Kimi entdeckten wir an der Futterstelle.
Während Kimi gleich in die Büsche flüchtete, ließ Bamse sich natürlich streicheln.
Und sicher wäre es ihm am liebsten gewesen, wenn wir noch länger zum Kraulen seines dichten Fells geblieben wären.

Ein weiter Weg war es dann tatsächlich, plattes Land entlang der Küste hoch in den Norden.
Auf der linken Seite der Straße manchmal nur noch die Dünen, dahinter fast direkt die Nordsee.
Und im Dunkeln begegneten uns dann keine Autos und keine Menschen mehr, auch Häuser gab es nur noch sehr vereinzelt.
Erst gegen 19:30 Uhr kamen in dem völlig ausgekühlten Ferienhaus an.
Brrrrrrrrrrrr.
In Windeseile ausgepackt, schnell noch was gegessen (Elly kann so lecker kochen!) und ab ins Bett.

Und dann schliefen wir lang am heutigen Morgen.
Nach dem Frühstück eine erste Runde zu Fuß durch das wirklich große Ferienhausgebiet Vejlby Klit.
Ich glaubte nicht an eine Katzensichtung. Doch nicht am ersten Tag…

Also ging ich in der Nähe einer gemeldeten Katzensichtung zu einem durch Deutsche bewohnten Ferienhaus.
Meine übliche Frage nach eventuell im Urlaub schon gesehenen Katzen wurde von dem netten Herrn mit einem deutlichen „Ja.“ beantwortet. Und nicht nur ein „Ja.“, sondern auch „Ja. Drei.“
Was???
Ja, am Haus nebenan seien die Tiere in der letzten Woche gefüttert worden.
Eine schwarze Katze, ein schwarzes Tier mit weiß und eine getigerte Katze habe er gesehen.
Wow.
Natürlich wurde die bezeichnete Terrasse sofort mit einer Futterschüssel und daneben auch noch einem kleinen Haufen Trockenfutter bestückt.

Bei genaueren Blicken auf einem angrenzenden Grundstück konnte Elly im Sand auch mehr als reichlich Katzenpfoten-Spuren entdecken.
In diesem Bereich war wirklich so einiges los.
Und nur dreißig Meter weiter die erste Katze: ein schwarzes Tier mit weißem Brustfleck.
Sie ließ sich dann auch mit Futter locken.
Zwar nicht anfassen, aber beim Fressen wagte sie sich dann doch bis auf einen Meter an mich heran:


Es könnte sicher eines von den Tieren sein, das der Urlauber auch schon gesehen hatte.

Auf dem Weg zurück entdeckte Elly plötzlich eine ganz helle Katze, die den Weg überquerte.
Wir trennten uns, hatte ich doch die Funkgeräte für uns mitgenommen, die nun wieder gute Dienste erwiesen.
Das Tier verschwand unter der Terrasse eines Hauses, tauchte auch nicht mehr auf.
So stellten wir dort ein wenig Futter auf.

Auf dem Weg nach Hause dann weiter Richtung Süden.
Und noch eine Katzensichtung, aber sehr scheu. 


Sie oder er flüchtete sofort über eine Wiese unter eines der Häuser. Wieder ein schwarzes Tier, ganz schwarz.

Zurück am eigenen Ferienhaus dann Nachschau auf die Terrasse.
Das Futter war leer. Mit Spannung dann ein Blick auf die Speicherkarte: 


Na, toll.
Also packten wir die Futterschüssel nun unter eine der Sonnenliegen. Da sollte dieser Vierbeiner nicht mehr drankommen.

Eine Kontrolle an den anderen aufgestellten Futterschüsseln brachte zumindest an dem ersten Haus ein positives Ergebnis, sowohl das Feucht-, als auch das Trockenfutter waren leer.
So stellten wir nun also hier auch die Wildkamera und die (unscharfe) Falle dazu.

Gerade noch gut zu Abend gegessen, erwartet uns morgen hoffentlich ein spannender Tag.
Wir haben einen Termin mit dem Direktor der örtlichen Tierklinik.
Nach dem schon von Zuhause geknüpften Mail-Kontakt wollen wir die konkreten Modalitäten für mögliche Kastrationen besprechen.
Es geht voran!

Freitag, 11. März 2016

7. Tag - doch nicht alles abgearbeitet.... grrrrr

Schon um 7 Uhr entließ ich den Kater Elias am Hotel Kommandoergaarden.
Er lief, sobald sich das Türchen der Box öffnete, einen echten 100 m-Katzen-Weltrekord…
Elias

Danach räumte ich im Ferienhaus einiges zusammen, sortierte viele Fotos und wusch alle Handtücher und Decken.

Am Nachmittag dann bei strahlendem Sonnenschein (also echtes Katzenwetter!) eine Runde Sönderstrand - natürlich mit der Hoffnung auf eine Katzensichtung.
Und die war mir auch vergönnt:
An einem der Häuser, an dem ich Kirsten in der Vergangenheit schon gesehen hatte und das bis zum heutigen Morgen auch belegt war, schaute ich auf Verdacht in die Mülltonne.
Treffer, leere Katzenfutter-Schälchen!
Also, vorsichtig eine Runde ums Haus. Und, tatsächlich:

Kirsten, kastriert im März 2013

Das Mädchen war sofort zutraulich.
Kam zum Fressen und zum Schmusen. Schnurrrrrrrrrrrrr.
Und da ich Würmer am Hintern entdeckte, bekam sie auch gleich eine Wurmtablette von mir.

@ Harry und Carmen: Entwurmen ist dann im April nicht mehr nötig…;-)

Im Anschluss gab es noch einen kurzen Kaffee mit Petra, der Futterhaus-Betreuerin in der Inselmitte.

Nachdem dann noch mehrere Paletten Katzenfutter am Hotel den Besitzer wechselten ;-)  fuhr ich zurück ins Ferienhaus und sichtete die Fotos der Wildcam von der heutigen Nacht auf meiner Terrasse.

Mich traf fast der Schlag:
Drei verschiedene Katzen waren an meinem aufgestellten Futternapf.

Zum einen das Tier, das ich schon in der ersten Nacht auf der Kamera hatte, dann aber nicht mehr, so dass ich dachte, es sei nur zufällig vorbeigekommen, weil es da auch nichts fraß.
Aufgrund der Größe kann man (zum Glück) relativ sicher von einem Kater ausgehen:



Das zweite Tier war in der Nacht davor schon da.
Hier konnte ich es als den kastrierten Kater Odin identifizieren:



Das eigentliche Problem jedoch scheint mir das dritte Tier zu sein, denn aufgrund der Größe und Körperform könnte es gut ein Katzenmädchen sein:



Verdammt! Immer in den letzten Nächten!!! Was für ein Ärger.

Was heisst das nun?
Doch wieder Römö im November?
OK, es hilft nichts. Ich kann es nicht ändern.
Blick nach vorn und nicht zurück! Das habe ich in den letzten Monaten gelernt.

So, aber nun will ich noch eine Frage beantworten, die mir gestern eine meiner treuen Leserinnen (übrigens die Namens-Patin für Meike in Sönderstrand) gestellt hat:
„Woran hast Du eigentlich die vier Katzen am Hotel Kommandoergaarden erkannt, dass Du sie mit Namen benennen und sicher identifizieren konntest? Die sehen sich doch so ähnlich.“

Gute Frage! Danke dafür.
Nun, das eine Foto, das ich hier online gestellt hatte, ist ja nur eines von dutzenden.
Auf den anderen sind die Tiger-Zeichnungen der Katzen bzw. auch die Tätowierungen sichtbar.
Und da ich hier auf Römö den Katern und Katzen schon zur Geschlechtsunterscheidung die Tätowierung anders machen ließ, war dies ebenfalls (neben der Fellzeichnung) ein Merkmal.
Hier ein gutes Beispiel:

genau hinsehen, das sind zwei Tiger: vordere Katze "O", hintere "I"

„O“ ist Katze,  „I“ ist Kater.

Alles klar?   ;-)

Jetzt geht es gleich ins Bett, morgen früh aufstehen und packen.
Und dann heisst es:  
Vejlby Klit, ich komme!
Ihr Katzen dort, ich freue mich auf Euch!
.... und ich bin sehr gespannt.

Donnerstag, 10. März 2016

5. und 6. Tag - "Soll" erfüllt - aber es steht 5:2...


Aufgrund der gestrigen Abend/Nacht-Fangaktion versuche ich die beiden letzten Tage zusammenzufassen.

Gestern um 4 Uhr morgens hörte ich etwas laut klappern. Ich schimpfte schon ein wenig über die Miezen, die mir nun doch wieder meine Nachtruhe raubten.
Aber nein, plötzlich war ich hellwach. Das Geräusch kam ja von der Falle auf meiner Terrasse.
Den Vorhang ein wenig beiseite gezogen, saß da tatsächlich ein schwarzes Tier und randalierte wild.
Gut, dass mich in den folgenden fünf Minuten niemand sah, als ich den schwarzen Wilden in den Abstellraum trug…;-)

Als der Wecker um 07:15 Uhr klingelte, entließ ich zuerst die drei Fänge vom Wohnhaus des Reiterhofs in Sönderstrand.
Wie schon berichtet, waren es neben der Katzenmutter zwei Kater.



Wie üblich bekamen auch sie bei der Entlassung ihre Namen: Anna, Silas und Lukas.

Lukas ganz links, Silas in der Mitte, Anna ist schon weg...

Anna verschwand im gestreckten Galopp in die Büsche, die beiden Kater ließen sich etwas bitten, liefen dann aber auch davon.

Dann fuhr ich mit dem Fang der Nacht zum Tierarzt.
In der Wartezeit ein ausgiebiges und gemütliches Frühstück beim örtlichen Bäcker.
Meine Treuekarte von dort (den Tierarzt-Besuchen sei Dank) brachte mir sogar einen Gratis-Cappuccino ein ;-)

Und bei der Abholung erfuhr ich (was aber eigentlich ja schon klar war), dass es sich wiederum um einen Kater handelte, der mir in die Falle gegangen war.
Es ist einfach unglaublich. Wo stecken nur all die Katzenmädchen?

Nachmittags dann nutzte ich den perfekten Sonnenschein und reinigte das Futterhaus in der Inselmitte gründlich.

Am Abend war dann die Großaktion am Hotel Kommandoergaarden geplant.
Equipment eines Katzenfängers...;-)

Das Auto bis zum Anschlag voll gepackt, fuhr ich auf meinen Posten nahe des Futterhauses.

Eigentlich hatte ich ja geplant, alle Katzen zu fangen und bis zum Abbruch der Aktion festzusetzen.
So stellte ich beide Fallen auf.

Und es dauerte nicht lang, da machte es auch schon „klapp“
Ich traute meinen Augen nicht: eine noch nicht kastrierte Katze - aber eine, die ich im November schon auf der Wildcam gesehen hatte, ein graues Tier:


Also, schnell in einen Umsetzkäfig umgepackt, denn er (das war aufgrund der Kopfform klar) würde mich auf jeden Fall zum Tierarzt begleiten.

Danach kam Mia. Bei ihr wusste ich, dass ich sie anfassen kann.
Also griff ich sie mir und setzte sie „händisch“ in einen der Körbe.

Dann ging alles schnell.
Plötzlich kamen vier Katzen auf einmal zum Futterhaus, dann noch eine fünfte hinzu.
Also gut, das musste doch auch anders abzuarbeiten sein, als mit Fallen…
Zwei große Dosen aufgemacht, in das Unterteil des Trockenfutter-Spenders geschüttet und den Damen und Herren hingestellt.

Olaf, Knut, Rieke und Ulla

So konnte ich diese hungrigen Mäuler perfekt auf einmal stopfen - und, es sei verraten, bei vieren funktionierte es auch wunderbar und sie störten nicht mehr an der Falle.

Als ich dann wieder um die Ecke bog und zu einer der Fallen hinsah, war darin bereits das nächste Tier: Grete.
Das traf sich gut.
Denn sie wollte ich aufgrund ihres extremen Katzenschnupfens und der Schonhaltung der rechten Hinterpfote ja auf jeden Fall mit zum Tierarzt nehmen.

Madita
Im Innenhof des Hotels entdeckte ich dann noch Madita - die später auch noch in die Falle ging.


Eine augenscheinlich sehr alte Katze sah ich bereits, als es noch hell war. Sie hätte ich gern gefangen, denn es scheint ein Weibchen zu sein.
Aber sie tat mir den Gefallen nicht, obwohl sie, wie ich später bei der Auswertung der Fotos sah, mehrfach im Dunkeln um die Falle herumschlich.

Während des anschließenden Wartens gingen dann Knut und Thor in die Falle.
Was für ein wunderschöner Kater dieser Thor doch ist:

Thor
Den Rest der Zeit wartete ich bis 1 Uhr vergebens.
Aber die Wildcam zeigte mir am Morgen, dass auch keine andere Katze mehr gekommen war über Nacht.

So kann ich nun also sagen, dass mit Stand des gestrigen Abends von den seit November 2013 ursprünglich 18 am Hotel Kommandoergaarden kastrierten Katzen sicher noch 10 Tiere dort sind:
Grete, Thor, Madita, Knut, Olaf, Rieke, Mia, Ulla, Torge und Magnus.
Hinzugekommen sind der graue gefangene Kater und die wahrscheinlich alte schwarze Katzendame (hoffentlich bekommt sie keine Jungen mehr!).

Der Verbleib der Anderen ist ungewiss.
Ich weiß lediglich von einem überfahrenen getigerten Kater, der eine Tätowierung hatte (wahrscheinlich war es Sixty), und von einem Anwohner gegenüber erfuhr ich, dass sich bei ihm ein roter Kater eingefunden hatte, der erkrankt war und schließlich starb (dies könnte Erik gewesen sein).


Wodan
Heute am Morgen nun entließ ich zuerst den hier am Ferienhaus gefangenen Kater, der den Namen Wodan erhielt:


Der arme Kerl geriet auf der bereiften Holzterrasse erst einmal ein bisschen ins Rutschen…


Dann fuhr ich mit dem Grauen und Grete zum Tierarzt.
Wie sollte es anders sein, war das Graue natürlich tatsächlich ein Kater.
Und Grete war beim Tierarzt so lieb, dass wir sie uns ganz ohne Betäubung in Ruhe anschauen konnten.
Die leichte Lahmheit war zumindest keiner knöchernen Verletzung geschuldet. Hoffen wir also, dass es sich wieder gibt.
Und gegen die Schnupfennase gab es ein Medikament mit Depotwirkung.
Drücken wir ihr die Daumen, dass ihr das hoffentlich bald kommende warme Wetter Linderung verschafft.
Aber es wäre nicht richtig gewesen, Grete einzuschläfern, ihr Lebenswille (und übrigens auch ihr Appetit!) ist zu groß.
Vertilgte sie beim Aussetzen am Hotel auch gleich schnurrend und schniefend einen ganzen Beutel Feuchtfutter:
Grete
Der Nachmittag war für mich dann mit dem Säubern der Boxen und Fallen ausgefüllt.
Im Anschluss noch ein ausgiebiger Gang durch Lakolk mit seiner Ladenzeile - jedoch ohne neue Erkenntnisse.

Am frühen Abend begab ich mich nochmal nach Sönderstrand.
Molly und Max im Reitstall geht es super.

Anna, Silas und Lukas wurden zumindest von den Reitstall-Besitzern schon wieder gesehen, seien aber wohl sehr zurückhaltend im Moment. Kein Wunder!

Die Auswertung der Wildcam an der Kompost-Futterstelle ergab die erfreuliche Sichtung einer alten Bekannten, der lieben Meike:

Meike

Leider keine Kirsten, keine Prinsesse und vor allem keiner der kastrierten Kater im Bereich Sönderstrand… Ob hier doch die Jäger manchmal Hand anlegen, um Hasennachwuchs und Vögel zu „schützen“? 

So habe ich nun tatsächlich alles geschafft, was ich mir für diese Woche vorgenommen hatte.
Morgen ist mein letzter Tag auf der Insel - wer weiß, was er noch bringt...

Dienstag, 8. März 2016

4. Tag - 3:2 für die Kater



Wie befürchtet, war die Nacht alles Andere als ruhig.
Die Miezen haben im Abstellraum keine Ruhe gehalten - und da die Ferienhäuser sehr hellhörig sind und sich der Raum direkt neben meinem Schlafzimmer befindet, hatte ich keine Chance zu einer echten Nachtruhe.
Morgens um 07:30 Uhr hieß es dann aufstehen und ab gen Deutschland mit den drei gefangenen Miezen.
Da in der Praxis viel zu tun war und die Kastrationen erst gegen Mittag bzw. zwischendurch stattfinden würden, fuhr ich zuerst mit den beiden kleinen Tigerchen von gestern zur Insel zurück.
Natürlich waren sie bereits hellwach und bereit zu neuen (kastrierten) Abenteuern…;-)

Die Freilassung im Pferdestall gestaltete sich äußerst entspannt:

Molly (links), Max (rechts)

Und selbstverständlich gab es danach ein anständiges Katzenfutter-Frühstück für alle vier.
(Übrigens haben die Namen "Max" und "Molly" die jungen Mädchen gegeben, die regelmäßig aus Hamburg zum Reiten auf die Insel kommen und die Katzen gut kennen.)

Mittags stellte ich noch die Wildcam an der Kompost-Futterstelle in Sönderstrand auf - vielleicht werde ich bei der Auswertung noch ein paar alte Bekannte sehen können.
Zumindest hoffe ich das.
Dann ein kurzer Stopp in der Straße Dvaergternen neben dem „Stamm-Haus“ von Kirsten.
Ich klopfte, da sich dort deutsche Urlauber aufhalten.
Die Dame war super nett. Lustig war, dass sie mir auf meine Frage nach möglicherweise gesichteten Katzen antwortete, dass sie auch „ihre Katzen“ suche. Sie wohne sonst immer nebenan, aber das Haus sei nicht zur Vermietung gewesen in dieser Woche.
Da ich annahm, dass sie dann aufgrund der Gästebucheinträge im Haus nebenan unser Projekt kennen müsste, sagte ich ihr, dass ich die Frau sei, die sich um die Katzen kümmert und sie kastrieren lässt.
Die Freude bei meiner Gesprächspartnerin war groß, „mich nun mal persönlich kennenzulernen“.
Lustig und irgendwie schön ist das schon, ein kleines Bisschen bekannt zu sein bei den Katzenfreunden auf der Insel.

Im Hotel Kommandoergaarden sprach ich kurz mit der Besitzerin Therese. Sie werde mir nun fest ein Zimmer für den morgigen Abend zur Verfügung stellen, wo ich die gefangenen Katzen „zwischenlagern“ kann.
Außerdem schrieb sie ihrer Tante eine Nachricht, dass diese morgen dann nicht füttern muss.

Auf dem Heimweg schnell noch ein Stopp am Hundegeschäft „DogIn“ in Kongsmark.
Auch die Besitzerinnen dieses Shops unterstützen mich. (Danke dafür!)
Sie hatten mir davon berichtet, dass sie erzählt bekommen hatten, dass es in der Ferienhaussiedlung Lakolk in der Nähe der Ladenzeile wohl auch verwilderte Katzen gebe.
Leider hatten sie bislang nichts Näheres in Erfahrung bringen können, da die Läden erst zu Ostern wieder öffnen.
Dennoch werde ich dann morgen mal in dem Bereich unterwegs sein.

Zeit für einen kurzen Kaffee im Ferienhaus hatte ich dann heute auch noch.
Und während ich so am Esstisch saß, nahm ich eine Bewegung im Augenwinkel wahr.
Ein Blick auf die Terrasse und ich sah dieses Exemplar:



Immerhin gelang mir das Foto - da der Fotoapparat in Griffweite stand.
Denn als ich mich langsam erhob, flüchtete der Geselle sofort (und kam auch bisher nicht wieder, obwohl er kaum etwas gefressen hatte).

Im Anschluss fuhr ich dann aber erstmal wieder nach Deutschland.
Die drei kastrierten Miezen waren abholbereit.
Neben der Katzenmama waren es zwei Kater, die ich gefangen hatte. Nun gut.
Sie sind etwa sechs Monate alt. Katerkämpfe werden ihnen nun erspart bleiben.

Die Miezen stellte ich dann wieder warm, damit sie in Ruhe die Nachwirkungen ihrer Narkose ausschlafen können bis morgen früh.
Einer der jungen Kater schläft noch tief...

Dann hieß es wieder einmal säubern der Fallen, Umsetzkäfige und Transportboxen.

Die Wildcam von der Futterstelle in der Inselmitte hatte ich ebenfalls mit zurück gebracht.
Die Auswertung der Fotos ergab nun als derzeitige Kostgänger die bereits von der „Versorgerin“ Petra benannten Lale und den unkastrierten kräftigen Tigerkater mit weißen Pfoten.
Daneben hatte ich gestern ja schon Sylvia entdeckt, die auch in der Nacht und heute dreimal kam, dazu konnte ich auch Lasse identifizieren (also vier bekannte Tiere) und - Überraschung - eine neu hinzugekommene Fellnase.
Aufgrund der Haltung und Schwanzbewegung, die auf der Wildcam erkennbar sind, ziemlich sicher ein Kater. Aber ein wirklich hübsches Tier, wie ich finde:



Heute Abend nun habe ich mir ein wenig Ruhe gegönnt, nichts mehr unternommen und mal die Füße hochgelegt.
Allerdings konnte ich es nicht lassen, die Falle auf meiner Terrasse aufzustellen und scharf zu machen.
Vielleicht habe ich also morgen früh einen Grund, in Deutschland zu frühstücken…;-)