Freitag, 18. März 2011

6. Tag - Urlauberbefragung, vergebliches Warten und Rechenspiele...

Am Morgen war eine Stunde lang am Parkplatz des Kaufmanns in Bjerregard Ansprechen von Urlaubern angesagt.
Es war kalt, regnerisch und leicht windig, so dass ich bei Touris, die nicht gerade das Gespräch suchten, nur die schnelle Frage stellte, ob sie in ihrem Urlaub schon Katzen gesehen hätten.
Von 25 Befragten gaben nur sechs an, dass ihnen streunende Tiere aufgefallen seien.
Ich bin froh über dieses Ergebnis, denn es zeigt, dass es hier keine neuen Katzen zu geben scheint und unsere Kastrationsaktionen wirklich einen Sinn ergeben.
Denn wir haben nun doch schon viele unserer kastrierten Katzen wiedergesehen in diesem Jahr, also haben sie den Winter doch geschafft - aber viele andere Miezen kann es dann nicht geben, sonst wären den Menschen mehr über den Weg gelaufen.
Die Sichtungsmeldungen waren ausschließlich getigerte Katzen, nun eben der "Löwenanteil" hier in Bjerregard.

Am späten Vormittag fuhren wir nach Hegnet.
Die aufgestellten Futterschüsseln waren leer. Also verteilten wir uns in der Siedlung und warteten... stundenlang.
Zwischendurch ging ich zu der gestern erwähnten Dänin, die von "vielen Katzen" in Hegnet berichtet habe.
Sie war sehr nett und erzählte, dass sie wegen ihrer zwei Dackel auf die Katzen aufmerksam werde, sie schätze den Bestand in Hegnet auf 5-7 Tiere.
Und sie sagte, dass die ganze Katzengeschichte mit einer Siamesin vor etwa 20 Jahren begonnen habe.
Sie selbst habe nichts gegen die Katzen, aber es gebe Dänen, die hier Häuser hätten, die ihr bereits erzählt hätten, dass es hier zu viele Katzen gebe und man eine "Firma mit der Tötung beauftragen solle".
Sie selbst halte das nicht für richtig.
Dann berichtete ich ihr von unserem Projekt.
Sie fand es toll, habe "großen Respekt", wie sie sagte - und sie wolle den anderen Dänen von dieser Sache berichten, damit man die Katzen nicht töten lasse.
Natürlich ließ ich ihr gern viele Flyer da!
Wegen einer möglichen Futterstelle oder eines bestimmten Hauses, an dem die Tiere sich aufhalten, konnte sie leider auch nicht helfen.

Dann entschlossen Thomas und ich uns, zurück ins Ferienhaus zu fahren. Und - wie so oft - als wir gerade packen wollten, entdeckte ich eine Katze; leider sah ich das Tier nur von vorn: schwarz mit einem weißen Dreieck im Gesicht.
Irgendwie glaube ich, dass es ein Kater sein muss...
Auf jeden Fall verschwand er/sie unter dem angrenzenden Haus und kam auch während weiterer halbstündiger Wartezeit nicht mehr heraus.

Auf dem Rückweg ließ Thomas mich im vorderen Bjerregardsvej heraus. Beim Heimlaufen lief mir Carrie vor die Füße (in gestrecktem Galopp); ein Foto war mir mit dem Handy nicht möglich, aber ich habe sie zweifelsfrei wiedererkannt!

Nora
Gegen Abend machte ich dann noch die Runde zu Pers Haus - zuerst aber in den nördlichen Bjerregardsvej: da die nette Familie vom gestrigen Abend bereits abgereist war, hatte ich ja nun das tätowierte Mädchen zu versorgen.
Ich setzte mich also auf die Terrasse und rief. Und schon miaute jemand... ließ sich aber nicht sehen. So ging das mehrere Minuten.
Als ich dann das Trockenfutter in den Napf füllte, kam sie sofort unter der Terrasse hervor... schlaues Mädchen!
Und dann bekam sie noch eine Portion Feuchtfutter - und danach war Schmusen angesagt. Aber wie!
oder doch Luna?
Den gestern erwähnten Schorf am Kopf konnte ich berühren, also ist sie dort nicht schmerzempfindlich. Es scheint sich um eine größere - aber ältere - Rißwunde zu handeln.
Ein (für Handy-Verhältnisse) gutes Foto von der Tätowierung gelang mir auch.
Eine Identifikaton wird aber erst ab morgen bzw. Sonntag möglich sein, wenn unsere Fotoausrüstung ankommt.



Ach ja, bei Per traf ich wiederum auf Gismo und dann auch Paul.
Paul bekam von mir noch eine tierspezifische Antibiotikum-Pille. Ich habe davon noch vier übrig, die werde ich ihm nun täglich zu geben versuchen. Bei den Entzündungen, die er an Augen, Nase und Verletzungen hat, kann das nicht schädlich sein.

Und kurz vor unserem Haus sah ich wieder Jannik und Jette.
Jette
 Nun sind die ersten sechs Tage wenigstens insoweit erfolgreich, als das wir vier von unseren kastrierten Weibchen wiedergesehen haben.
Wenn man rechnet, dass jedes der in diesem Jahr bisher gesichteten Mädchen (Jule, Carrie, Jette, Fenja und Luna/Nora?) seit ihrer Kastration nur einmal drei Junge pro Jahr bekommen hätten, haben wir hier allein einen Nachwuchs von 33 Katzenkindern und in diesem Jahr noch einmal 15 Kätzchen verhindert. Kindeskinder nicht gerechnet.

Wow, das habe ich mir jetzt eben auch seit langer Zeit das erste Mal so richtig überlegt.

Ein gutes Ergebnis, oder?!
(Hier und bei Facebook ist genügend Platz für Kommentare... :-)

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