Die Facebook-Leser
meiner Seite haben einen Wissensvorsprung, da ich dort schon kurz über einen
neuerlichen Aufenthalt berichtete.
Aber der Reihe
nach:
So viel
Erfolg Elly und ich in der ersten gemeinsamen Fang-Nacht in meiner zweiten
November-Woche hatten, konnten wir weiter hoffen, da an zwei weiteren
eingerichteten Futterstellen Katzen auf der Wildcam zu sehen waren - die wir in den Folgetagen auch fangen konnten.
Das
Schöne an neuen Projektgebieten ist eben auch, dass quasi jeder Fang ein
Treffer, heisst ein zu kastrierendes Tier, ist und man nicht die Problematik
der Folgejahre hat, dass bereits kastrierte Katzen in die Fallen gehen und damit
auch noch den unkastrierten zeigen was passiert, wenn man hineinläuft.
So
hatten wir jedenfalls auch im südlichen Bereich von Rindby weitere Fänge, die
wir der Tierärztin der Insel bringen konnten:
Liva vor ihrem Fang und Elliot bei der Entlassung danach |
Ein
großes Problem blieb jedoch das vielen Fanö-Urlaubern bekannte „Katzenhaus“ in
der Nähe der Campingplätze Rindbys.
Ein
älteres, deutsches Paar wohnt dort.
Die
Zahl der Katzen, die sich an diesem Haus aufhalten, ist kaum überschaubar.
Wie sie
ursprünglich dorthin kamen, weiß ich nicht. Möglicherweise waren es streunende
Ferienhauskatzen, die das Paar fütterte, weil sie ihnen leid taten.
Vielleicht
begann die "Tierhaltung" also auch mit dem Wunsch den Katzen zu helfen.
Inzwischen
ist es jedoch leider alles andere als eine sinnvolle und tierschützerische
Katzen"haltung". Das Ehepaar füttert zwar die Katzen, lässt ihnen aber
fast oder gar keine notwendige tierärztliche Behandlung zukommen.
Und:
eine Kastration wird vehement abgelehnt! Der Betreffende jagte mich sogar vom
Grundstück. Die Vermehrung der Katzen sei „Natur“.
Auf
seinem Grundstück dürfe ich nicht fangen. Ich solle woanders hingehen.
Jedoch
erfuhr ich auf Nachfrage auch nicht, welche und wieviele Katzen er „hält“. Auch
markiert sind die Katzen nicht.
Manche
„seiner“ Tiere wandern spätestens mit Geschlechtsreife ab in die
Ferienhausgebiete und suchen dort ihr Glück bei den Urlaubern, manche bleiben
und bekommen Nachwuchs - jedes Jahr erneut, meist mehrfach.
Geschwister
paaren sich, Mütter und Söhne, Väter und Töchter, wieder und wieder.
Die
Inzucht führt zu der Weitergabe von Gendefekten, Krankheiten und Missbildungen
treten häufiger auf.
Aber Kastrationen
sind wider die Natur, so sagt er.
Wütend
war ich, sehr wütend, obwohl ich die Tiere bei ihm bis dahin nur aus der Ferne
gesehen hatte und noch nicht wusste, dass sehr viele von ihnen unter
Katzenschnupfen leiden und sich selbstverständlich gegenseitig anstecken.
Entsprechend
entschlossen Elly und ich uns in Laufweite der Katzen um das Haus auf den
Campingplätzen zu fangen.
Die
Betreiber der Plätze waren uns dankbar, denn die Tiere sind nicht jedem Camper
willkommen, wenn sie sich in den Vorzelten "einnisten" oder im Müll nach Futter suchen.
Auch Abschüsse durch die Jäger sollten daher zur Lösung dieses
"Problems" beitragen und wurden auch schon oft vollzogen.
Tatsächlich
waren wir dann zum Glück auch nicht vergeblich unterwegs, auch wenn die
Fangaktionen ungleich schwerer und zeitaufwändiger als in den
Ferienhausgebieten waren, denn die Katzen sind nicht sehr hungrig und haben
daher kaum einen Grund in eine Falle zu gehen.
4 Fotos der Funk-Wildcam, die die scharf gestellten Fallen "überwacht", so dass die Tiere nur kurz in den Fallen sitzen müssen |
Insgesamt
wurden es auf Fanø 24 kastrierte
Katzen in meinen ersten zwei Wochen auf der Insel. Jedes der davon zwölf
weiblichen Tiere wird in diesem Jahr keine Jungen mehr bekommen, jeder Kater
mit weniger Territorialkämpfen leben können.
So
hatte ich dann doch zunächst meinen Frieden geschlossen mit der hübschen Insel
und (den meisten) ihrer tierischen Bewohner:
… obwohl
ich vor lauter Arbeit in zwei Wochen tatsächlich nicht einmal am Strand war.
Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle auch nochmal ganz besonders bei Elly:
Mit Dir kann man Pferde stehlen...;-)
Aber auch Susanne und Peter, Brigitta und Kirsten sei Dank für ihre Unterstützung.
Anke
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