Meine Facebook-Leser kennen die folgende Geschichte (in aller Kürze) schon, aber auch die Anderen möchte ich informieren über meine spontane Aktion im September des letzten Jahres:
Ich hatte hier schon erzählt, dass ich im Juni 2019 eine Woche in Dänemark war - auf den Plan gerufen durch eine Mitteilung über eine Katze in Vejlby Klit, die zutraulich war, aber irgendwo draußen im Ferienhausgebiet ihre Jungen bekommen hatte. Es gelang mir damals herauszufinden, wo die Kleinen waren, aber ich kam nicht ran, da sie im Dach eines Hauses lagen, was nicht zu öffnen war...
Tja, und im September berichtete mir ein Urlauber-Paar, dass es eben diese kleine Familie aktuell füttert... Puh, ich hatte keinen Urlaub und konnte auch nicht schnell mal frei machen.
Dann aber berichteten die Urlauber, dass eines der Kleinen offenbar nicht richtig sehen könnte.
Und, wie es der Zufall, oder das Schicksal, dann manchmal so will, kam genau zu dieser Zeit eine weitere Nachricht von Volkmar mit Familie, dass man in Vrist am Urlaubsdomizil eine Katzenmutter mit zwei Jungen füttere:
Und von anderen Urlaubern hatte er zudem erfahren, dass es ein weiteres Kleines zu den Geschwistern gebe.
Also am Folgetag nach meinem Nachtdienst ab ins Bett, am Nachmittag aufgestanden und das Nötigste zusammengepackt. Und dann ging's los. Einen groben Plan hatte ich, aber ob der so auch aufgehen würde???
Nach einer Nachtfahrt war ich um 7 Uhr in Vrist und fuhr auch direkt zu Volkmar. Graues und windiges Wetter, aber er zeigte mir, wo die Familie sich normalerweise aufhielt und genau dort konnte ich sie auch entdecken. Die Müdigkeit der Autofahrt war rasch verflogen, denn nun war Einfallsreichtum und Flexibilität gefragt. Die Kleinen und die Mutter fangen, ohne dass eines der Tiere verletzt oder gar zurückbleiben würde.
Entsprechend Falle raus aus dem Auto und mitten ins Grün zwischen zwei Ferienhäuser gestellt, denn die Mama hatte offenbar Hunger und kam schon in meine Richtung.
Rasch war Mama gefangen:
Lina |
Schritt 1 war erledigt.
Dann wurde es spannender, denn offenbar hatten die Kleinen (zum Glück waren alle drei vor Ort aufgetaucht) wirklich Hunger:
Mit einem Fernauslöser gelang mir dann aber relativ rasch der Fang aller Kleinen, so dass auch sie sicher waren! Schritt 2.
Dann schnell die Mama in die Tierklinik nach Lemvig gebracht zur Kastration. Schritt 3.
Und dann ging es direkt zu Ines und Peter. Dort war die Katzenmutter mit ihren beiden Kleinen im Wintergarten. Die beiden Kleinen waren goldig, aber nicht wirklich zutraulich.
So dauerte es etwas, bis ich die drei Katzen ebenfalls eingepackt hatte. Schritt 4.
Dann fuhr ich wieder in die Tierklinik, um die kastrierte Lina abzuholen. Schritt 5.
Und zum Glück traf ich dann auf Anne, eine Urlauberin, der mein Projekt gefällt und die daher Futter dafür abgeben wollte.
Ich nutzte die Gelegenheit und fragte sie, ob sie bereit wäre, Lina am nächsten Tag freizulassen, wenn sie sich von der Kastration erholt und ihren Narkose-Rausch ausgeschlafen hätte.
"Ja", sagte sie und ich freute mich sehr, denn so konnte ich mit meinen gefangenen Katzen nach Hause aufbrechen - jedoch erst, nachdem ich mich bei Sabine kurz hingelegt hatte.
Auf der Heimfahrt übergab ich dann die Katzenmutter Liza bei Hannover an Brigitte, die sie mir im Juni erstmals gemeldet hatte und sie aufnehmen wollte.
Die fünf Kleinen nahm ich mit nach Hause. Alle sind nach negativen Bluttests bestens vermittelt!
Charly, Gini und Frizi |
Und Katzenmutter Lina konnte am nächsten Morgen wieder in die Freiheit - ab sofort nur noch für sich selbst verantwortlich.
Eine verrückte Aktion, ja: 1.800 km, 2 Tage, 7 gefangene Katzen... Aber irgendwie doch toll und aufregend.... und erfolgreich.
Danke an alle Helfer: Mitteiler, Fütterer, Wieder-Freilasser, die Tierklinik für die spontane Kastration!
Anke
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