Samstag, 31. Oktober 2009

1. Tag


Im Frühjahr waren wir noch fest entschlossen, dieses Jahr nur einmal nach Bjerregard zu fahren und erst im März 2010 wieder zehn Tage hier zu verbringen.
 Und wo sitzen wir heute? Auf der Couch eines Hauses in der Arvidvej in Bjerregard.
Aufgrund Wiebkes Mail von Anfang Oktober - wir erinnern uns: fünf kleine Katzen aus zwei Würfen dieses Jahres hatte sie an ihrem Haus gefüttert, dazu noch zwei junge Katzen vermutlich aus dem letzten Herbst und zwei erwachsene Tiere - sind wir nun doch noch einmal gefahren.
Ganz kurzentschlossen mieteten wir ein Haus; für uns ganz neu in der Arvidvej, um den Katzen, um die es uns dieses Mal ganz besonders geht, möglichst nah zu sein. Auch eine Premiere ist, dass das Haus Internet-Anschluss hat. Für uns macht das vieles einfacher. Unsere Berichte sind schneller online und wir können die Bjerregardkatze nun auch „twittern“ lassen.
Wir sind mit der Absicht hierher gekommen, die kleinen Katzen einzufangen und mit nach Deutschland zu nehmen, um sie zu vermitteln. Zwei Katzen möchte Wiebke übernehmen. Sie hat es sich reiflich überlegt (und das ist gut so!) und sich dazu entschieden. Natürlich freuen wir uns riesig und wir hoffen sehr, dass wir Dir zwei von den Miezen auf der Rückfahrt vorbeibringen können!
Aber was ist heute passiert?
Eine gute Fahrt hatten wir; tolles Wetter und keinen Stau. Aber die letzten Kilometer vor dem Ziel wurde ich immer aufgeregter. Wird sich unsere Fahrt rentieren? Werden wir die Katzen finden, die wir mitnehmen wollen? Nach ziemlich genau neun Stunden sind wir angekommen. Schnell alles ins Haus getragen und einen Kaffee getrunken. Dann die erste kleine Runde durch die Siedlung Hegnet.
Oh, ist das kalt. Der Wind schneidet….
Keine Katze. An „Wiebkes Haus“ haben wir lange gelockt, unter die Terrassen an diesem und am angrenzenden Haus geschaut. Nichts. Aber eigentlich konnten wir es nicht anders erwarten. Selten hatten wir schon am ersten Tag Katzen gesehen. Aber dieses Mal haben wir die Angst, dass wir zu spät kommen könnten, dass über drei Wochen die Katzen vielleicht niemand gefüttert hat!
Also ging es nach der ersten Suchrunde erfolglos wieder zurück zu unserem Haus. In der Hoffnung, vielleicht aber jemand anfüttern zu können, ließen wir zwei Schüsseln mit Feuchtfutter auf der überdachten Terrasse von „Wiebkes Haus“ (, das derzeit nicht bewohnt ist).
Danach fuhr ich mit dem Fahrrad zu Pers Haus, um dort die Näpfe zu füllen.
Per ist im Moment wenig zuhause. Seine Freundin, die weit weg wohnt, ist krank und so ist er oft mehrere Tage hintereinander bei ihr. Die Katzen an Pers Haus füttert dann eine andere Frau, die Per zum Glück ein wenig unterstützt.
Leider sah ich niemanden der alten Bekannten. Aber es war auch schon stockdunkel und ich konnte nur mit Taschenlampe arbeiten. Wahrscheinlich wurde ich beobachtet und habe es gar nicht bemerkt…;-) Sicher werden die Näpfe morgen Vormittag leer sein.
Bewährt haben sich auf jeden Fall wieder einmal unsere Funkgeräte, die wir extra für Bjerregard gekauft haben: Es ist schon beruhigender, zumindest per Funk Kontakt zu Thomas zu haben, wenn ich im Dunkeln allein in irgendwelchen dunkeln Ecken unterwegs bin.
Auf der Rückfahrt zum Haus wollte ich dann doch noch einmal an Wiebkes Haus vorbeischauen, obwohl ich gänzlich durchgefroren war.
Und tatsächlich, beide Schüsseln waren leer. Also, so dachte ich mir, nochmal voll machen, denn in einem der Näpfe konnte ich deutlich ein Katzenhaar erkennen!
Kaum hatte ich eine Schüssel neu gefüllt, kam eine recht junge getigerte Katze auf die Terrasse - ziemlich scheu, aber hungrig! Nicht anzufassen.
Sie fraß den Napf leer und machte sich dann noch an das auch bereitgestellte Trockenfutter. Und plötzlich tauchte noch eine zweite Katze auf: ein noch kleineres schwarzes Tier mit einem kleinen weißen Fleck auf der Brust. Die oder der Kleine war feucht auf dem Pelz und sehr hungrig und dünn. Das Tigerchen verschwand dann, nachdem es sich den Bauch voll geschlagen hatte und auch das Schwarze ging nach dem Fressen seines Weges.
Also machte ich nochmal zwei Schüsseln mit Trockenfutter voll.
Vielleicht wird sich die neue Futterstelle ja unter den Katzen herumsprechen! Ich hoffe es!
Leider war es mir aufgrund der Dunkelheit nicht möglich Bilder zu machen und natürlich war auch ein Blick unter den Schwanz nicht möglich – aber, Wiebke, ich bin sicher, dass das Tigerchen eines „Deiner beiden Jungen“ und das Schwarze das Geschwisterchen von der kleinen siam-ähnlichen ist. Die Frage ist jetzt nur, wo ist die Schwester??? Vielleicht wissen wir morgen mehr.
Drückt uns bitte die Daumen!

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