Dieser Eintrag fällt mir unendlich schwer.
Eigentlich war hier
schon lang ein Bericht für die anstehende Reise im nächsten Monat
fällig, aber meine Planungen wurden überschattet von der Erkrankung
unseres Katers Michel.
Erstmals fraß er im November schlecht.
Im Dezember bei einem Tierarzt-Besuch wurde dann eine Hepatitis festgestellt.
Michel
nahm in den letzten Wochen viel ab, ging aber immer noch gern nach draußen
und nahm am Leben teil. Jetzt jedoch wurde
er immer schwächer.
Die Infusionen mit Medikamenten, die ich Zuhause gab, schlugen nun nicht mehr an.
Nachdem
ein Röntgenbild die Vermutung eines Tumors erbrachte und das Erbrochene
eine fast schwarze Farbe hatte, habe ich heute endgültig Abschied genommen
von Michel.
Ein kurzer Rückblick auf glückliche Zeiten:
Wir haben Michel im Oktober 2006 in Bjerregard entdeckt.
Zusammen
mit seiner Schwester Ida (die auch bei mir lebt), lief er, als wir
gerade mit dem Fahrrad unterwegs waren, von einer Terrasse ins
angrenzende Gebüsch.
Wir entschieden uns, die beiden - damals wohl gut drei Monate alten - Tiger mit nach Hause zu nehmen.
Der Fang mit der Lebendfalle gelang uns ohne Probleme, hungrig genug waren die Beiden.
Bald
wurden sie zutraulich, schon einen Monat später zu Freigängern, im
kommenden Februar kastriert und zu festen Mitgliedern unserer Familie.
Michel war der Ober-Schmuser, er hat nie auch nur eine seiner großen Tatzen gegen einen Menschen erhoben.
Einen Schädelbruch vor vielen Jahren hatte er gut weggesteckt.
Auch
diverse Kampfverletzungen von den Revierverteidigungen gegenüber einem
neu zugezogenen unkastrierten Kater, bei denen immer wieder viel Blut
floss und Michel oft der Sieger war, überstand er ohne Jammern.
Und die Infusionen, die ich ihm zuletzt geben musste, jeder Pieks mit der Nadel, alles wurde ertragen.
Aus
einem wunderschönen großen, sechs Kilo schweren, Kater wurde in den
letzten Wochen ein nur noch knapp vier Kilo leichtes Exemplar.
Dennoch
machte er heute am Nachmittag bei strahlendem Sonnenschein seine letzte Runde draußen, und wir
verbrachten einige Stunden kuschelnd (und ich weinend) nebeneinander auf
dem Boden im Wohnzimmer.
Nun, Michel, bist Du von Deinem Leiden und vielleicht auch Schmerzen befreit.
Über neun Jahre hattest Du hier ein wirklich tolles Kater-Leben - und wir mit Dir eine wunderschöne Zeit.
Einen solchen Kater kann man sich nur wünschen - ein echter Bjerregard-Kater eben!
Vielleicht sehen wir uns wieder... Ich wünsche es mir sehr.
Anke
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