Montag, 27. November 2017

Abstecher nach Römö - mit Erfolg

Ich bin wieder Zuhause inzwischen.
Und es ist auch nicht so, dass es nichts zu berichten gegeben oder dass ich meine Leser und das Tagebuch vergessen hätte.
Es war ganz einfach viel zu viel zu tun und die Zeit zum Schreiben fehlte - zum Schlafen übrigens auch...;-)
So will ich nun versuchen die nach dem letzten Eintrag verbleibenden Tage hier aufzubereiten.

Ich berichtete schon, dass ich den Eindruck hatte, dass Fanö nicht so ganz leicht werden würde und Vorarbeit vor Ort notwendig wäre.

Da die neu entdeckte Futterstelle auf Römö hingegen für mich allein abzuarbeiten war und ich ab Samstag Unterstützung erhalten würde, beschloss ich am Mittwoch der vorletzten Woche einen Fangtag auf Römö einzulegen.
So stand ich früh auf und begab mich auf die so vertraute Insel und noch dazu fast sogar an einen vertrauten Ort im Bereich Kongsmark.
Schon bei meinem Eintreffen liefen drei Katzen davon, so hoffte ich auf Fangglück, denn auch das Wetter schien geeignet.
Und es dauerte auch nicht lange, da bekam ich dieses Foto von meiner Funkkamera:


Und nur ganz kurz später hörte ich das vertraute "Klapp" der Falle. Na also!
Zwei Mal noch klappte es  ;-) in der nächsten Stunde, so dass ich mich mit den ersten drei Fängen auf den Weg zum Tierarzt machen konnte. Und während dort fleißig kastriert wurde, fuhr ich zurück und konnte weiter fangen.
Es lief also perfekt. Dank an Hanneke, meine "Stamm-Tierärztin", für die spontane Unterstützung!
Nochmals drei Tiere wurden es - und auch sie wurden noch am selben Nachmittag kastriert.
Es blieb daher für mich bei einer weiteren Fahrt am nächsten Tag nach Römö, um die Tiere wieder auszusetzen.
Zwei Katzen und vier Kater:
Manni, Josy, Melli, Bodo, Palle und Sammy

So sollte der Bereich nun wieder sicher vor Katzennachwuchs sein im nächsten Frühjahr.

Und da ich Freunden, die in dieser Zeit auf der Insel waren, die Wildcam für ein paar Tage lieh, gab es auch ein Wiedersehen mit der süßen Meike:

Meike, kastriert im März 2013

Dank an Conny und Werner.
Diese Ergebnisse machten Mut für die neue Insel!

Anke

Dienstag, 14. November 2017

Die ersten Tage auf der zweiten dänischen Insel: Fanö

Vierzehn Tage bin ich nun aktuell wieder für die dänischen Ferienhauskatzen unterwegs.

Und auf meiner Anreise nach Fanö am Sonntag machte ich einen Abstecher auf die Insel Römö.
Tatsächlich scheint es an einem Haus in der Inselmitte etwas für mich zu tun zu geben. Zumindest sprechen die Schüsseln und Schlafgelegenheiten eine deutliche Sprache...
Einen Hinweis auf dieses Haus hatte ich ja bei meinem letzten Besuch der Insel erhalten.
Einen Tag werde ich hierfür aufwenden müssen, denn es wäre ärgerlich, wenn mir meine Erfolge dort zunichte gemacht werden.
Zudem ist es mir wichtig Örtlichkeiten, an denen ich aktiv war, auch weiterhin im Rahmen meiner Möglichkeiten im Blick zu behalten.

Als ich dann schon im Dunkeln am Hafen in Esbjerg ankam und die Fähre der Insel anlegte, fiel mein Blick auf den Namen des Schiffes: Fenja.
Ausgerechnet.... Nun gut, wir werden in 12 Tagen wissen, ob der Name der alten Katzenlady (und wohl bekanntesten Bjerregard-Katze) mir Glück bringt für meinen ersten Aufenthalt auf Fanö.

Zufrieden mit meinem Ferienhaus ging ich auch bald ins Bett.


Gleich früh am nächsten Morgen stellte ich eine Falle an einer der Futterstellen auf, aber schnell wurde klar, dass auf Fanö die Uhren anders gehen.
Hier gibt es nicht nur eine gigantische Anzahl an Kaninchen, die mich immer wieder aufschrecken lassen, weil ich eine Bewegung sehe, die man aus den Augenwinkeln auch für eine Katze halten könnte, nein, auf Fanö gehen sogar Elstern in eine Katzenfalle...:


Das bedeutet, dass hier Fangaktionen über Tag kaum möglich sein werden, was die Sache nicht gerade leichter macht.
Jedenfalls zog ich von dieser Stelle zuerst einmal entnervt ab.
Zum Glück hatte ich einen weiteren Hinweis auf eine Katze, die bis Sonntag von einer Urlauberin gefüttert wurde. (Danke, Claudia, für Deinen Hinweis und die Fürsorge.)
Und tatsächlich, die kleine schwarze Mieze war zur Stelle, als ich die Terrasse des Hauses im Mosevej betrat.
So ging das Einfangen auch leicht von der Hand, und das Mädchen war ganz friedlich und ließ sich sogar anfassen.

Leider konnte ich sie aber erst am Nachmittag beim Tierarzt abgeben.
Gut für mich war hingegen, dass ich, zurück im Ferienhaus, so noch eine weitere Mieze einfangen konnte, die ganz zufällig über mein Grundstück lief.
Auch sie war hungrig, so dass sie sich leicht locken und fangen ließ.

Ginny (links) und Tara (rechts)

Am Abend wusste ich, dass meine ersten beiden Fänge zwei Mädchen waren!
Und heute konnte ich die Katzen, Tara und Ginny, bei schönem Wetter wieder entlassen.

Auch meine ersten Spaziergänge ergaben den einen oder anderen Hinweis auf Katzen, ja sogar ein paar eigene Sichtungen hatte ich.

Aber es wird nicht leicht hier, denn die Insel ist weitläufig, und konkrete Hinweise auf feste Aufenthaltsorte der Tiere habe ich nicht.

Anke

Mittwoch, 1. November 2017

Ein letzter Nachtrag vor der nächsten Reise

Noch ein abschließender Bericht von meinem August/September-Aufenthalt, bevor es dann hoffentlich bald wieder Aktuelles zu erzählen gibt:

Wie schon erwähnt hatten mich - als ich selbst gerade in Ballum angekommen war - Urlauber aus Nörre Lyngvig angeschrieben.
An ihrem Ferienhaus war eine Katzenmutter erschienen, die schließlich nach und nach insgesamt vier Junge mitbrachte.
Ich sagte zu zu helfen, da ich ja noch drei Tage bei meiner Freundin Sabine in Nymindegab wohnte und es von dort nicht so weit bis Nr Lyngvig ist.
Schon bei meinem ersten Besuch am Ferienhaus von Danny und Familie war die Mutter mit ihren Kleinen (es waren zu diesem Zeitpunkt nur noch drei - ob Urlauber das vierte Junge mitgenommen hatten?) anwesend.
Eine wirklich bunte Mischung:


Und Danny berichtete mir, dass man schon drauf und dran sei, einen Platz für die Kleinen in Deutschland zu organisieren, so dass also nur noch die Mutter zu kastrieren wäre...
Das sollte hinzukriegen sein, dachte ich mir.
Obendrauf kam aber noch Dannys Entdeckung von Katzen am Hafen des kleinen Ferienortes.
Na, warum nicht, man wächst mit seinen Aufgaben...;-)

So holte ich also gleich am folgenden Abend die Katzenmutter bei Danny ab, um sie am nächsten Morgen früh zur Kastration zu bringen.
Die Kleinen würden weiter am Ferienhaus versorgt, so dass sie auch keinen Grund hätten sich von da zu entfernen.

Nach dem Einpacken von Naya, der Mutter, fuhr ich an den Hafen, um dort mein Glück zu versuchen.
Leider aber kam ich zu spät. Die Fütterungszeit war vorbei und ich sah gerade noch ein paar Katzenschwänze, die sich in verschiedene Richtungen verteilten:


Aber ich sprach einen der Fischer an und dieser sagte mir, dass man derzeit drei erwachsene Katzen und ein Junges am Hafen habe.
Nein, kastriert seien die Katzen nicht - und der Tierschutz habe auch im Frühjahr / Frühsommer ein Dutzend Tiere eingefangen und vermutlich getötet. Sie seien ja alle nicht wirklich zutraulich.
Leider entsprach diese Info ja auch meinen Erfahrungen mit den dänischen Tierschutzvereinen.

So fuhr ich also nach erfolglosem Warten mit Naya nach Hause.
Aber nur mit einer Katze am nächsten Morgen in die Tierklinik nach Ringköbing? Nein, das konnte ja wohl nicht angehen.
Also um 6 Uhr aufgestanden und nochmal an den Hafen. Ich musste vor dem morgendlichen Füttern alles eingefangen haben!
Und so stellte ich noch in der Dämmerung zwei Fallen auf und wartete.


Kurze Zeit später hatte ich bereits den Kater in der Falle, nur zwanzig Minuten später auch das erste Weibchen und schon nach dem Umladen des Mädchens auch die zweite erwachsene weibliche Katze!
Wow.

Lediglich das jüngste Tier, sehr sicher auch ein Mädchen, war noch zu klein zum Kastrieren...
Finja, Afra, Mikkel und die Kleine, noch namenlose
Nachdem ich die Miezen allesamt bei der Tierklinik abgegeben hatte, wollte ich einem Hinweis auf eine Futterstelle in Bjerregard nachgehen, auf die ich über eine Freundin gekommen war.

So begab ich mich also zu einem Haus unweit des Campingplatzes von Bjerregard. Eine deutsche Mieterin erreichte ich dort und die bestätigte mir, dass "man schon von mir gehört habe" und es hier tatsächlich Katzen gäbe.
Sie seien alle grau...
Sofort fiel mir da Bamse ein, der an meiner ältesten Futterstelle in Bjerregard ganz plötzlich im Jahr 2013 erschienen war und im Frühjahr noch ein weiterer Kater dort auftauchte.
Alle sahen ein bisschen wie Kartäuser oder Russisch Blau aus.

Und mit ein wenig Umherschau auf dem Hof dauerte es auch nicht lange und ich entdeckte zwei der Fellnasen.
Ob ich die denn wohl fangen und kastrieren lassen dürfte, fragte ich.
Eine kurze telefonische Nachfrage bei den Hofbesitzern, und es kam ein: "Ja, sehr gern!".
Fehlte nur noch ein Termin in der Tierklinik. Nörre Nebel würde mir da sicher helfen, da man dort inzwischen zum Glück auch völlig unkompliziert mit meinen spontanen Anlieferungen umgeht..
Auch dort ein "Ja, klar." -
und schon standen zwei Fallen im hinteren Bereich des Hofes...;-)

Bailey und Cookie

Und kurze Zeit später bekam auch die Tierklinik in Nörre Nebel zu tun: Kater und Katze hatte ich gefangen, Geschwister, beide etwa eineinhalb Jahre alt und in einem sehr guten Zustand.
Auch die Tierärztin sagte, dass da sicher ein bisschen "Russisch Blau" drin sei, wenn es nicht sogar reinrassige Tiere wären - wo auch immer sie herkommen...

Nach so viel Erfolg wollten Sabine und ich am Abend gemütlich Essen gehen.
Das erste Mal wäre das für mich gewesen in Dänemark...
Aber es wurde nichts daraus, denn gerade, als wir uns aufmachen wollten, um die kastrierten Miezen in Ringköbing abzuholen, erreichte mich die Nachricht von Bjerregard, dass man nun im Stall zwei ganz kleine Miezen gefunden hätte, ebenso grau, wie die gefangen.

Bei unserem Eintreffen lagen die Beiden im Stroh, sie schnieften laut. Schnell packte ich sie in einen Korb mit Handtüchern und suchte zur Sicherheit nach weiteren Tieren.
Nicht viel später fand ich ein drittes, das dann aber quasi in meinen Händen starb.

So musste schnell erneut die Falle her, denn die Mutter mussten wir nun unbedingt fangen, so klein, wie die Kleinen noch waren.
Den Korb also neben die Falle gestellt, dauerte es nicht lange und die dritte erwachsene graue Katze war gefangen:


In der Tierklinik, wo ich die anderen vom Morgen abholte, schaute man sich die Kleinen an.
Sie bekamen ein Antibiotikum, was offenbar auch dringend nötig war:


Aber ohne weitere - auch medikamentöse - Versorgung hätten die Kleinen sicher keine Chance.
Zum Glück nahm meine Katzen-Freundin Bianca die Kleinen und ihre Mama auf.
Nach viel Auf und Ab scheinen die Kleinen nun mit heutigem Stand über den Berg zu sein.
Ihre Mutter Candy war eine tolle Pflegemutter für noch viele andere Kitten, die bei Bianca als Notfellchen ankamen.
Inzwischen ist aber auch sie kastriert und wieder in Bjerregard freigelassen:

Candy bei ihrer Freilassung

Auch die Hafen-Katzen in Nr. Lyngvig sind wieder an ihrem Platz und die drei Jungen von Naya haben tatsächlich einen Platz in Deutschland gefunden, auf dem sie zusammen bleiben durften und sich offenbar richtig wohl fühlen:

Sie heißen jetzt Khaleesi, Mogwai und Scully

Eine unglaublich aufregende Woche habe ich da erlebt.
Erfolgreich im Kastrations-Sinne, mit einem tollen Ausgang für die Kleinen, neue nette Bekanntschaften gemacht und so viele Unterstützer, auf die ich mich verlassen kann!

Von Herzen vielen Dank dafür.

Anke