Donnerstag, 31. Dezember 2020

Aufarbeitung 2019 - November, Teil 2 - Vejlby Klit/Vrist

Nach sechs Tagen Fanö packten Elly und ich unsere Fallen, Umsetzkäfige, Boxen, Kameras, das Futter und unsere eigenen Sachen wieder ins Auto und zogen weiter.

Es ging 140 km in den Norden nach Vejlby Klit.

Tolles Wetter hatten wir bei der Fahrt und auch noch bei der Ankunft, so dass Elly nach dem Ausladen des Autos gleich eine Runde zu Fuß unternahm, während ich alles so zu stellen versuchte, dass es für unsere Aktionen griffbereit wäre.

Zurück zum Kaffee hatte Elly Neuigkeiten:

Schon bei unserem ersten Aufenthalt im März 2016 hatten wir an einem Haus im Neerlandiavej einen Kratzbaum im überdachten Bereich der Terrasse entdeckt, auch eine Schale stand dort - aber irgendwie hatten wir damals ja viel an anderen Stellen zu fangen und wir dachten auch eher an eine Katze, die von den Besitzern während der Wochenend-Aufenthalte mitgebracht würde und nicht an einen Platz für die Streuner.

Elly hatte sich an das Haus erinnert und noch immer stand ein Kratzbaum auf der Terrasse, dabei auch ein paar leere Schalen - und so füllte sie diese auf. Mal sehen, ob das Futter dort einen Abnehmer finden würde und wir vielleicht dort fangen könnten.

Zum Kaffee kamen dann Patricia und Carsten (von der Ferienhausvermietung Meer und Hus). Ich hatte mit Patricia Kontakt aufgenommen und sie hatte eine Woche vor unserer Ankunft drei Futterstellen in Vrist eingerichtet, da auch sie das "Ferienhauskatzen-Problem" kannte und mich unterstützen wollte, um den Katzen zu helfen. Wir lernten uns also kurz kennen und fuhren danach die Futterstellen an, um Kameras aufzustellen.

Am nächsten Morgen dann wurden als erstes die Wildcams geholt um sie beim Frühstück durchzusehen. Tatsächlich waren Katzen die Nutznießer des Futters, prima.

Mittags dann waren Kaffee und leckere Stückchen bei gemütlichem Beisammensein bei Nanny und Kurt in Vejlby Klit angesagt. Die Beiden sind absolute Katzenliebhaber und hatten Streuner schon viele Jahre zuvor gefüttert, bevor ich überhaupt die erste Katze in Dänemark fing - und sie haben eine der gut frequentierten Futterstellen Vejlby Klits, an denen die Fellnasen Sommers wie Winters etwas für die leeren Mägen bekommen.

Bevor es allerdings ans Kaffeetrinken ging, fingen wir einen an der Futterstelle neu zugelaufenen Kater. Er bekam von Elly und mir den Namen Kurt, ein ganz liebes und hübsches Tier, das seinen Dosenöffnern sicher treu bleiben würde.

Kurt
 

Nach der Rückkehr wurde die Falle im Neerlandiavej an dem "Kratzbaum-Haus" scharf gemacht. Und da wir schon beim Annähern eine Katze entdeckten, warteten wir, jedoch nicht lang, denn schon machte es "Klapp" und die zweite Mieze des Tages war gefangen.

Über den Abend folgten noch zwei weitere Tiere dort - also handelte es sich doch um eine Futterstelle für die Ferienhaus-Streuner. Wow!

Nachdem die Katzen am nächsten Tag in der Tierklinik in Lemvig abgegeben waren, versuchten wir unser Glück in Vrist: zwei unkastrierte Kater konnten wir fangen und zwei bereits kastrierte Tiere, nämlich Lotte (kastriert im November 2016 !!) und Lina (die Mutter aus meiner Hauruck-Aktion im September). Beide Mädchen sahen super aus und hatten dichtes Fell:

Lina und Lotte
 

Leider wurde es in den folgenden Tagen sehr stürmisch und auch regnerisch, so dass wir kaum noch Erfolg hatten. Auto- und Haustüren flogen einem beim Öffnen aus der Hand und die Fallen wurden auch ohne Katzen durch den Wind ausgelöst. Kein Katzenfang-Wetter also.

Ein weiteres Mädchen wurde es nur noch im Neerlandiavej, das kastriert werden konnte. So fingen wir an Ellys wiederentdeckter Futterstelle insgesamt 4 Katzen (drei davon Mädchen!!):

Viola, Nika, Niko und Vivica

Und an einer weiteren Futterstelle sahen wir einige bereits kastrierte Katzen wieder - zwei von ihnen hatten offenbar auch die Fallen-Erfahrung vergessen und wurden erneut gefangen und natürlich unmittelbar wieder freigelassen.

der im November 2016 kastrierte Morten

Leider lernten wir aber auch wieder Katzen-Hasser kennen im Ferienhausgebiet.

Ein älteres dänisches Ehepaar, das zwar Füchse füttert, aber die Katzen an seinem Haus weg haben will. Man habe sich daher eine Katzenfalle gekauft und werde Tiere, die man fange, weit weg fahren und irgendwo aussetzen. Wir versuchten ein Gespräch mit den Leuten zu führen - sogar meine Freundin Hanne (Dänin und Herausgeberin des Magazins "minvenkatten") versuchte es telefonisch, aber keine Chance. Die Uneinsichtigkeit war höchstens noch von der Sturheit zu überbieten. Bleibt die Hoffnung, dass die meisten meiner gefangenen Katzen sich doch erinnern und nicht genügend Hunger haben, um in die aufgestellte Falle dieser Leute zu gehen.

Dennoch eine schöne Meldung zum Schluss: Da wir davon ausgingen, dass die Bewohner des Neerlandiavejs sicher die Katzen gern weiter versorgen würden, stellten Elly und ich ein Futterhaus auf die Terrasse mit einem Brief an die Menschen und einem Futterspender mit Inhalt für die Tage, bis die Menschen wieder da wären...

Tatsächlich wurde das Haus bereits am ersten Tag angenommen von unseren frisch kastrierten Miezen und auch die Menschen (Anna und Curt) freuten sich. Wir stehen in Kontakt und ich schicke Futter, damit auch hier immer etwas zu finden ist für die Fellnasen!

 

Vivica und Niko nach ihrer Kastration am neuen Futterhaus


So brachte das Jahr 2019 insgesamt 66 kastrierte Ferienhaus-Katzen an Dänemarks Westküste!

Ein gutes Ergebnis, das ich leider 2020 nicht wiederholen konnte und auch für 2021 ist eine Planung ungewiss. Aber eins steht fest:  sobald reisen wieder möglich ist, werde ich meine Arbeit für die Sommerhauskatzen Dänemarks fortsetzen.

Ich freue mich sehr darauf... auf die Fang-Aktionen und durchwachten Nächte - hoffentlich auch wieder mit Elly und vielen Wiedersehen mit netten Menschen und gesunden Fellnasen.

Danke für Eure / Ihre Treue und alles Gute!

Anke

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