Montag, 30. Juli 2018

Geglückte Rettungsaktion am Fjord

Gestern am Nachmittag befand ich mich zu Besuch bei Katzenfreunden und Unterstützern meines Projektes in Bayern, als mich ein Notruf aus Bork Havn erreichte.
Die Mitarbeiterin einer Ferienhausvermietung hatte von Urlaubern erfahren, dass diese ein noch sehr junges Kätzchen unter der Terrasse des Nachbarhauses entdeckt hatten und deshalb um Hilfe baten.
Nachdem ich die Telefonnummer der Urlauberin kannte, schickte ich ihr eine Nachricht, und bald bekam ich dieses Foto des Findelkindes:


Natürlich fiel es mir nun nicht mehr leicht stillzusitzen, denn das Kleine wirkte nicht gerade gut genährt, und trinkbares Wasser ist in diesem Sommer auch in Dänemark nicht überall ausreichend vorhanden für die felligen Streuner.
Also schrieb ich meine Freundin Sabine an, ob sie es übernehmen könnte, das kleine Kätzchen zu holen.
Die Urlauber berichteten, dass das Kitten sehr zutraulich sei - so sollte die Sicherung ohne Falle gelingen.
Und man kam auch umgehend meiner Bitte nach dem Kleinen etwas zum Fressen anzubieten, damit es nicht auf der Suche nach Futter weiterziehen würde und dann für uns nicht mehr auffindbar wäre.

Sabine machte sich am heutigen Morgen sofort auf den Weg nach Bork Havn.
Das Kleine war schnell eingepackt, und es ist wirklich verschmust und offenbar glücklich in streichelnden Händen zu liegen:


Sogar zum Spielen aufgelegt war es, nachdem es gefressen hatte:


Und schließlich konnte es am Nachmittag dann in die Pflegestelle gebracht werden.
Nach erster Inaugenscheinnahme durch Bianca handelt es sich um ein Katerchen, das aufgeweckt ist und gut zu den anderen dort bereits vorhandenen Kitten passen wird - bis es hoffentlich irgendwann ein schönes und festes Zuhause bekommt.

Einmal mehr sage ich "Danke" an meine Unterstützer Sabine und Bianca vor Ort, die Urlauberin Uta und die Mitarbeiterin der Ferienhausvermietung, Uli.
Nur durch das Zusammenspiel aller Beteiligten irrt das kleine Katerchen nun nicht mehr durch die Ferienhaussiedlung.

Und übrigens:
Uta hält die restlichen Tage ihres Urlaubs die Augen und Ohren offen, nicht dass der kleine Kerl doch noch ein gleichaltriges Geschwisterchen hat. Wobei einige Tage zuvor wohl eine überfahrene Katze auf der Straße entdeckt wurde. Vielleicht war dies ja auch die Mutter...

Anke

Donnerstag, 5. Juli 2018

Fanö im März - Teil 2

Dass ich in Nordby bei den gefütterten Streunern erfolgreich war, berichtete ich im letzten Eintrag.
Und ich schrieb auch, dass Arbeit an einem Hof in Rindby auf mich wartete, da sich dort ein paar schwarze Katzen aufhalten sollten, die auch gefüttert, aber eben langsam zu viele, würden.

Mit Martina fuhr ich also an einem Vormittag zu der beschriebenen Örtlichkeit.
Auf dem Weg dorthin ging es an dem Hof vorbei, an dem im Januar alle 9 Tiere von mir gefangen worden waren. Fünf davon waren schwarz und ohne Besonderheiten.
Da der neue Hof nur gut 200 Meter entfernt lag, war ich mir fast sicher, dass es bestimmt nur 1,2 oder vielleicht 3 Tiere wären, die noch nicht kastriert sind.
Leider aber eben auch alle schwarz.
So müsste ich sie sicher alle fangen und kurz in den Boxen sitzen lassen, um sicher zu sein, dass ich wirklich keine vergessen habe.
Wir reisten also mit entsprechendem Material an.
Und nach kurzer Rücksprache mit den Bewohnern, die sich sehr freuten und uns freie Hand gaben, ging es los.
Keine Minute später dann dieser hübsche Kerl in exponierter Position, um auch nur bloß nicht übersehen zu werden:


Und als wir uns umdrehten, dann dieses Bild,


und mir war relativ schnell klar, dass diese Katzen viel zutraulicher waren, als die des Nachbarhofes - also wohl doch andere schwarze Miezen.
Sogar der Check nach einem möglichen Chip war einfach, da sich viele der Tiere streicheln ließen:


Tatsächlich war keine der ersten fünf überprüften Katzen gechipt und bei einigen konnte man deutlich erkennen, dass sie noch in der Lage waren Nachwuchs zu zeugen...;-)

Das Fangen selbst gestaltete sich in der Hauptsache deshalb schwierig, weil die Katzen fast schon aufdringlich waren und daher ein Fallenfang der zweiten oder dritten mit hineinlaufenden hätte gefährlich werden können, wenn die Klappe dann zuschlägt.
So blieb mir nichts übrig, als mich geduldig hinzusetzen und eine nach der anderen festzusetzen, bis die Kapazität meiner Tierärztin erreicht war.

Und am nächsten Tag ging es weiter.
Praktisch, denn noch saßen die frisch Kastrierten ja in den Boxen, so dass nur die unkastrierten Tiere in die Falle gehen konnten.
Und da es nun im zweiten Schritt die weniger zutraulichen Tiere waren, auf die wir es abgesehen hatten, war das auch gut so.

Lediglich ein einziger Kater ging uns in den zwei Tagen in die Falle, der bereits in der Januar-Aktion abgearbeitet worden war.
So wurden es  9(!) neue kastrierte Tiere (davon 5 Mädchen) an diesem Hof, deren Freilassung großteils eben so entspannt war wie der Fang.
Kein Flüchten nachdem sich die Türchen der Boxen geöffnet hatten, sondern ein Verweilen und Fressen in geselliger Runde:


Eine tolle Aktion, und so gelang also auch Punkt 2 auf meiner März-Liste.

Und die Rückmeldung der fütternden Familie vor drei Wochen freute mich sehr:  Keine kleinen Katzen in diesem Frühjahr! Perfekt.

Anke