Mittwoch, 1. November 2017

Ein letzter Nachtrag vor der nächsten Reise

Noch ein abschließender Bericht von meinem August/September-Aufenthalt, bevor es dann hoffentlich bald wieder Aktuelles zu erzählen gibt:

Wie schon erwähnt hatten mich - als ich selbst gerade in Ballum angekommen war - Urlauber aus Nörre Lyngvig angeschrieben.
An ihrem Ferienhaus war eine Katzenmutter erschienen, die schließlich nach und nach insgesamt vier Junge mitbrachte.
Ich sagte zu zu helfen, da ich ja noch drei Tage bei meiner Freundin Sabine in Nymindegab wohnte und es von dort nicht so weit bis Nr Lyngvig ist.
Schon bei meinem ersten Besuch am Ferienhaus von Danny und Familie war die Mutter mit ihren Kleinen (es waren zu diesem Zeitpunkt nur noch drei - ob Urlauber das vierte Junge mitgenommen hatten?) anwesend.
Eine wirklich bunte Mischung:


Und Danny berichtete mir, dass man schon drauf und dran sei, einen Platz für die Kleinen in Deutschland zu organisieren, so dass also nur noch die Mutter zu kastrieren wäre...
Das sollte hinzukriegen sein, dachte ich mir.
Obendrauf kam aber noch Dannys Entdeckung von Katzen am Hafen des kleinen Ferienortes.
Na, warum nicht, man wächst mit seinen Aufgaben...;-)

So holte ich also gleich am folgenden Abend die Katzenmutter bei Danny ab, um sie am nächsten Morgen früh zur Kastration zu bringen.
Die Kleinen würden weiter am Ferienhaus versorgt, so dass sie auch keinen Grund hätten sich von da zu entfernen.

Nach dem Einpacken von Naya, der Mutter, fuhr ich an den Hafen, um dort mein Glück zu versuchen.
Leider aber kam ich zu spät. Die Fütterungszeit war vorbei und ich sah gerade noch ein paar Katzenschwänze, die sich in verschiedene Richtungen verteilten:


Aber ich sprach einen der Fischer an und dieser sagte mir, dass man derzeit drei erwachsene Katzen und ein Junges am Hafen habe.
Nein, kastriert seien die Katzen nicht - und der Tierschutz habe auch im Frühjahr / Frühsommer ein Dutzend Tiere eingefangen und vermutlich getötet. Sie seien ja alle nicht wirklich zutraulich.
Leider entsprach diese Info ja auch meinen Erfahrungen mit den dänischen Tierschutzvereinen.

So fuhr ich also nach erfolglosem Warten mit Naya nach Hause.
Aber nur mit einer Katze am nächsten Morgen in die Tierklinik nach Ringköbing? Nein, das konnte ja wohl nicht angehen.
Also um 6 Uhr aufgestanden und nochmal an den Hafen. Ich musste vor dem morgendlichen Füttern alles eingefangen haben!
Und so stellte ich noch in der Dämmerung zwei Fallen auf und wartete.


Kurze Zeit später hatte ich bereits den Kater in der Falle, nur zwanzig Minuten später auch das erste Weibchen und schon nach dem Umladen des Mädchens auch die zweite erwachsene weibliche Katze!
Wow.

Lediglich das jüngste Tier, sehr sicher auch ein Mädchen, war noch zu klein zum Kastrieren...
Finja, Afra, Mikkel und die Kleine, noch namenlose
Nachdem ich die Miezen allesamt bei der Tierklinik abgegeben hatte, wollte ich einem Hinweis auf eine Futterstelle in Bjerregard nachgehen, auf die ich über eine Freundin gekommen war.

So begab ich mich also zu einem Haus unweit des Campingplatzes von Bjerregard. Eine deutsche Mieterin erreichte ich dort und die bestätigte mir, dass "man schon von mir gehört habe" und es hier tatsächlich Katzen gäbe.
Sie seien alle grau...
Sofort fiel mir da Bamse ein, der an meiner ältesten Futterstelle in Bjerregard ganz plötzlich im Jahr 2013 erschienen war und im Frühjahr noch ein weiterer Kater dort auftauchte.
Alle sahen ein bisschen wie Kartäuser oder Russisch Blau aus.

Und mit ein wenig Umherschau auf dem Hof dauerte es auch nicht lange und ich entdeckte zwei der Fellnasen.
Ob ich die denn wohl fangen und kastrieren lassen dürfte, fragte ich.
Eine kurze telefonische Nachfrage bei den Hofbesitzern, und es kam ein: "Ja, sehr gern!".
Fehlte nur noch ein Termin in der Tierklinik. Nörre Nebel würde mir da sicher helfen, da man dort inzwischen zum Glück auch völlig unkompliziert mit meinen spontanen Anlieferungen umgeht..
Auch dort ein "Ja, klar." -
und schon standen zwei Fallen im hinteren Bereich des Hofes...;-)

Bailey und Cookie

Und kurze Zeit später bekam auch die Tierklinik in Nörre Nebel zu tun: Kater und Katze hatte ich gefangen, Geschwister, beide etwa eineinhalb Jahre alt und in einem sehr guten Zustand.
Auch die Tierärztin sagte, dass da sicher ein bisschen "Russisch Blau" drin sei, wenn es nicht sogar reinrassige Tiere wären - wo auch immer sie herkommen...

Nach so viel Erfolg wollten Sabine und ich am Abend gemütlich Essen gehen.
Das erste Mal wäre das für mich gewesen in Dänemark...
Aber es wurde nichts daraus, denn gerade, als wir uns aufmachen wollten, um die kastrierten Miezen in Ringköbing abzuholen, erreichte mich die Nachricht von Bjerregard, dass man nun im Stall zwei ganz kleine Miezen gefunden hätte, ebenso grau, wie die gefangen.

Bei unserem Eintreffen lagen die Beiden im Stroh, sie schnieften laut. Schnell packte ich sie in einen Korb mit Handtüchern und suchte zur Sicherheit nach weiteren Tieren.
Nicht viel später fand ich ein drittes, das dann aber quasi in meinen Händen starb.

So musste schnell erneut die Falle her, denn die Mutter mussten wir nun unbedingt fangen, so klein, wie die Kleinen noch waren.
Den Korb also neben die Falle gestellt, dauerte es nicht lange und die dritte erwachsene graue Katze war gefangen:


In der Tierklinik, wo ich die anderen vom Morgen abholte, schaute man sich die Kleinen an.
Sie bekamen ein Antibiotikum, was offenbar auch dringend nötig war:


Aber ohne weitere - auch medikamentöse - Versorgung hätten die Kleinen sicher keine Chance.
Zum Glück nahm meine Katzen-Freundin Bianca die Kleinen und ihre Mama auf.
Nach viel Auf und Ab scheinen die Kleinen nun mit heutigem Stand über den Berg zu sein.
Ihre Mutter Candy war eine tolle Pflegemutter für noch viele andere Kitten, die bei Bianca als Notfellchen ankamen.
Inzwischen ist aber auch sie kastriert und wieder in Bjerregard freigelassen:

Candy bei ihrer Freilassung

Auch die Hafen-Katzen in Nr. Lyngvig sind wieder an ihrem Platz und die drei Jungen von Naya haben tatsächlich einen Platz in Deutschland gefunden, auf dem sie zusammen bleiben durften und sich offenbar richtig wohl fühlen:

Sie heißen jetzt Khaleesi, Mogwai und Scully

Eine unglaublich aufregende Woche habe ich da erlebt.
Erfolgreich im Kastrations-Sinne, mit einem tollen Ausgang für die Kleinen, neue nette Bekanntschaften gemacht und so viele Unterstützer, auf die ich mich verlassen kann!

Von Herzen vielen Dank dafür.

Anke

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